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Kommentar: Hus verpatzter Abschied

Kommentar

Hus verpatzter Abschied

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    Chinas Staats- und Parteichef Hu Jintao wollte als Saubermann und Korruptionsbekämpfer in die Geschichte eingehen. Wenige Wochen vor dem Ende seiner zehnjährigen Amtszeit steht er nun vor den Trümmern seiner Herrschaft.

    Die Übergabe an die nächste Führungsgeneration ist ihm gründlich misslungen. Dabei wollte die Kommunistische Partei mit einer harmonischen Ablösung unter Beweis stellen, dass sie besser politischen Konsens herstellen kann als westliche Demokratien. Stattdessen schaut die Welt nun in den Abgrund wilder Schlammschlachten. Erst stürzte Chongqings prominenter Parteichef Bo Xilai. Nun musste Hu auch seinen engsten Gefolgsmann Ling Jihua opfern.

    Hu zahlt für Lings Sturz einen hohen Preis. Seine Hoffnung, hinter den Kulissen weiter die Fäden ziehen zu können, dürfte enttäuscht werden. Dass ihn die Korruption auf den letzten Metern einholt, hat er sich allerdings selbst zuzuschreiben. Statt den Parteiapparat zu reformieren, hat er alle Probleme mit Propaganda und Repressionen zu vertuschen versucht.

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