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Glosse: Perfekt für Verschwörungsideologen: Kaffee mit Fleischgeschmack

Glosse

Perfekt für Verschwörungsideologen: Kaffee mit Fleischgeschmack

Michael Stifter
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    Ran an den Speck: Starbucks-Werbung für Kaffee mit Schweinefleisch-Aroma.
    Ran an den Speck: Starbucks-Werbung für Kaffee mit Schweinefleisch-Aroma. Foto: Starbucks

    Als Verschwörungsideologe hat man es nicht leicht. Weil: Was darf man denn heute überhaupt noch? Diesel im Tank, Indianer im Fasching, Schnitzel auf dem Teller – alles so schwierig geworden. Und diese jungen woken Leute, die dann auch noch ständig mit dem Klima daherkommen, wo doch jeder weiß, dass der Chinese schuld ist und wir eh nichts machen können. 

    Aber sagen Sie das mal laut, sagt der Verschwörungsideologe dann laut und richtet sich missmutig ein in seiner Opferrolle, mit dem Wagenknecht-Poster über dem Sofa. Nur ab und zu bricht es aus ihm heraus. Dann stellt er sich gegen den verdammten Mainstream und fährt eine halbe Stunde im ersten Gang um den Block – einfach nur, weil er sich von denen da oben nichts verbieten lässt. Gänsehaut-Momente. Mahatma Gandhi? Ein Amateur gegen diese unbeugsamen Verquerdenker, für deren heldenhaften Freiheitskampf es nun gute Nachrichten gibt.

    Kaffee mit Schweinefleisch-Aroma ist ein Statement

    In China, wo der Mensch bekanntlich noch Mensch sein darf und von denen da oben nicht gegängelt wird, erobert ein neues Getränk die Gaumen all jener, die noch selber denken. Während der Deutsche sich sauertöpfisch seine koffeinfreie vegane Hafermilch-Kaffee-Imitation im biologisch abbaubaren Becher bestellt, gibt es in Fernost jetzt endlich: Kaffee mit Schweinefleisch-Aroma. 

    Verschwörungsideologen schwören drauf, weil sie lassen sich ihr Schnitzel nicht wegnehmen, auch nicht im Heißgetränk! Zur ganzen Wahrheit gehört allerdings, dass der Widerstandsdrink in Starbucks-Filialen aufgebrüht wird. Also vom Amerikaner. Und da könnte man doch schon wieder auf die Idee kommen... Aber das schreibt natürlich wieder keiner.

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