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Höhlenmalerei: Mondkalender in Lascaux & Altamira entdeckt?

Mond

Höhlenmalereien liefern Hinweise auf uralten Mondkalender

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    Höhlenmalereien in der bekannten Lascaux-Höhle in Frankreich.
    Höhlenmalereien in der bekannten Lascaux-Höhle in Frankreich. Foto: Sabine Glaubitz, picture alliance (Archivbild)

    Auf den ersten Blick sind es Striche, Punkte und Y-Symbole, die Abbildungen von Tieren aufgemalt wurden. Genaugenommen ist auch bei näherem Hinsehen nicht mehr zu erkennen. Amateurforscher, die zusammen mit Kollegen von den britischen Universitäten London und Durham zusammenarbeiten, sehen allerdings mehr in den Höhlenmalereien aus der Altsteinzeit, welche nun ausgewertet wurden. Im Fachblatt Cambridge Archaeological Journal stellen sie die Entschlüsselung eines Systems vor, das einen uralten Mondkalender darstellt. 

    Mondkalender durch Höhlenmalerei: System wurde wohl auch in Lascaux und Altamira eingesetzt

    Mit den Strichen, Punkten und Symbolen sollen in der europäischen Altsteinzeit für damalige Verhältnisse bedeutsame Informationen festgehalten worden sein. Drei Beispiele: Wann laichen die Lachse? Wann kommen Fohlen auf die Welt? Und wann paaren sich Auerochsen? Die Zahl der Punkte und Striche geben demnach den Monat der Paarungssaison an. Ein Y soll für den Monat stehen, in welchem das entsprechende Tier Nachwuchs auf die Welt bringt. Bei Fischen soll das Y für den Zeitpunkt des Beginns des Ablaichens stehen. Gleichzeitig endete damit ihre „Wanderung“. 

    Laut den Hobby- und Profiforscherinnen und -forschern ist es verblüffend, an wie vielen Orten sie Hinweise auf ein derartiges System finden konnten. Die Gruppe um den Archäologen Paul Pettitt und den Hobbyforscher Bennet Bacon wurde vor allem in Spanien und Frankreich fündig, aber auch in benachbarten Regionen weiter östlich. Sie glauben, dass der Mondkalender auch in den berühmten Höhlen von Altamira in Spanien und Lascaux in Frankreich genutzt wurde.

    Mondkalender aus der Altsteinzeit: Höhlenmalereien legen Jahresanfang im Spätfrühling nahe

    Der Mondkalender aus der Altsteinzeit soll vor rund 36.000 Jahren entwickelt worden sein. In Gebrauch war er laut der Forschergruppe dann bis vor etwa 13.000 Jahren. Der Jahresbeginn des Kalenders ist wohl auf den Spätfrühling terminiert. Dann erwacht die Natur nach dem Winter wieder zum Leben und das Eis in den Flüssen war abgeschmolzen. Wenn der Winter dann wieder einsetzte, wurde der Mondkalender wohl unterbrochen. Das Zählen und Einordnen der Monate wurde dann erst wieder mit dem Beginn des neuen Jahres weitergeführt. 

    Bacon hatte in einem Interview mit dem Guardian erklärt, dass er zahllose Stunden mit der Entschlüsselung des Systems verbrachte. Er wandte sich schließlich an Pettitt, mit dem er anschließend ein Team zusammenstellte und 600 Abbildungen von Tieren auswertete. Die anfängliche Hypothese des Mondkalenders sieht die Gruppe nun bestätigt. 

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