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Salzburger Festspiele: Giftiges Geld für die Salzburger Festspiele? Lukas Bärfuss erweitert Vorwürfe

Salzburger Festspiele

Giftiges Geld für die Salzburger Festspiele? Lukas Bärfuss erweitert Vorwürfe

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    Nun trifft die Debatte über problematisches Sponsoring auch die Salzburger Festspiele.
    Nun trifft die Debatte über problematisches Sponsoring auch die Salzburger Festspiele. Foto: Barbara Gindl, dpa

    Die Künste haben es schwer dieser Tage: erst Corona, dann Ukraine-Krieg und nun noch auf dem europäischen Festland die anschwellende Debatte um das sogenannte „toxische Sponsoring“. Spätestens seit den juristischen Vorgängen um den US-Konzern Purdue Pharma, der über Jahre hinweg einerseits Milliardenumsätze mit dem süchtig machenden Schmerzmittel Oxycontin erwirtschaftete, andererseits Metropolen-Museen finanziell großzügig unterstützte, wird spendables Engagement mit Image-Aufbesserung sehr viel schärfer beobachtet und bewertet – insbesondere auch aus Künstler-Perspektive.

    Von den Zuwendungen der Sackler-Familie, Teil-Eigentümer des bereits verurteilten Purdue-Pharma-Konzerns, sahen jedenfalls zuletzt so bedeutende Museen wie Metropolitan Museum New York, Louvre Paris und Tate Modern London ab. Nun trifft die Debatte über problematisches Sponsoring auch die Salzburger Festspiele – und wieder stellen Künstler – überdies Künstler, die selbst in Salzburg engagiert sind – Forderungen.

    Wie zwielichtig ist das Schweizer Bergbauunternehmen Solway Group?

    Standen vor drei Wochen noch das finanzielle Engagement der sanktionierten russischen Bank VTB sowie der Oligarchen-Stiftung V-A-C zur Debatte – was laut Intendant Markus Hinterhäuser zu „komplexeren Fragen“ führte, denen man sich hinsichtlich der Musiktheater-Eröffnungspremiere („Blaubarts Burg“) unter dem griechisch-russischen Dirigenten Teodor Currentzis zu stellen habe –, so steht nun ein Sponsor für das Jugendprogramm innerhalb der Salzburger Festspiele in der Kritik. Und zwar das Schweizer Bergbauunternehmen Solway Group, dem unter anderem Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzung im Zusammenhang mit einer Nickelmine in Guatemala vorgeworfen werden.

    Lukas Bärfuss fordert von Salzburg Richtlinien gegen "toxisches Sponsoring"

    An der Spitze des Protests stehen der Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss und die Regisseurin Yana Ross, die zusammen für die anstehende Sommer-Festspiel-Premiere „Reigen“ (Arthur Schnitzler) engagiert sind; Bärfuss als Autor unter mehreren, die den „Reigen“ neu fassen sollen. Nicht genug mit der Forderung, aus dem Sponsoring-Vertrag mit Solway auszusteigen; Bärfuss/Ross setzen auch ein Ultimatum: 27. Juli, ein Tag vor der anberaumten Premiere. Droht Ausfall? Auch fordern die Beiden „verbindliche Richtlinien“ für die künftige Finanzierung der Festspiele.

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