Magnesium ist ein Mineralstoff, der an mehr als 600 Prozessen im Körper beteiligt ist. Deshalb zeigt sich eine Unterversorgung oder sogar ein Magnesiummangel an vielseitigen Symptomen – darunter zum Beispiel auch anhaltende Müdigkeit oder Herzrhythmusstörungen. Wie lange dauert es, bis Magnesium im Körper wirkt und sich die Symptome verbessern?
Magnesium-Wirkungszeit: Wie hoch ist die individuelle Dosis?
Wie die Gesellschaft für Magnesium-Forschung berichtet, ist in der Bevölkerung mit einem Magnesiummangel zu rechnen – vor allem bei Risikogruppen. Dazu gehören ältere Menschen, Sportler, Schwangere und Alkoholiker, aber auch Diabetiker und Menschen mit anderen chronischen Erkrankungen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine Tagesdosis, angepasst an Geschlecht, Alter und Lebenssituation. Männer ab 19 Jahren sollten demnach 350 Milligramm am Tag, Frauen 300 Milligramm über die Ernährung zu sich nehmen. International variieren die Angaben etwas.
Die National Institutes of Health (NIH) sehen für Männer eine deutlich höhere Tagesdosis (400 Milligramm) als für Frauen vor (320 Milligramm) vor. Eine generelle Empfehlung für den Einzelnen ist bei Nährstoffen aber meist sowieso nicht sinnvoll. Obwohl die Angaben der DGE und der NIH dazu beitragen, ein Mindestmaß an Versorgung sicherzustellen, beziehen sich die Zahlen auf gesunde Erwachsene. Sobald der Körper mit Entzündungen kämpfen muss, kann sich der Bedarf stark erhöhen. Auch Krankheiten, Stress oder starkes Schwitzen entziehen dem Körper Magnesium. Der übliche therapeutische Dosierungsbereich liegt bei 200 bis 800 Milligramm, heißt es im „Burgerstein Handbuch Nährstoffe“. Meistens kommen bei der Behandlung Dosierungen zwischen etwa 200 und 480 Milligramm zum Einsatz, schreibt die Gesellschaft für Magnesium-Forschung.
Wie schnell wirkt Magnesium?
Ein Magnesiummangel wird normalerweise über Blutuntersuchungen festgestellt, allerdings berichtet die Gesellschaft für Magnesium-Forschung, dass die Diagnostik problematisch sein kann. Denn selbst wenn die Werte im Serum normal sind, schließt das einen Magnesiummangel nicht aus. Laut den Experten stehen aussagekräftigere Parameter in der Standarddiagnostik nicht zur Verfügung. Ein Mangel sollte zeitnah ausgeglichen werden, die Dosierungen können anfangs noch höher ausfallen, bis die individuelle Erhaltungsdosis – also die Menge, die benötigt wird, um gesunde Blutwerte zu halten – festgestellt wird.
Wie uns die Gesellschaft für Magnesium-Forschung auf Anfrage mitteilt, kann es mehrere Wochen oder Monate dauern, bis ein Magnesiummangel behoben ist. Eine Verbesserung der Symptome kann also teilweise länger auf sich warten lassen. „In diversen Studien mit oraler Magnesiumeinnahme (z.B. zur Blutdrucksenkung oder besseren Einstellung des Blutzuckerspiegels) wurden häufig (erst) nach 4-6 Monaten positive Effekte beobachtet“, sagen die Experten. Trotzdem sei es nicht auszuschließen, dass nach einer Einnahme und dem kurzzeitigen Anstieg des Magnesiumspiegels im Blut positive Effekte im Körper erzielt werden können. Zum Beispiel im Hinblick auf nächtliche Muskelkrämpfe oder Herzrhythmusstörungen. Trotzdem ist laut den Experten klar: „Die orale Magnesiumeinnahme stellt keinesfalls eine Akut-Maßnahme dar, wie z.B. die Einnahme von Schmerztabletten.“
Wirkungszeit: Wie lange kann man Magnesium nehmen?
Laut der Gesellschaft für Magnesium-Forschung ist die Einnahme von Magnesium „sicher, unbedenklich und kostengünstig“. Es gibt keine exakte Dauer, wie lange Magnesium eingenommen werden sollte oder nicht. Laut dem Verein für unabhängige Gesundheitsberatung wird es immer schwieriger, seinen täglichen Bedarf über die Nahrung zu decken. Hinzu kommt, dass nur 35 bis 55 Prozent des zugeführten Magnesiums über den Dünndarm aufgenommen werden.
Wer sich für eine Magnesiumeinnahme entscheidet, sollte auf seinen Körper hören. Nebenwirkungen gibt es nämlich trotzdem: Laut der Gesellschaft für Magnesium-Forschung tritt bei empfindlichen Personen gelegentlich Durchfall auf. Dieser habe jedoch keinen Krankheitswert und verschwindet meist, wenn das Magnesium abgesetzt wird. Die Verträglichkeit ist individuell und hängt auch von der Magnesiumverbindung ab. Deshalb empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung, eine Maximaldosis von 250 Milligramm über Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Ab dieser Menge steigt nämlich das Risiko für Durchfall. Wichtig: Die Menge gilt zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung.
Übrigens: Wegen seiner laxativen Wirkung kann Magnesium auch bei Verstopfung angewendet werden.
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