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Flucht aus dem Gefängnis: Die spektakulärsten Gefängnis-Ausbrüche in der Region

Flucht aus dem Gefängnis

Die spektakulärsten Gefängnis-Ausbrüche in der Region

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    In Memmingen sind zwei Häftlinge ausgebrochen - einer wurde mittlerweile gefasst. Wir blicken auf Gefängnisausbrüche in der Region Augsburg und Bayern zurück.
    In Memmingen sind zwei Häftlinge ausgebrochen - einer wurde mittlerweile gefasst. Wir blicken auf Gefängnisausbrüche in der Region Augsburg und Bayern zurück. Foto: Benedikt Siegert (Symbolbild)

    Zwei Männer sind am Sonntagnachmittag aus dem Memminger Gefängnis geflohen. Einer der beiden konnte am Montag gefasst werden, nach dem zweiten wird weiter gesucht. Passieren solche Ausbrüche eigentlich oft? Und welche Tricks wenden die Gefangenen an?

    Gefängnis-Ausbrüche: Auch in Bayern und der Region gab es Ausbrecher

    Außergewöhnliche Ausbrüche hat es in Bayern und der Region immer wieder gegeben. Wir haben einige Fälle aus der Vergangenheit aufgelistet.

    Im Sommer 2013 war die Polizei im Augsburger Land einem Ausbrecher aus Berchtesgaden auf der Spur. Zunächst hatten Bundespolizisten den entflohenen Häftling bei einer Ausweiskontrolle im Zug erwischt, angekommen am Augsburger Hauptbahnhof gelang ihm aber wieder die Flucht. Entdeckt und gefasst wurde der Mann schließlich in Neusäß von einem Polizei-Hubschrauber, der eigentlich einem Vermisstenfall nachgegangen war.

    In Neuburg an der Donau sind im Juli 2010 gleich zwei Häftlinge aus der dortigen JVA geflüchtet. Die jungen Männer arbeiteten in der Schweißerei und nutzten eine Arbeitspause zum Ausbruch. Vermutet wird, dass sie mit einer schweren Arbeitsmaschine ein Loch in die Wand gebrochen haben und in den Innenhof gelangt sind. Dort lag bereits ein präpariertes Kabel mit Eisenteil, das sie über die Mauer warfen. Daran zogen sie sich hoch und konnten die Mauer überwinden. Nach nur einer Stunde allerdings endete die Flucht - die Polizei konnte die Ausbrecher mit dem Hubschrauber sichten und fassen.

    Der Traum von der Freiheit dauerte für einen Häftling aus der JVA im Januar 2003 nur zwei Wochen lang. Er hatte am Silvestertag gemeinsam mit zwei Mitinsassen ein Loch in die Zellenwand gebrochen, war 14 Tage lang untergetaucht und hatte sich nach Empfehlung eines Verwandten in Ingolstadt der Polizei gestellt. Offenbar hatte dieser ihm die Ausweglosigkeit der Situation klar gemacht. Wo genau er die zwei Wochen in Freiheit verbracht hat, dazu machte er keine Angaben. Am Ende wurde er wieder nach Kaisheim gebracht.

    In den 1990er Jahren hat es ein Insasse der psychiatrischen Klinik München-Haar gleich zehn Mal geschafft, aus der Anstalt zu entkommen. Beim vorläufig letzten Mal entführte er eine Autofahrerin – mit vorgehaltenem Trommelrevolver.

    Auch in Augsburg gab es Ausbrüche aus Justizvollzugsanstalten. Im Jahr 1999 sind sieben Häftlinge aus dem Augsburger Hochfeld-Gefängnis entkommen. Sie hatten mit einem Messer eine Rigips-Decke durchstoßen und konnten über das Dach fliehen.

    Das Gefängnis im Hochfeld war offenbar ohnehin bei Ausbrechern recht beliebt: Die Chronik verzeichnet zwischen 1974 und 1992 die stolze Zahl von 14 Ausbrechern – einer von ihnen hatte mit einer Metallsäge ein Fenstergitter durchtrennt und über ein Gerüst das Weite gesucht. Ein anderer machte sich nicht so viel Mühe: Er schraubte das Fenstergitter kurzerhand ab.

    Und als es im Jahr 1980 die JVA in der Augsburger Karmelitengasse noch gab, hat sich ein verurteilter Bankräuber eine Brücke in die Freiheit gebaut. Aus Bilderrahmen und Teilen von Holzpritschen seiner Knastkumpel bastelte er sich einen Steg, mit dem er einen fünf Meter tiefen Abgrund zwischen Zellenfenster und Außenmauer überwinden konnte. Die Holzteile hatte er mithilfe von Mullbinden und Handtüchern verbunden. (AZ)

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