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Conrad Murray News: Gericht bestätigt Verurteilung von Jackson-Arzt Conrad Murray

Conrad Murray News

Gericht bestätigt Verurteilung von Jackson-Arzt Conrad Murray

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    Conrad Murray ist vor dem Berufungsgericht gescheitert.
    Conrad Murray ist vor dem Berufungsgericht gescheitert. Foto: Irfan Khan (dpa)

    Conrad Murray, der frühere Leibarzt von Michael Jackson, war im November 2011 wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen worden. Der Mediziner hatte Michael Jackson 2009 das Narkosemittel Propofol gegen dessen Schlaflosigkeit verabreicht. Der Popstar starb an einer Überdosis.

    Jackson-Arzt Conrad Murray scheitert mit seiner Berufung

    Gegen die Verurteilung hatte Conrad Murray Berufung eingelegt - mit der er nun scheiterte. Ein kalifornisches Berufungsgericht bestätigte die Verurteilung von Conrad Murray wegen fahrlässiger Tötung. Das Verhalten des Mediziners nach dem Tod des Popstars habe die Schuld von Conrad Murray bewiesen, befanden die drei Richter in einem einstimmig gefällten Urteil.

    Die "falschen Erklärungen" von Conrad Murray und seine Versuche, Jacksons Zimmer vor dem Eintreffen der Polizei zu säubern, seien ein Beleg für Murrays "Schuldbewusstsein".

    Der Prozess um Michael Jacksons Tod

    Michael Jackson starb im Juni 2009. Von Ende September bis Anfang November 2011 stand sein Leibarzt vor Gericht.

    25. Juni 2009: Michael Jackson (50) stirbt an einer Vergiftung mit dem Narkosemittel Propofol. In den Mittelpunkt der Ermittlungen rückt Jacksons Privatarzt Conrad Murray, der ihm das Mittel möglicherweise gespritzt hat.

    4. September 2009: Jackson wird auf einem Prominentenfriedhof bei Los Angeles beerdigt.

    4. Januar 2011: Vor Gericht beginnt Murrays Anhörung. Zeugen sagen gegen ihn aus. Bald darauf wird er angeklagt.

    27. September 2011: Der Prozess gegen Murray beginnt in Los Angeles. Die Anklage wirft ihm «grobe Fahrlässigkeit» vor, die Verteidigung weist Jackson selbst die Schuld zu.

    3. Oktober 2011: Die Notärztin, die Jackson für tot erklären ließ, erhebt schwere Vorwürfe gegen den Leibarzt. Er habe ihr verschwiegen, dass er ein Narkosemittel verabreicht hatte.

    6. Oktober 2011: Eine Ermittlerin räumt vor Gericht Fehler bei der Spurensicherung ein.

    12. Oktober 2011: Ein Kardiologe wirft Murray vor, er habe seine ärztlichen Pflichten grob vernachlässigt. So habe er den Notarzt zu spät alarmiert. Zudem habe er die Wiederbelebungsversuche verpatzt.

    28. Oktober: Ein Facharzt erklärt, der Popstar habe sich die tödliche Dosis des Betäubungsmittels Propofol womöglich selbst gespritzt.

    7. November 2011: Die zwölf Geschworenen fällen ihr Urteil. Conrad Murray ist demnach schuldig.

    29. November 2011: Conrad Murray wird wegen fahrlässiger Tötung zu vier Jahren Haft verurteilt.

    Der 60-jährige Kardiologe war wegen fahrlässiger Tötung zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Conrad Murray wurde im vergangenen Oktober nach Absitzen der Hälfte seiner Strafe aus der Haft entlassen.

    Conrad Murray: Große Mengen gefährlicher Medikamente

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    Conrad Murray selbst hatte gegen seine Verurteilung Berufung eingelegt.  Die Richter kamen nun aber zu dem Schluss, im vorangegangenen Prozess sei klar zutage getreten, dass Conrad Murray die Gesundheit und  Sicherheit seines Patienten missachtet habe. So habe der Arzt Jackson große Mengen gefährlicher Medikamente verabreicht und den Popstar anschließend ohne Überwachung zurückgelassen.

    Conrad Murray: Keine Reue gezeigt

    Die Schlüsselfiguren im Jackson-Prozess

    David Walgren: Der stellvertretende Bezirksstaatsanwalt führte die Anklage. Der Jurist ist für seine Scharfzüngigkeit bekannt. Er machte im vorigen Jahr Schlagzeilen, als er mit allen Mitteln eine Auslieferung von Regisseur Roman Polanski aus der Schweiz in die USA verlangte.

    Ed Chernoff und Michael Flanagan: Die beiden sind Murrays Verteidiger. Chernoff führt in Texas eine Kanzlei. In Kalifornien ist er weniger bekannt. Er weist sich als Spezialist für komplizierte Fälle aus. "Er verliert nur selten", heißt es auf seiner Homepage. Der kalifornische Promi-Anwalt Flanagan verteidigte die Popsängerin Britney Spears, als sie 2008 wegen Fahrens ohne Führerschein vor Gericht stand. Außerdem hat er den bisher einzigen Fall in Los Angeles gewonnen, bei dem ein Todesfall wegen einer Propofol-Gabe vor Gericht kam. Im Jahr 2004 erwirkte er einen Freispruch für eine Krankenschwester, unter deren Aufsicht ein Krebspatient nach einer Propofol-Spritze gestorben war.

    Michael Pastor: Er ist der Richter, unter dessen Vorsitz der Prozess lief. Er hatte rund vier Wochen für das Verfahren veranschlagt, daraus sind jetzt schon sechs geworden. Pastor ließ Fernsehkameras im Gerichtssaal zu. Den Juroren schärfte er ein, sich strikt an seine Anweisungen zu halten und nicht über den Fall zu sprechen.

    Die Richter warfen Conrad Murray zudem vor, er habe seine Verantwortung  für den Tod von Michael Jackson nie anerkannt und während des gesamten Prozesses keine Reue gezeigt. Murrays Anwältin Valerie Wass erklärte, sie werde sich voraussichtlich an das Oberste Gericht Kaliforniens wenden oder eine zweite Meinung des Berufungsgerichts  verlangen. (AFP/AZ)

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