Ärger um Kinderbetreuung und Platz in der Schule

Die Kindergärten sind voll, die Grund- und Mittelschule platzt aus allen Nähten – und überraschen sollte das wirklich keinen der Verantwortlichen.

Die Probleme sind seit Jahren offenkundig und wurden in Bad Wörishofen seither immer nur dann angegangen, wenn es wirklich nicht mehr anders ging. Dass Eltern da sauer sind, muss niemanden wundern. Wie vorausschauende Kommunalpolitik aussehen kann, konnte unlängst in Mindelheim beobachtet werden. Da wird es wohl bald eine zweite Grundschule geben, weil sich die Stadt durchgesetzt hat. Die Vorhersagen zur Schülerzahl waren deutlich auseinandergegangen, weil das Schulamt in seiner Prognose den zu erwartenden Zuzug nicht berücksichtigt habe, mit dem Studien zufolge in den nächsten Jahren zu rechnen ist. So berichtete es Bürgermeister Stephan Winter. 

Dass auch Kinder von Geflüchteten unterrichtet werden müssen, war längst absehbar

Dass zunehmend auch Kinder von Geflüchteten unterrichtet werden müssen, sollte nach Jahre der Kriege und der Flucht auch niemanden mehr überraschen. In Bad Wörishofen dagegen braucht man jetzt Container und hofft derweil, bis 2027 eine Lösung hinzubekommen. Dass die Kinder in den Containern auf dem Parkplatz derweil die Toiletten der Turnhalle benutzen sollen, wenn das geht, spricht ebenfalls Bände. Für einen Sanitärcontainer sollte es wenigstens noch reichen. Es kann nicht sein, dass es immer wieder die Kinder sind, die Fehlentscheidungen oder Nicht-Entscheidungen ausbaden müssen. 

Der Freistaat Bayern macht bei dem Thema ebenfalls keine gute Figur

Freilich geht es am Ende wie immer ums Geld. Und da geht es auch nicht an, dass der Freistaat den Kommunen nicht deutlicher hilft. Geld fließt, klar. Doch es reicht eben nicht. Ein Bundesland, das sich nicht zu schade dafür ist, die Schulpflicht am Allgäu Airport von der Polizei durchsetzen zu lassen, hat auf der anderen Seite auch die Pflicht, für die nötige und zeitgemäße Ausstattung der Schulstandorte zu sorgen.