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Opernstar Domingo: Missbrauchs-Vorwürfe: Ist Plácido Domingo Charmeur oder Erpresser?

Opernstar Domingo

Missbrauchs-Vorwürfe: Ist Plácido Domingo Charmeur oder Erpresser?

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    Der spanische Opernstar Plácido Domingo hat Vorwürfe sexueller Übergriffe zurückgewiesen.
    Der spanische Opernstar Plácido Domingo hat Vorwürfe sexueller Übergriffe zurückgewiesen. Foto: Britta Pedersen, dpa

    Auch Du also, Plácido? Schwere Vorwürfe treffen den weltweit beliebten ehemaligen Tenor- und heutigen Bariton-Star. Übergriffig soll er gewesen sein, so wie auch die berühmten Dirigenten James Levine hinsichtlich jungen Männern und Daniele Gatti hinsichtlich der Frauen.

    Domingos teils halbherziges Dementi darf noch keine Verurteilung sein

    Bei den Salzburger Festspielen gilt erst einmal zu recht die Unschuldsvermutung - weswegen Plácido Domingo dort nicht ausgeladen wird in diesem Sommer. In den USA ist man deutlich strenger: große Orchester haben bereits Engagements aufgekündigt. Wissen sie wirklich mehr? Bedenklich bleibt, dass sich etliche Frauen übereinstimmend in der Klage geäußert haben, und dass Domingos Reaktion in Teilen wie ein halbherziges Dementi klingt.

    Doch dies kann und darf noch keine Verurteilung sein: Der Grat zwischen Charmeur und Draufgänger, beziehungsweise zwischen Schwerenöter und sexuellem Erpresser kann schmal sein. Auf welchen Wegen genau ist Domingo gewandelt? Was belastet ihn, was entlastet ihn? Wir wissen es nicht. Und wahrscheinlich werden wir es nie genau erfahren - auch weil es abhängig ist von Situation und Einschätzung des Gegenübers beziehungsweise des Opfers. Und weil es mittlerweile - siehe der Fall James Levine - juristische Stillschweigeabkommen gegen Abstandssummen gibt. Dann bleibt die Klärung - oder versuchte Klärung - einfach offen.

    Lesen Sie dazu auch: US-Opernhäuser sagen Konzerte mit Plácido Domingo ab

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