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Großbritannien: Unbekannter sticht wahllos auf Menschen in Birmingham ein

Großbritannien

Unbekannter sticht wahllos auf Menschen in Birmingham ein

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    Zwei Mitarbeiter der Spurensicherung in Schutzkleidung arbeiten an einem Tatort in Birmingham, nachdem im Stadtzentrum mehrere Menschen durch Messerstiche verletzt worden sein sollen.
    Zwei Mitarbeiter der Spurensicherung in Schutzkleidung arbeiten an einem Tatort in Birmingham, nachdem im Stadtzentrum mehrere Menschen durch Messerstiche verletzt worden sein sollen. Foto: Jacob King, dpa

    Eine Stadt in Angst: Ein Mann hat im britischen Birmingham wahllos auf mehrere Menschen eingestochen und eines seiner Opfer dabei getötet. Sieben Menschen wurden bei der Tat in der Nacht zum Sonntag verletzt. Am Abend suchte die Polizei noch immer nach dem Mann. Die Angriffe ereigneten sich im Zentrum der Stadt an vier Orten und über einen Zeitraum von etwa zwei Stunden. 

    Polizei spricht von einer "zufälligen Attacke ohne klares Motiv"

    Die Polizei ermittelt wegen Mordes und geht nicht von einer Terrorattacke, rassistischen Motiven oder Bandenkriminalität aus. Die Ermittler riefen am Sonntag die Bevölkerung zu größter Vorsicht auf. In der Nähe eines Tatorts fand die Polizei ein Messer in einem Gully.

    Ein Augenzeuge beschrieb den Täter als schwarz gekleideten Mann zwischen 20 und 25 Jahren. Am Abend twitterte die Polizei Videoaufnahmen einer Überwachungskamera von einer Person, auf die die Beschreibung passte. "Kennen Sie ihn?", hieß es. Man wolle mit dem Mann sprechen.

    Sieben Menschen seien verletzt worden, zwei davon schwer, teilte die Polizei der Region West Midlands mit. Bei den Schwerverletzten handele es sich um einen Mann und eine Frau. Premierminister Boris Johnson dankte im Kurznachrichtendienst Twitter den Rettungskräften.

    Polizeiexperte: Corona-Pandemie lässt Gewalt unter jungen Leuten ansteigen

    Die Taten passierten den Ermittlungen zufolge zwischen 1.30 und 3.20 Uhr (MESZ) in der Nacht. "Die Ereignisse in den frühen Morgenstunden sind tragisch, schockierend und verständlicherweise erschreckend", teilte Steve Graham von der zuständigen Polizeibehörde mit. Er rief Augenzeugen dazu auf, sich zu melden. Wer Verdächtiges beobachte, sollte besonnen reagieren und die Ermittler informieren. 

    Graham sprach von einer "zufälligen Attacke ohne klares Motiv". Es besteht ihm zufolge keine Verbindung zwischen den Opfern. Auch Rassismus schloss er als Motiv bei dem Verbrechen aus. 

    Sein Kollege David Jamieson machte die Corona-Pandemie für einen Anstieg der Gewalt unter jungen Leuten verantwortlich. Angesichts der Zukunftsängste und aufgestauten Gefühle sei das "fast unvermeidlich" gewesen, so der Polizeiexperte. Er wolle aber damit nicht sagen, dass dies der Grund für die Messerangriffe in Birmingham sei.

    Augenzeugen berichten von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen

    Augenzeugen zufolge soll es angeblich vorher gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen gegeben haben. In den Clubs in der Umgebung des Tatorts habe es eine "multikulturelle Nacht" gegeben, sagte Cara Curran am Sonntag der BBC. "Ich arbeite seit zwei Jahren in der Clubszene und habe viele Kämpfe gesehen, aber noch nie so etwas wie heute Nacht", berichtete die Frau. Ihr zufolge sollen zwei Gruppen von Jugendlichen aufeinander losgegangen sein. 

    Außenminister Dominic Raab rief die Menschen in Birmingham dazu auf, "sehr wachsam" zu sein. Messerattacken sind seit Jahren ein großes Problem in Großbritannien.

    Stichverletzungen sowohl in Birmingham als auch in London

    Auch in London wurden am Wochenende Menschen durch Stiche verletzt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Im Südosten der Hauptstadt erlitten demnach am Samstagabend fünf Personen Verletzungen

    Die Polizei sucht nach einer Messerattacke mit einem Toten und sieben Verletzten in Birmingham nach einem Verdächtigen. Der Mann soll in der Nacht zum Sonntag wahllos auf Menschen im Zentrum der britischen Stadt eingestochen haben. Die Polizei ermittelt wegen Mordes und geht nicht von einer Terrorattacke aus. Sie rief am Sonntag die Bevölkerung zur Vorsicht auf. (dpa)

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