Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neuburg
Icon Pfeil nach unten

Schockierender Anstieg: 60 Pedelec-Unfälle in Neuburg 2024

Neuburg-Schrobenhausen

Unfallbilanz: Pedelecfahrer leben gefährlich

    • |
    • |
    Im Jahr 2024 mussten nach Unfällen wieder mehr Schwerverletzte abtransportiert und behandelt werden. Insgesamt ging die Zahl der Unfälle zurück.
    Im Jahr 2024 mussten nach Unfällen wieder mehr Schwerverletzte abtransportiert und behandelt werden. Insgesamt ging die Zahl der Unfälle zurück. Foto: Winfried Rein

    Weniger Unfälle, aber mehr Schwerverletzte und sechs Todesopfer – so sieht die Unfallbilanz 2024 im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen aus. Eklatant ist der Anstieg der Fahrradunfälle auf rund 190, davon 60 mit Elektroantrieb. Von drei Fällen abgesehen, hat es dabei immer einen Verletzten oder eine Verletzte gegeben.

    Im Raum Schrobenhausen sind zwei Pedelcfahrer tödlich verunglückt

    Die Polizei Schrobenhausen meldet zwei tödlich verunglückte Pedelec-Fahrer. Ein 78-jähriger Rentner hatte die Staatsstraße bei Edelshausen überquert und war von einem herannahenden Auto erfasst worden. Im Oktober radelte in Karlskron ein 77-Jähriger auf seinem Pedelec entlang der Hauptstraße nach Hause und stieß gegen den Wagen einer Fahrerin, die aus einer kleinen Seitenstraße herausgekommen war. Der Radfahrer starb einige Tage später im Klinikum Ingolstadt.

    „Jeder Unfalltote ist einer zuviel“, findet der Schrobenhausener Polizeichef Christian Linden. Die Häufung der Pedelec- und E-Bike-Unfälle nennt er „signifikant“. Offenbar seien nicht alle Senioren ausreichend geübt im Umgang mit Pedelecs. Das sieht der Neuburger Polizeihauptkommissar Franz Sailer genauso. Die Senioren müssten einfach Bedienfehler vermeiden und am besten immer einen Helm tragen. Der Verkehrsreferent der Neuburger Polizei bietet zusammen mit der Kreisverkehrswacht jedes Jahr kleine Trainingskurse in den Gemeinden an. „Aber es kommt fast keiner“, so der Polizeihauptkommissar, „dabei wäre eine kleine Unterweisung für E-Radfahrer sehr nützlich.“

    Im Kreis Neuburg-Schrobenhausen gab es sechs tödliche Unfälle

    Bei den tödlichen Verkehrsunfällen entfielen im Vorjahr zwei auf die Polizeiinspektion Neuburg und vier auf Schrobenhausen. Gleich zum Jahresanfang hatte eine 58-jährige Oberhausenerin bei einer Kollision zweier Autos auf der B 16 ihr Leben verloren, im November starb eine 84-jährige Ukrainerin beim Überqueren der Monheimer Straße in Neuburg. In Schrobenhausen war ein Autofahrer auf der B 300 in den Gegenverkehr geraten und der 71-jährige Fahrer des anderen Wagens verlor sein Leben. Ein Vorfahrtfehler an der Einmündung Staatsstraße/Altenfurter Straße führte ebenfalls zu einem tödlichen Zusammenstoß mit einem 87-jährigen Opfer.

    Mit etwa 2700 Unfällen im gesamten Landkreis ist die Gesamtzahl um rund fünf Prozent gesunken. Von einer Beruhigung kann man nicht sprechen, denn mit ungefähr 400 Unfällen mit Verletzten ist ein Anstieg zu verzeichnen. Außerdem sind 2024 wieder mehr schwer verletzte Verkehrsteilnehmer im Krankenhaus behandelt worden. Der Sachschaden summiert sich mittlerweile auf fünf bis sechs Millionen Euro.

    Diesmal nahmen die Polizeibeamten etwa zehn Prozent weniger Unfallfluchten auf. Trotzdem kommt es zu rund 500 Fällen, bei denen Besitzer von Autos, Gebäuden oder Gärten Schäden melden. Das Gros der Unfallfluchten bleiben Kontakte beim Ein- und Ausfahren auf Parkplätzen. Wer unkorrekt handelt und den Geschädigten nicht informiert, muss mit Geldstrafen und bei größeren Havarien mit Fahrverboten rechnen.

    An der Donauwörther Straße in Neuburg soll es eine Ampel geben

    Schrobenhausen hat den Unfallschwerpunkt auf der B 300 bei Mühlried und am Bahnübergang Neuburger Straße weitgehend entschärft. In Neuburg fallen der Kreisverkehr Münchener Straße und die Einmündung der Donauwörther Straße in die Bundesstraße 16 mit häufigen Unfällen auf. Für letztere wird jetzt überlegt, eine Ampel zu installieren.

    2023 hatte es im Raum Neuburg keinen einzigen tödlichen Unfall gegeben. „Leider haben wir 2024 die Null nicht halten können“, bedauert Polizeirat Heinz Rindlbacher. Der Inspektionsleiter wünscht sich von allen Verkehrsteilnehmern „vorausschauendes Fahren“. Außerdem setze die Polizei weiterhin auf Tempo- und Alkoholkontrollen und investiere viel Zeit in Präventivarbeit. Mit guter medizinischer Hilfe und Glück könne es gelingen, die Unfallfolgen auf Niedrigniveau zu halten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden