
Intensivmediziner: Covid-Kranke in Kliniken meist ungeimpft

Das Intensivregister erfasst Corona-Kranke auf den Intensivstationen: In den Krankenhäusern werden aktuell vermehrt Covid-Kranke behandelt, die ungeimpft sind.
Die meisten Covid-Kranken in deutschen Kliniken haben nach Angaben eines Intensivmediziners keine Corona-Impfung. Der Kölner Intensivmediziner Christian Karagiannidis sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, es gebe aber auch Fälle von geimpften Corona-Patienten in stationärer Behandlung. "Aktuell haben wir in Nordrhein-Westfalen 12 bis 13 Prozent der Covid-Patienten in den Kliniken mit Impfschutz. Diese Quote dürfte auch der bundesweiten Quote entsprechen", sagte Karagiannidis. Die Mehrzahl werde auf den Normalstationen behandelt, einzelne Fälle gebe es aber auch auf den Intensivstationen.
Die meisten Menschen, die trotz Impfung stationär behandelt werden müssen, haben eine eingeschränkter Immunantwort
Bei den stationär behandelten Menschen mit Impfdurchbrüchen handele es sich nach seiner Erfahrung etwa um Patienten mit eingeschränkter Immunantwort, etwa als Folge einer medikamentösen Dämpfung des Immunsystems. Wichtig sei, dass jetzt insbesondere den Patienten, die ein gedämpftes Immunsystem hätten, eine dritte Impfung als Booster angeboten werde. Karagiannidis sagte, dass das Divi-Intensivregister künftig auch Angaben über den Impfstatus der Covid-Patienten auf den Intensivstationen erheben und veröffentlichen werde.
Karagiannidi ist wissenschaftlicher Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi). In diesem Register wird unter anderem erfasst, wie viele Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen liegen und wie viele Intensivbetten frei sind. (dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.