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Dänemark: Journalistin auf U-Boot getötet: Mörder Madsen heiratet im Gefängnis

Dänemark

Journalistin auf U-Boot getötet: Mörder Madsen heiratet im Gefängnis

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    Peter Madsen im Jahr 2017. Kurz zuvor hatte er die Journalistin Kim Wall getötet – und behauptet, es sei ein Unfall gewesen.
    Peter Madsen im Jahr 2017. Kurz zuvor hatte er die Journalistin Kim Wall getötet – und behauptet, es sei ein Unfall gewesen. Foto: Meyer Kenneth, dpa (Archiv)

    Peter Madsen, einer der brutalsten Frauenmörder in der Geschichte Dänemarks, hat geheiratet. Der laut einem Gutachten „perverse Psychopath“ gab – wie erst jetzt öffentlich wurde – bereits am 19. Dezember der 39-jährigen Russin Jenny Curpen in der Haftanstalt von Herstedvester nahe Kopenhagen das Ja-Wort. Dies hat die dänische ZeitungBT nun enthüllt.

    Curpen lebt demnach in Finnland, ist Künstlerin und politische Aktivistin. Zwei Stunden sollen die beiden nach der Trauung alleine in einer sogenannten Liebeszelle verbracht haben. Der 49-jährige Madsen hatte auf Facebook nach „Brieffreunden“ gesucht. Damit begann ihre Romanze. Falls Madsen in zehn Jahren einen ersten Begnadigungsantrag stellen und dem stattgegeben werden sollte, könnte das Paar vermutlich schon bald danach zusammenziehen. Im Durchschnitt sitzen lebenslänglich Verurteilte – das Madsen-Urteil wurde im April 2018 gefällt – in Dänemark 15 Jahre ein.

    Peter Madsen tötete die Journalistin Kim Wall auf bestialische Weise

    Ende August 2017 hatte der dänische Konstrukteur die schwedische Journalistin Kim Wall, 30, in seinem selbst gebauten U-Boot Nautilus UC3 bestialisch ermordet. Laut Urteil band er sie „am Kopf, Armen und Beinen“ fest, bevor er sie in „lebendem Zustand“ stundenlang misshandelte. Indem er sie „schlug, stach, schnitt“ – und zuletzt tötete. Auch, um sich sexuell zu erregen. Die genaue Todesursache Walls konnte nicht festgestellt werden. Danach zersägte Madsen die Leiche der jungen Frau und versenkte ihre Körperteile in der Kopenhagener Kögebucht.

    Auf die Berichte über seine Trauung reagierten Dänen mit großem Entsetzen. Wie kann man nur einen Mörder und Sexualstraftäter wie ihn heiraten? „Ich hoffe nicht darauf, dass man mich vollständig versteht, aber ich kann es zumindest versuchen“, zitierte die Zeitung BT Jenny Curpen. Sie will den Fall Madsen auch in einem Kunstprojekt, ausgerechnet zum Thema Feminismus, verarbeiten.

    Ehefrau Jenny Curpen will Fall Madsen zum Kunstprojekt machen

    Auf Instagram postete sie Bilder von Zeichnungen der Nautilus UC3. Hasserfüllten Kommentaren auf ihrer Facebook-Seite entgegnete sie: „Ich liebe und respektiere meinen Mann. Ich bin stolz auf ihn und 49 Jahre seines Lebens – mit Ausnahme eines Tages, der eine Tragödie war. Mein Mann hat ein schreckliches Verbrechen begangen und wird dafür bestraft. Ich habe das Glück, mit der schönsten, klügsten, talentiertesten, ergebensten und einfühlsamsten Person aller Zeiten zusammen zu sein.“ Neben Kim Wall sei auch Madsen Opfer der Tat. Am Leben zu sein, sei für ihn „eine Bestrafung“.

    Curpen war nicht die einzige, die sich in ihn verliebte. Eine Gefängniswärterin musste kündigen, weil sie starke Gefühle für ihn entwickelt hatte. „Es war so schön, mit ihm zu reden. Ich konnte nicht mehr aufhören“, sagte sie dänischen Medien.

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