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Lago Maggiore: Nach Seilbahnunglück in Italien: Wo ist Eitan zu Hause?

Lago Maggiore

Nach Seilbahnunglück in Italien: Wo ist Eitan zu Hause?

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    Gali Peleg, Tante mütterlicherseits von Eitan Biran, kommt in Tel Aviv zum Prozess.
    Gali Peleg, Tante mütterlicherseits von Eitan Biran, kommt in Tel Aviv zum Prozess. Foto: Sebastian Scheiner, dpa

    Bis zum nächsten Gerichtstermin in zwei Wochen soll der Sechsjährige abwechselnd bei seiner Familie mütterlicherseits und väterlicherseits bleiben. Das wurde nach einer Gerichtsverhandlung in Tel Aviv bekannt. Der Junge hatte am Pfingstsonntag seine beiden Eltern, einen zweijährigen Bruder sowie zwei Urgroßeltern verloren. Insgesamt waren 14 Menschen bei dem Unfall am Mottarone-Berg gestorben. Das Zugseil der Seilbahn war gerissen, die mit 15 Menschen besetzte Kabine sauste ungebremst zu Tal, sprang aus der Verankerung und wurde zerstört. Der im italienischen Pavia lebende Junge israelischer Abstammung war der einzige Überlebende.

    Eitan lag zunächst im Koma. Um seine Betreuung war nach dem Unglück ein heftiger Streit der beiden Familien entbrannt. Die Schwester des Vaters, Aya Biran, bekam von einem Turiner Gericht das Sorgerecht zugesprochen. Diese Entscheidung focht die Familie mütterlicherseits an, insbesondere der Vater der Mutter, Shmuel P.

    Großvater brachte den kleinen Jungen von Italien nach Israel

    Weil die italienischen Behörden aber nicht einlenkten, brachte Eitans Großvater seinen Enkel am 11. September auf eigene Faust von Pavia, dem Wohnort der Tante und ihrer Familie, nach Israel. Der seit dem Unglück in Italien weilende Großvater hatte Eitan an jenem Tag bei seiner Tante zu einem Ausflug abgeholt und nicht mehr zurückgebracht. Später stellte sich heraus, dass er das Kind in die Schweiz gefahren und von dort per Privatflugzeug nach Israel ausgeflogen hatte. Die Staatsanwaltschaft Pavia ermittelt gegen P. sowie dessen geschiedene Ehefrau Etty C. wegen Kindesentführung. Die Großmutter hatte erklärt, Eitan solle der Tradition der Familie gemäß im jüdischen Glauben aufgezogen werden.

    Bis auf Weiteres bleibt der Sechsjährige nach der Verhandlung am Donnerstag in Israel und kann beide Familien sehen. Seine in Italien lebende Tante Aya Biran war vor Tagen nach Tel Aviv gereist. Ob die vorübergehende Einigung Bestand haben wird, ist ungewiss. Aya Biran soll mit den Worten das Gericht betreten haben: „Ich will, dass Eitan nach Hause zurückkehrt.“

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