Es war das Topspiel der Regionalliga Südwest, doch wirklich topklassig war die Begegnung des SSV Ulm 1846 Fußball und den Kickers Offenbach am Freitagabend im Ulmer Donaustadion nicht. Am Ende gewannen die Spatzen verdient mit einem Elfmetertor durch Johannes Reichert mit 1:0. Es sind immens wichtige drei Punkte für die Ulmer nach zuletzt enttäuschenden Resultaten.
Im Vergleich zum 1:3 gegen Großaspach vor einer Woche waren die Spatzen auf zwei Positionen verändert worden. Albano Gashi und Robin Heußer rückten für den gelb-rot-gesperrten Burak Coban und Nicolas Jann ins Team - und beide standen früh im Blickpunkt. In der 2. Minute hatte Gashi eine Chance, kurz darauf Heußer. Die Gelegenheiten waren Ausdruck der guten Ulmer Anfangsphase. Sie setzten Offenbach gut unter Druck, waren in den Zweikämpfen präsent und arbeiteten nach vorne. Die Defensive stand auch. Nur Davud Tuma auf der linken Angriffsseite der Kickers strahlte etwas Gefahr aus. Wirklich zwingend wurden die Gäste in der ersten Hälfte aber nicht. Das galt jedoch auch für die Spatzen.
SSV Ulm gegen Kickers Offenbach: Das ist das Ergebnis
Die hatten den Tabellenzweiten zwar im Griff und arbeiteten defensiv konzentriert - was eine Steigerung war zu den letzten Vorstellungen - allerdings blieb auch die Harmlosigkeit im Angriff. Dort leistete sich der SSV zu viele Fehler im Aufbauspiel und fand kein Mittel gegen die Offenbacher Verteidigung. Die musste vorsichtig sein, weil der defensive Mittelfeldmann und Ex-Spatz Luigi Campagna und sein Teamkollege Malte Karbstein früh Gelb gesehen hatten. Trotzdem schafften sie es, Ulm vom Tor fernzuhalten.
Mit dem Unentschieden zur Halbzeitpause konnten die Gäste und Trainer Angelo Barletta zufriedener sein als die Spatzen, nach dem Seitenwechsel waren sie aber engagierter. Abgesehen von ein paar Vorstößen in den Ulmer Strafraum kam dabei aber zunächst nichts rum. Anders beim SSV. Da hatte Felix Higl in der 58. Minute eine große Gelegenheit, doch es war wie so oft in dieser Partie: Er brauchte zu lange, um den Abschluss zu suchen und schenkte die Chance so her. Die Spatzen verstrickten sich immer wieder in Fehlpässen und hatten keine zündende Idee, um die Offenbacher Abwehr zu überspielen. Deren pressende Art zu verteidigen machte die ganze Sache auch nicht leichter.
Offenbachs Luigi Campagna sieht Gelb-rot gegen Ulm
In der 73. Minute folgte dann das, was sich schon angedeutet hatte: Campagna sah nach einem harten Foul an Gashi Gelb-rot, Offenbach spielte fortan in Unterzahl. Dazu brachte Ulms Trainer Holger Bachthaler im Sturm Anton Fink für Felix Higl. Einen frischen Mann für die Offensive zu bringen schien ein probates Mittel, denn die Gäste-Abwehr musste in Halbzeit zwei schon einiges an Metern in die Ulmer Angreifer investieren und brauchte Unterstützung vom tief stehenden Mittelfeld. Als weitere Maßnahme kam bei Ulm Gökalp Kilic für Robin Heußer ins Spiel. Die Schlussphase gehörte klar den Spatzen, nur: Ein Tor ließ weiter auf sich warten. Ulm stand jetzt teilweise mit der ganzen Mannschaft in der Hälfte der Offenbacher, doch es machte nicht den Eindruck, als würden sie nochmals gefährlich werden können. Deshalb musste Schützenhilfe von Offenbach her. Karbstein foulte Fink und folgerichtig gab es einen Strafstoß, den Reichert souverän verwandelte (85.).
SSV Ulm 1846 Fußball: Ortag - Stoll, Reichert, Geyer, Schmidts - Heußer (80. Kilic), Sapina, Beck, Gashi - Higl (73. Fink), Rühle (89. Kienle).
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