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Störmanöver

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    Störmanöver
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    Die Koalition kommt nicht zur Ruhe. Während die FDP sich allmählich neu sortiert, stört plötzlich ein anderer mit destruktiver Lust den brüchigen Betriebsfrieden: Horst Seehofer. Der CSU-Chef fürchtet, dass der gefährliche Bazillus, der die Freien Demokraten befallen hat, bald auch die Union schwächt – und stellt, wenn auch nur zwischen den Zeilen, sogar den Fortbestand des Bündnisses infrage. Unter Loyalität verstehen nicht nur Liberale etwas anderes.

    Die demonstrative Sorge, mit der Seehofer und seine Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt den Zustand der FDP erörtern, soll in Wirklichkeit nur von den eigenen Versäumnissen ablenken. Nicht nur die Liberalen, auch Christdemokraten und Christsoziale sind in den eineinhalb Jahren seit der Bundestagswahl vieles schuldig geblieben, haben zu lange auf Zeit gespielt, einen absurden Steuerrabatt für die Hotellerie durchgesetzt, gleichzeitig aber wichtige Reformen wie die von Hartz IV oder die groß angekündigte Vereinfachung des Steuerrechts ohne Not verschleppt. Dass die FDP sich in ihrer gegenwärtigen Verfassung leicht zum Sündenbock stempeln lässt, befreit die Union noch lange nicht aus ihrer Mitverantwortung.

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