Iranische Wirrungen
Die Signale, die der Iran aussendet, sind alles andere als eindeutig.
Auf der einen Seite gibt er die Herstellung eigener atomarer Brennelemente bekannt, auf der anderen Seite lädt er zur Fortsetzung der Atomgespräche mit den fünf Mächten des Weltsicherheitsrats und Deutschland ein. Auf der einen Seite berichtet Teheran über erfolgreiche Tests von Mittelstreckenraketen, die von Schiffen abgefeuert wurden, auf der anderen Seite erklärt ein hoher Offizier, man denke mitnichten an eine Blockade der Meerenge von Hormus, durch die rund 40 Prozent des auf Tankern transportierten Erdöls geschippert werden.
Hinter den widersprüchlichen Aktivitäten steckt die Absicht, den Westen zu verwirren und von entschlossenem Handeln abzuhalten. Desinformation ist ein beliebtes Instrument autoritärer Regierungen. Das Mullah-Regime macht da keine Ausnahme.
Umso wichtiger ist, dass der Westen Kurs hält, vor allem in der Atompolitik. Ginge es dem Iran nur darum, Uran für medizinische Zwecke anzureichern, wäre dagegen nichts einzuwenden. Mit Lügen, Verstößen gegen Auflagen und Heimlichtuerei hat Teheran aber selbst Zweifel daran gesät, dass dem so ist. Der Iran muss beweisen, dass er nicht an der Atomwaffe baut, und das geht nur durch Offenheit.
Dass Teheran die Straße von Hormus nicht blockieren will, ist demgegenüber sogar glaubhaft. Denn dieser Schuss ginge für den Iran mit Sicherheit nach hinten los.
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