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Feiertage: Allerseelen, Allerheiligen, Reformation: Bedeutung der drei Feiertage

Feiertage

Allerseelen, Allerheiligen, Reformation: Bedeutung der drei Feiertage

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    Reformationstag, Allerheiligen, Allerseelen - und Halloween: Drei Tage mit vier verschiedenen Bedeutungen.
    Reformationstag, Allerheiligen, Allerseelen - und Halloween: Drei Tage mit vier verschiedenen Bedeutungen. Foto: Alexander Kaya

    Allerheiligen 2016 war am Dienstag, Allerseelen ist am heutigen Mittwoch. Beide Tage sind grundsätzlich am 1. und 2. November und beide Gedenktage der römisch-katholischen Kirche dienen uns dazu, an die Vergänglichkeit unseres irdischen Daseins zu erinnern. Trotzdem gibt es wesentliche Unterschiede.

    Bedeutung: Das ist Allerheiligen

    Wie es der Name schon sagt, wird an diesem Tag, am 1. November, der Heiligen gedacht. Dazu zählen nicht nur die bekannten Märtyrer, sondern auch diejenigen, die nicht offiziell heiliggesprochen wurden und nicht im Kalender der Kirche stehen. Kurz gesagt: An Allerheiligen gedenkt man auch der Menschen, von deren Heiligkeit nur Gott weiß.

    An diesen Tagen ist Tanzverbot in Bayern

    An vielen Feiertagen gilt in Bayern von 2 Uhr morgens bis Mitternacht ein Tanzverbot. Eine Übersicht:

    Tanzverbot gilt in Bayern am Aschermittwoch...

    ...Gründonnerstag...

    ...Karfreitag (ganztägig)...

    ...Karsamstag (ganztägig)...

    ...Allerheiligen...

    ...Volkstrauertag...

    Buß- und Bettag...

    ...Totensonntag...

    ...und an Heiligabend (14 bis 24 Uhr)

    Entstanden ist Allerheiligen deshalb, weil es zu viele Heilige gibt, um jedem einen speziellen Tag zu widmen. Schon im vierten Jahrhundert wurden in der orthodoxen Kirche deshalb Allerheiligenfeste gefeiert. In der westlichen Kirche wurde der Tag - lateinisch heißt er Festum Omnium Sanctorum - erst unter Papst Gregor III. (731 bis 741) eingeführt.

    Das ist Allerseelen

    Einen Tag nach Allerheiligen, am 2. November, findet der Allerseelen-Tag statt. Allerseelen gilt zum Gedenken aller Toten und deren Seelen. Dazu werden meist schon am Vortag die Gräber der Verstorbenen besucht und geschmückt. Auch an die Hoffnung auf Auferstehung soll im Rahmen von Allerseelen gedacht werden. An Allerseelen werden außerdem kleine Grablichter angezündet, die als „Ewige Lichter“ Erinnerungen an den Verstorbenen zum Ausdruck bringen sollen.

    Allerseelen wurde im Jahr 998 von Abt Odilo von Cluny ausgerufen. Zunächst galt es nur für die Toten der ihm unterstellten Klöster, später wurde es dann aber auf die ganze Kirche ausgeweitet.

    Mehr dazu: Wer hat an Allerseelen frei - und ist Feiertag in Bayern?

    Der Unterschied zwischen Allerheiligen und Allerseelen

    Am 1. November gedenken wir der Heiligen, am 2. November der Verstorbenen und ihrer Seelen, das ist der Unterschied zwischen beiden Tagen.  Dass die beiden Tage direkt aufeinander folgen, ist freilich kein Zufall; die Kirche sieht beide Gedenktage im Verbund. Im Gegensatz zu Allerheiligen ist Allerseelen allerdings kein gesetzlicher Feiertag - und vor allem kein "stiller Tag" mit Tanzverbot.

    Reformationstag und Halloween

    Bereits am 31. Oktober war Reformationstag. Am 31. Oktober 1517 soll Martin Luther seine 95 Thesen zu Buße und Ablass an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen haben. Der darin kritisierte Sündenerlass gegen Geld sollte die Erneuerung des Petersdoms in Rom finanzierten. Luther sah im Ablasshandel einen Missbrauch und rief zur Rückbesinnung auf die biblischen Grundlagen des Evangeliums auf. Der Theologieprofessor sah seine Thesen als Aufruf zu einem wissenschaftlichen Streitgespräch an und verschickte sie auch an kirchliche und weltliche Würdenträger.

    Heute feiern die evangelischen Christen dies als Beginn der kirchlichen Erneuerung durch Martin Luther. Auf lateinisch bedeutet Reformation Erneuerung, daher der Name Refomationstag.

    Zugleich ist Halloween. Dieser Begriff leitet sich aus dem englisch-amerikanischen All Hallows Eve („aller Heiligen Abend“) ab und bezeichnet die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November, also Allerheiligen. Die frühen Ursprünge des Halloween-Brauchs liegen wahrscheinlich 2500 Jahre zurück in der Eisenzeit. Damals glaubte man, in dieser Nacht öffne sich eine Tür zum Reich der Toten und Geister. Mit entsprechend gruseligen Masken versuchte man, diese in Schach zu halten.

    Irische Auswanderer brachten das Fest im 19. Jahrhundert in die USA und Kanada. Seit gut 20 Jahren wird auch in Deutschland zunehmend Halloween gefeiert. AZ

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