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Eurovision Song Contest: Das steckt hinter dem neuen ESC-Vorentscheid

Eurovision Song Contest

Das steckt hinter dem neuen ESC-Vorentscheid

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    Michael Schulte wurde beim Eurovision Song Contest 2018 in Lissabon überraschend Vierter.
    Michael Schulte wurde beim Eurovision Song Contest 2018 in Lissabon überraschend Vierter. Foto: Jörg Carstensen, dpa

    „Germany – twelve points“: Seit Lenas Sieg 2010 bekamen die deutschen Teilnehmer beim Eurovision Song Contest (ESC) nur noch selten die volle Punktzahl, mehrmals landeten die Kandidaten sogar auf dem letzten oder vorletzten Platz. Um solche Blamagen zu verhindern, hatte sich der zuständige NDR ein hochkompliziertes System mit Expertenjurys, Workshops und Zuschauervoting ausgedacht – auf diese Art soll ein aussichtsreicher Teilnehmer gefunden werden, dessen Song ganz Europa verzückt.

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    Das Konzept ist aufgegangen: Der Sänger Michael Schulte landete 2018 auf einem respektablen vierten Platz, und deshalb setzt der Sender auch dieses Jahr auf das verzwickte Prozedere. In der Show „Unser Lied für Israel“ entscheidet sich an diesem Freitagabend (20.15 Uhr, ARD), wer im Mai für Deutschland zum ESC nach Tel Aviv fährt.

    Die 29-jährige Lilly Among Clouds (eigentlich Elisabeth Brüchner), die 1990 in Straubing zur Welt kam und in Tauberbischofsheim lebt, bewirbt sich mit ihrem Popsong „Surprise“ für das Ticket nach Israel. Die Bonnerin Makeda singt „The Day I Loved You Most“, und Gregor Hägele („Let Me Go“) aus Stuttgart ist mit seinen 18 Jahren der jüngste Kandidat. Die Sängerin BB Thomaz („Demons“) stammt aus New York, Linus Bruhn („Our City“) aus Hamburg wurde im Netz mit Justin-Bieber-Imitationen zum Star. Die 21-jährige Aly Ryan („Wear Your Love“) stammt aus Hessen, lebt aber in Los Angeles. Die Sängerinnen des Duos Sisters, Carlotta Truman aus Hannover und Laura Kästel aus Wiesbaden, sind gar keine Schwestern: Der NDRhat die beiden dazu auserkoren, den Song „Sister“ vorzutragen, den ein internationales Team gezielt für den ESC komponiert und dem Sender angeboten hatte.

    "Unser Lied für Israel": Das steckt hinter dem ESC-Vorentscheid

    Die zweistündige Show kommt live aus Berlin, Barbara Schöneberger moderiert mit „Tagesschau“-Sprecherin Linda Zervakis, der altgediente ARD-Fachmann Peter Urban kommentiert. Während das Publikum abstimmt, entscheiden auch zwei Fachjurys mit, wer am 18. Mai in Tel Aviv antreten darf. Das Ziel sei es, „auch beim ESC 2019 wieder in den Top Ten zu landen“, sagt Thomas Schreiber, Unterhaltungskoordinator des Senders. Und welche Art von Song hat die besten Chancen? Schreiber meint zu wissen, wann Deutschland die Sympathien zufliegen: „Immer wenn wir klein, bescheiden, witzig, kreativ aufgetreten sind – Guildo Horn, Max Mutzke, Lena, auch Michael Schulte –, haben wir positiv abgeschnitten.“

    Die sieben Acts bei „Unser Lied für Israel“ haben schon ein mehrstufiges Auswahlverfahren hinter sich: Rund 1000 Kandidaten hatten sich ursprünglich beworben. Nach dem Vorentscheid entwickelten sie in einem mehrtägigen Songschreibercamp mit Textern, Komponisten und Produzenten ein Lied für ihren Auftritt, das wiederum von zwei Jurys beurteilt wurde.

    Viele Musikfans sehen das aufwendige Verfahren skeptisch: Kommen so überhaupt noch Kunst und Vielfalt zum Zug? Die schrille israelische Sängerin Netta setzte beim ESC 2018 mit ihrem Lied „Toy“, einem Mix aus Kaugummipop und politischer Botschaft, auf Provokation – und gewann.

    Mehr Infos bekommen Sie hier: Vorentscheid zum ESC 2019: Kandidaten, Lieder, Live-Stream und Abstimmen.

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