Olaf Scholz reist am Dienstag nach Israel. Dort wird er viele Antworten parat haben müssen. Was von ihm erwartet wird, ist jedoch schwierig und Scholz nicht zu beneiden.
Ein Kriegsausbruch stellt Regierungen immer wieder vor enorme Herausforderungen. Was ist zu tun, was ist zu sagen? Und auch: Was wird besser nicht gesagt, um in einer ohnehin aufgeheizten Stimmung niemanden zu verprellen? Kanzler Olaf Scholz stellt sich dieser besonderen Aufgabe. Er wird am Dienstag nach Israel reisen.
Scholz hat die Sicherheit Israels zur Staatsräson erklärt
Die große Klammer für den Besuch des SPD-Politikers ist klar. Scholz hat den Israelis bereits mehrfach die unverbrüchliche Solidarität Deutschlands bekundet. Diese Klammer muss der deutsche Regierungschef wohlbedacht, aber rasch mit Inhalten füllen.
Da ist beispielsweise die Frage, wie Hilfsgüter ins Kriegsland gelangen. Der Weg ist vermutlich klar, es wird über die See gehen. Aber dann braucht es ein Verteilsystem über eine Infrastruktur, die gerade vorrangig im Einsatz gegen die Hamas belegt ist. Besonders heikel ist das Thema der deutschen Geiseln. Deren Angehörige setzen auf die Hilfe des Kanzlers – aber kann er die im Moment zusagen? Müssen weitere Bundesbürger aus Israel evakuiert werden – und was ist mit möglichen Kranken und Schwerverletzten, die im Kriegsgebiet nicht versorgt werden können?
Wohin mit den Menschen, die aus dem Gazastreifen fliehen?
Israel will Menschen aus dem Gazastreifen hinauslassen, Nachbarländer wie Ägypten wollen sie jedoch nicht aufnehmen. Sollte Deutschland die Flüchtlinge aufnehmen? Auf diese und andere Fragen muss der Kanzler Antworten parat haben. Es wird von ihm erwartet. Es kann vom Regierungschef eines Landes, das die Sicherheit Israels zur Staatsräson erklärt hat, sogar verlangt werden. Die Aufgabe jedoch ist schwierig und Scholz nicht zu beneiden.
Joe Biden wird ebenfalls in Israel erwartet. Das Wort des US-Präsidenten hat sicherlich mehr Gewicht als das des Deutschen. Den Einsatz von Scholz schmälert das jedoch nicht. Das Weiße Haus und das Kanzleramt werden sich in bewährter Vorgehensweise für die Vorbereitung der gefährlichen Besuche eng abstimmen. Es geht in der Diplomatie oft darum, dass der eine Bälle hochwirft, die der andere auffangen und geschickt weiterspielen kann. Für die Menschen in der Region wächst dadurch die Hoffnung, dass alles nicht immer noch schlimmer wird.
Die Diskussion ist geschlossen.
Wovon spricht Herr Lange?
„ Da ist beispielsweise die Frage, wie Hilfsgüter ins Kriegsland gelangen. Der Weg ist vermutlich klar, es wird über die See gehen. Aber dann braucht es ein Verteilsystem über eine Infrastruktur, die gerade vorrangig im Einsatz gegen die Hamas belegt ist. “
Wozu braucht Israel „Hilfsgüter“? Was für ein „Verteilsystem“?
Deutschland unterhält zu Israel gefestigte Handelsbeziehungen und Israel ist selbst fähig, Waren zu verteilen. Dazu braucht es ganz bestimmt keine Deutsche Hilfe.
„Deren Angehörige setzen auf die Hilfe des Kanzlers – aber kann er die im Moment zusagen?“ Ja wann soll er den sonst seine Hilfe zusagen? Am Sgt-Nimmerleinstag?
„ Müssen weitere Bundesbürger aus Israel evakuiert werden“ - angesichts der Überforderung des Außenministeriums in der letzten Woche hofft man das nicht.
„ und was ist mit möglichen Kranken und Schwerverletzten, die im Kriegsgebiet nicht versorgt werden können?“
Im Gegensatz zu Deutschland bewegen sich israelische Krankenhäuser nicht in breiter Front auf Insolvenzen zu.
„Israel will Menschen aus dem Gazastreifen hinauslassen, Nachbarländer wie Ägypten wollen sie jedoch nicht aufnehmen. Sollte Deutschland die Flüchtlinge aufnehmen?“
Ägypten will die nicht haben, weil es keine Gewalt, keinen Terrorismus und keine Antisemiten importieren will. (Tagesthemen vom 12.10.) Aber Deutschland soll das tun?
„Es kann vom Regierungschef eines Landes, das die Sicherheit Israels zur Staatsräson erklärt hat, sogar verlangt werden.“
Was?
„Vorbereitung der gefährlichen Besuche eng abstimmen. Es geht in der Diplomatie oft darum, dass der eine Bälle hochwirft, die der andere auffangen und geschickt weiterspielen kann.“ Und warum war dann die Außenministerin gerade in Israel und Ägypten? Hat die keine „Bälle hochgeworfen“?
So einen abstrusen Kommentar habe ich wirklich lange nicht gelesen.
Vielen Dank Herr Lang für Ihren Kommentar, kann mir denken wie schwierig diese Verhandlungen sind, aber hier weiß es sowieso jeder besser, Hauptsache man kann den Kanzler und die Außenministerin diskreditieren. Viol Erfolg bei den Verhandlungen Olaf Scholz und Joe Biden.
Herr Scholz ist der gleiche Postbote & Zahlmeister wie Frau Merkel. Der amerikanische Außenminister Blinken ist auf Besuch beim Saudischen Kronprinzen Salam in Riad und bevor die Fakten nicht geklärt sind, wird keine Offensive der Israeli im Gaza stattfinden, egal welche Sprüche auch geklopft werden.
Sollte jedoch Israel mit Bodentruppen im Gaza einfallen dürfen, die Welt danach eine andere sein.
Rainer Kraus, Ihr Zynismus ist weder geistreich oder lustig, sondern nur erbärmlich. Das wollte ich Ihnen längst mal mitteilen.