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Kommentar: Kein Respekt für Wulff

Kommentar

Kein Respekt für Wulff

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    Winfried Züfle
    Winfried Züfle Foto: Wagner

    Ein Mann kämpft um seinen Ruf – das ist sein gutes Recht. Fast ist man sogar geneigt, Christian Wulff ein wenig Respekt zu zollen, weil er die Risiken eines Gerichtsverfahrens in Kauf nimmt, anstatt sich mit der Zahlung einer Geldbuße um die Klärung zu drücken.

    Eines darf Wulff jedoch nicht erwarten. Selbst wenn es nur noch um 754 Euro für eine Hotelübernachtung in München geht, und selbst wenn er freigesprochen werden sollte – seine Präsidentschaft kann er nicht mehr reinwaschen.

    Er hat den Landtag von Niedersachsen mit einer Aussage getäuscht, die haarscharf an der Lüge vorbei konstruiert war (in Sachen Privatkredit für den Hauskauf). Er hat als Präsident die Presse unter Druck gesetzt (indem er auf den Anrufbeantworter eines Chefredakteurs „gewulfft“ hat). Und er hat als Politiker, der aus kleinen Verhältnissen kam, eine Nähe zu reichen „Freunden“ gesucht, die den Verdacht der Bestechlichkeit nahelegte.

    Alles keine Kapitalverbrechen. Aber unklug, ungeschickt und stillos. Auch ohne die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft war er nicht mehr würdig, das höchste Staatsamt zu bekleiden. Bis heute zeigt Wulff keine Einsicht. So ist das Weiterprozessieren vielleicht auch nur Folge seines Hangs zur Rechthaberei. Dafür gibt es keinen Respekt.

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