Erstmals konnte die internationale Hilfsorganisation Mercy Ships, die ihren Deutschlandsitz in der Stadt Landsberg hat, im Jahr 2024 die zwei größten privaten Hospitalschiffe der Welt parallel für Hilfseinsätze in Subsahara-Afrika einsetzen. Die Global Mercy ermöglichte chirurgische Versorgung in Sierra Leone, die Africa Mercy brachte diese nach Madagaskar. Allein aus Deutschland und Österreich waren laut einer Pressemitteilung 76 ehrenamtliche Fachkräfte an Bord.
Neben den tausenden durchgeführten Operationen in verschiedenen Fachbereichen waren zwei deutsche Ärzte an dem erfolgreichen Eingriff zur Entfernung eines fünf Kilogramm schweren Tumors am Rücken eines Patienten auf Madagaskar beteiligt. Insgesamt führte Mercy Ships mehr als 2280 Operationen und über 3690 chirurgische Eingriffe durch. Zahnärztliche Teams versorgten mehr als 2040 Patienten. Darüber hinaus nahmen mehr als 250 einheimische, medizinische Fachkräfte an Schulungsprogrammen der Organisation teil.


Die zahlreichen Bildungs- und Schulungsprogramme von Mercy Ships tragen in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern zu einer nachhaltigen Stärkung der Gesundheitssysteme in den afrikanischen Einsatzländern bei, heißt es in der Pressemitteilung. Wie prekär der mangelhafte Zugang zu chirurgischen Behandlungen in den Ländern Subsahara-Afrikas oftmals ist, verdeutlicht eine Operation, die im Juni auf der Africa Mercy in Madagaskar durchgeführt wurde. An Bord wurde durch ein ehrenamtliches, internationales Ärzteteam, dem auch ein gebürtiger Berliner Chirurg und eine Anästhesistin aus Jena angehörten, ein fünf Kilogramm schwerer Tumor vom Rücken eines Patienten erfolgreich entfernt.
Mercy Ships wurde 1978 gegründet und finanziert sich über Spenden
Über 15 Jahre war der Tumor stetig gewachsen und schränkte die Lebensqualität des Madagassen immer stärker ein. Eine vierstündige, komplexe Operation war nötig, um das abnorme Gewebe, das bereits in die Muskeln eingedrungen war, vollständig zu entfernen. Für die Einsätze in diesem Jahr werden noch ehrenamtliche Fachkräfte in verschiedenen Berufsfeldern gesucht. Wer Interesse an einer Mitarbeit bei Mercy Ships hat, kann sich an das Deutschlandbüro mit Sitz in Landsberg wenden. Weitere Informationen gibt es auf mercyships.de. Im vergangenen Jahr arbeitete der Landsberger Manfred Harre, ein Medizintechniker im Ruhestand, vier Wochen vor Teneriffa auf der Global Mercy und half, das Hospitalschiff auf den nächsten Einsatz vorzubereiten.
Mercy Ships verbessert mit Hospitalschiffen die medizinische Versorgung in den am wenigsten entwickelten Ländern dieser Welt. Zum umfangreichen und nachhaltigen Hilfsprogramm zählen spendenfinanzierte Operationen, Fortbildungs- und Schulungsprogramme sowie Agrar- und Infrastrukturprojekte. Seit Gründung 1978 war Mercy Ships in mehr als 55 Ländern im Einsatz. Rund drei Millionen Menschen haben nach Angaben der Hilfsorganisation direkt und indirekt von der Arbeit der Organisation profitiert. Mercy Ships ist eine Non-Profit-Organisation und finanziert sich über Spenden. (AZ)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden