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Lufthansa-Streik heute: Betroffene, Rechte, Flüge & Grund

Fragen und Antworten

Lufthansa-Streik hat begonnen: Alle Infos für Reisende

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    Die Piloten der Lufthansa sind am Freitag zu einem Streik aufgerufen.
    Die Piloten der Lufthansa sind am Freitag zu einem Streik aufgerufen. Foto: Boris Roessler, dpa (Symbolbild)

    Die chaotischen Zustände an den deutschen Flughäfen scheinen kein Ende zu nehmen: Bei der Lufthansa wird erneut gestreikt. Seit Mitternacht haben die Piloten der Kranich-Airline ihre Arbeit niedergelegt, den Streik am Freitag hatte zuvor die Vereinigung Cockpit (VC) bekannt gegeben. Nach dem Streik des Bodenpersonals im Juli müssen sich die Reisenden also erneut auf eine Ausnahmesituation einstellen, welche in Zeiten von generellem Personalmangel bei Airlines und Flughäfen besonders viel Wucht haben dürfte. Doch wer ist von dem neuerlichen Streik betroffen, wie wird dieser ablaufen und was können Reisende tun? Ein Überblick.

    Lufthansa-Streik-Termin: Wann wird gestreikt?

    Die Gewerkschaft VC hat alle Pilotinnen und Piloten für Freitag, den 2. September, zum Streik aufgerufen. Es handelt sich um einen ganztägigen Streik, welcher um 0.01 Uhr begonnen hat und um 23.59 Uhr endet.

    Wer ist vom Lufthansa-Streik betroffen?

    Es sind alle Pilotinnen und Piloten der Deutschen Lufthansa AG und der Lufthansa Cargo zum Streik aufgerufen. Das bedeutet, dass theoretisch alle Reisenden betroffen sind, welche am Freitag einen Flug bei der Lufthansa gebucht haben und wahrnehmen wollen. Die Fluggesellschaft schätzt, dass 130.000 Passagiere, die einen Lufthansa-Flug gebucht haben, von dem Streik betroffen sind.

    Die Gesellschaften Eurowings, Lufthansa Cityline und Eurowings Discover sind von dem Aufruf nicht betroffen und sollen planmäßig fliegen. Gleiches gilt für ausländische Lufthansa-Töchter wie Swiss, Austrian oder Brussels. Auch Lufthansa-Flüge von nicht-deutschen Startpunkten finden statt, sofern Flugzeuge und Crews bereits im Ausland sind.

    Zudem könnten auch Flugreisende die Auswirkungen zu spüren bekommen, welche Flüge bei anderen Airlines gebucht haben. An den deutschen Flughäfen könnten nämlich chaotische Zustände herrschen und teils längere Wartezeiten auftreten. Daher empfiehlt es sich für alle Reisenden, frühzeitig am Flughafen anzukommen. Für alle, die einen Lufthansa-Flug gebucht haben, empfiehlt die Airline, nicht zum jeweiligen Flughafen zu kommen. Stattdessen sollten die Reisenden auf einen Zug, oder einen Flug an einem anderen Tag ausweichen.

    Lufthansa-Streik: Welche Flüge werden gestrichen?

    Die Pilotinnen und Piloten sollen laut der VC alle Flüge der Lufthansa bestreiken, welche von Deutschland abgehen. Diese Tatsache legt nahe, dass es zu massiven Flugausfällen bei Deutschlands größter Airline kommen wird. Die Lufthansa hat mittlerweile bekannt gegeben, dass an den Drehkreuzen in München und Frankfurt insgesamt 800 Flüge gestrichen werden. Das bedeutet, dass nahezu das komplette Flugprogramm aus dem System genommen wird.

    Bereits an diesem Donnerstag wie auch am letzten Ferienwochenende in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland werden voraussichtlich weitere Flüge gestrichen. Ziel der Flugplanung sei es, den Betrieb am Samstag im nahezu vollen Umfang neu zu starten.

    Die VC befindet, dass die Fluggesellschaft bei dem Streik, der mit einem Tag Vorlauf angekündigt wurde, noch genügend Vorlauf hat, um zu reagieren. Die Kranich-Airline kündigte einen Notfallflugplan an, welcher noch auf sich warten lässt. Alle Reisenden können den Service der Lufthansa in Anspruch nehmen, um den aktuellen Flugstatus zu prüfen.

    Lufthansa-Streik der Piloten: Wo bietet die Lufthansa Informationen?

    Noch gibt es wenig Informationen für alle Betroffenen, was die Lage rund um den Streik am Freitag unübersichtlich macht. Die Lufthansa hat bereits versichert, dass sie alles tun will, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Die Airline bittet alle Reisenden, sich fortlaufend auf der Website der Lufthansa über neue Entwicklungen zu informieren. Auch in diesem Artikel, der regelmäßig aktualisiert wird, können alle Reisenden auf dem Laufenden bleiben.

    Flugausfälle bei Lufthansa-Streik: Welche Rechte haben Flugreisende?

    Bei dem neuerlichen Lufthansa-Streik müssen alle Reisenden, die einen Flug bei der größten deutschen Airline gebucht haben, damit rechnen, dass der Kranich am Boden bleibt. Die gute Nachricht beim Worst-Case-Szenario: Flugreisende haben bei der Annullierung eines Fluges einige Rechte. So ist beispielsweise die Erstattung des Flugpreises möglich. Alternativ kann von der Airline auch eine alternative Beförderung angeboten werden. Diese kann die Form eines anderen Fluges annehmen, aber auch ein Zugticket darstellen. Letzteres ist vor allem bei Zielen innerhalb Deutschlands der Fall. Flüge können direkt bei der Lufthansa online umgebucht werden.

    Betroffene Reisende werden am Freitag auch die Möglichkeit haben, den Preis für den annullierten Flug zurückzuverlangen und selbst eine Alternative suchen. Bei Verspätungen von Flügen kann ebenfalls eine Entschädigung verlangt werden, sofern diese über drei Stunden beträgt.  

    Warum streiken die Piloten der Lufthansa?

    Der Grund für den Piloten-Streik bei der Lufthansa ist laut der VC das erneute Scheitern der Verhandlungen mit der Airline. Laut VC-Sprecher Matthias Baier habe die Lufthansa die Gespräche am Mittwoch „nicht genutzt, um sich mit einem verbesserten Angebot auf die Forderungen der Gewerkschaft zuzubewegen“. Daher bleibe der Gewerkschaft nur, „mit einem Arbeitskampf unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen.“

    Die Lufthansa sieht die Gründe für einen Streik nicht gegeben. "Uns fehlt jedes Verständnis für den Streikaufruf der VC", sagte Michael Niggemann, Personalvorstand der größten deutschen Airline. Er erklärte, dass vonseiten der Lufthansa "ein sehr gutes und sozial ausgewogenes Angebot gemacht wurde – trotz der nachwirkenden Lasten der Corona-Krise und unsicheren Aussichten für die Weltwirtschaft."

    Den Pilotinnen und Piloten der Lufthansa missfällt vor allem die künftige Tarifstruktur der Fluggesellschaft. Wegen der Corona-Pandemie hatte die Lufthansa Garantien für die Pilotinnen und Piloten aufgekündigt und damit begonnen, einen Flugbetrieb unter der Bezeichnung "Cityline 2" aufzubauen. Diese soll mit niedrigeren Tarifbedingungen unter dem Kranich-Logo fliegen.

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