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Historisches Tief: HSV verzeichnet 0 Torschüsse gegen Ulm

SSV Ulm 1846 Fußball

HSV ohne einzigen Torschuss: Eine erste Halbzeit zum Haare raufen

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    Davie Selke und der Hamburger SV haben in Ulm eine schlechte erste Hälfte gespielt.
    Davie Selke und der Hamburger SV haben in Ulm eine schlechte erste Hälfte gespielt. Foto: Harry Langer/dpa

    In der Halbzeitpause wurde es richtig laut in der Kabine des Hamburger SV. Interimstrainer Merlin Polzin musste seine Mannschaft wachrütteln und erklärte später: „Die erste Halbzeit war weit weg von dem, was wir uns vorgenommen hatten. Es war eine intensive Pause.“ Bei den Hanseaten, für die auch diese Saison eigentlich nur die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga zählt, klafften Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander. Zumindest in den ersten 45 Minuten des Auswärtsspiels beim SSV Ulm 1846 Fußball. Es war rein statistisch sogar die schlechteste erste Halbzeit, die der HSV seit dem Abstieg aus dem Oberhaus 2018 hingelegt hat. Keinen einzigen Torschuss verzeichneten die Gäste bis zur Pause, der sogenannte x-Goals-Wert, der Aufschluss über Qualität und Quantität der Chancen geben soll, lag gar bei 0,0.

    Polzin gab aber zu Bedenken: „Der Gegner spielt dabei auch eine Rolle, es wurde uns nicht leicht gemacht. Ulm hat das richtig gut verteidigt.“ Weil eine Spitzenmannschaft wie der Hamburger SV aber über viel individuelle Qualität verfügt, reichte es am Ende doch noch zu einem 1:1 im ausverkauften Donaustadion. Für den heimischen Aufsteiger zwar ein achtbares Ergebnis. Trainer Thomas Wörle meinte dennoch: „Für uns wäre mehr drin gewesen.“

    Ulms Torwart Christian Ortag patzt bei seinem Comeback

    Gemessen am Aufwand, den seine Mannschaft gegen den Ex-Bundesligisten betrieben hatte, konnte dem auch der Gästecoach nicht widersprechen. Die Ulmer liefen viel, führten die Zweikämpfe verbissen und lagen nach einem toll herausgespielten Tor des Schweizer U21-Nationalspielers Aaron Keller, einer Leihgabe aus Unterhaching, nach 38 Minuten mit 1:0 vorn. Hamburg hingegen bewegte sich bis dahin nur in der eigenen Komfortzone. „Wir haben dann personell was verändert und den Schwung aus der Kabine mitgenommen ins Spiel“, erklärte Polzin. Das 1:1 durch Davie Selke nach 49 Minuten war ein früher Schock für die Spatzen, die in Person von Christian Ortag allerdings auch mithalfen. Der SSV-Torhüter, der nur zweieinhalb Monate nach einem Schlüsselbeinbruch sein Comeback feierte, hatte sich zuvor mächtig verschätzt und war unter der entscheidenden Flanke hindurchgesegelt. Ein Torjäger vom Format Selke hatte schließlich kein Problem, die Kugel per Kopf im verwaisten Tor unterzubringen. Ulms Coach Wörle sagte zur Szene: „Es war sehr unglücklich, wie wir das Tor bekommen. Da brauchen wir nicht drüber reden.“

    Für das Verhalten in Unterzahl gibt es Lob für Hamburgs Profis

    Kurz mussten sich die Hausherren schütteln, dann waren sie wieder im Spiel, hatten auf der einen Seite bei zwei Pfostenschüssen der Hamburger das Glück des Tüchtigen, hätten aber auch der Gegenseite selbst auch das zweite Tor schießen können. Mal waren die Abschlüsse zu ungenau, mal parierte HSV-Schlussmann Daniel Heuer Fernandes stark.

    Dass die Gäste in den letzten 20 Minuten zudem nach der Gelb-Roten Karte gegen Daniel Elfadli nur noch zu zehnt waren, machte es für den Favoriten nicht leichter. Immerhin hatte Interimscoach Polzin in dieser Phase auch gute Ansätze bei seiner Mannschaft gesehen. Es war ihm vor den versammelten Medienvertretern wichtig, dies zu betonen. „Die Jungs haben permanent versucht, sich dem Gegner entgegenzustellen und trotzdem vorn ihre Möglichkeiten zu nutzen“, sagte er. Einfacher wird das die nächsten Wochen rund um den Altonaer Volkspark trotzdem nicht machen.

    In Ulm hingegen bewahrt man auch nach dem mittlerweile siebten Unentschieden der Saison Ruhe. Man wisse ja schließlich, gegen wen man gespielt hat, meinte Coach Wörle. „Wir gewinnen nicht viele Spiele, das ist auch klar. Die Leistung passt aber immer. Daher gehen wir unseren Weg weiter“, meinte er. Dieser Weg führt am kommenden Wochenende zum Mitaufsteiger Preußen Münster und zu einem Spiel, das im engen Kampf um den Klassenerhalt schon richtungsweisend sein kann.

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