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Hundekot: Wie ein Student weggeworfenen Hundekot-Beuteln zu Leibe rückt

Hundekot

Wie ein Student weggeworfenen Hundekot-Beuteln zu Leibe rückt

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    Hundekot sorgt immer wieder für Ärger.
    Hundekot sorgt immer wieder für Ärger. Foto: Symbolbild, Matthias Becker

    Beispiel Ammersee: An dem beliebten Ausflugziel gibt es immer wieder Ärger mit Hundekot-Beuteln, die die Besitzer einfach in der Natur entsorgen. So hat ein Jogger, der viel am die achtlos weggeworfenen Beutel vom Parkplatz St. Alban bis zum Eingangsbereich des Bades aus dem Gebüsch zu holen. Johann Greif zählte 44 Tüten auf einer Strecke von gut 100 Metern - und das auch noch im Bereich des beliebten Freibades.

    Wissenschaftlicher ist das Thema der Student Arne Krämer aus Hamburg angegangen. Er hat auf seiner Website poopmap.de Fotos gesammelt und auf einer interaktiven Karte die Schweinerei dokumentiert. Inzwischen sind über 5000 Fotos zusammengekommen, die ihm Menschen geschickt haben. Im Rahmen seiner Masterarbeit die er an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften im Bereich International Business and Marketing schreibt, hat er die Website entwickelt. Auf dieser Plattform können Bürger Aufnahmen wild entsorgter Beutel hochladen.

    Hundekot-Beutel an der Angel

    Was treibt ihn an, sich so intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. "Auf meiner Joggingstrecke haben mich immer wieder die Hundekot-Tüten geärgert, die zu Massen rumlagen." Hinzu kam ein Erlebnis beim Angeln. Statt des erhofften Fisches zog er einen Hundekot-Beutel aus dem Gewässer. "Da hab ich gedacht, dass ich da was gegen unternehmen muss", sagt Arne Krämer. Er will ein Problembewusstsein für die achtlos weggeworfenen Hundebeutel schaffen, die viele Menschen auch in unserer Region ärgern.

    Warum aber Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihres Lieblings einsammeln ohne den zweiten Schritt zu machen und den Beutel in einen Mülleimer zu werfen, das weiß auch Arne Krämer nicht. "Vielleicht liegt es daran, dass die Hundebesitzer genervt sind, wenn sie mit ihrem Hund spielen und immer die Tüte in der Hand halten müssen." Darauf würde hindeuten, dass die Beutel häufig in einem Gebüsch neben einer Wiese entsorgt werden. "Die werden dann nicht versehentlich liegengelassen, sondern regelrecht versteckt - auf einer Wiese oder direkt auf dem Weg findet man kaum etwas."

    "Problembewusstsein ist gestiegen"

    Hat sich aus seiner Sicht etwas getan? "Immer mehr Medien greifen das Thema auf, so dass das Problembewusstsein auf jeden Fall gestiegen sein dürfte. Ob aber in letzter Zeit weniger Tüten im Gebüsch gelandet sind, weiß ich nicht." Im April hat der Student eine große Sammelaktion gestartet, die er demnächst noch einmal wiederholen will. "Danach kann man vielleicht eher was zu den Mengen sagen."

    Biologisch abbaubare Tüte entwickelt

    Außerdem hat Arne Kramer in Zusammenarbeit mit einer Schweizer Firma eine biologisch abbaubare Tüte entwickelt, weil sich der Hundekot irgendwann abbaut, die Plastiktüten aber rund 100 Jahre brauchen, ehe sie sich auflösen. 700 Städten, die Ausgabestellen für Hundekot-Beutel anbieten, hat der Student sein Projekt vorgestellt. "Das Interesse ist da - zwar kosten die biologisch abbaubaren Beutel das Doppelte oder Dreifache, die absoluten Mehrkosten halten sich jedoch in Grenzen." Für die Stadt Augsburg geht er von 500.000 ausgegeben Beuteln aus, so dass jährliche Zusatz-Kosten in Höhe von etwa 5000 Euro anfallen würden.

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