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Letzter Talk von Anne Will: Ein Lob auf ihre Unaufgeregtheit

Kommentar Von Daniel Wirsching
04.12.2023

16 Jahre lang prägte die Moderatorin mit ihrer Talkshow die politischen Diskussionen im Land – als, zugespitzt gesagt, „Anti-Lanz“. Ein Debattenbeitrag zur TV-Debattenkultur.

Wenn man zuspitzen wollte, was Anne Will fern lag, dann war sie die Anti-Lanz.

Markus Lanz, ihr polarisierender ZDF-Kollege, hat in seinen besten Momenten, von denen es viele gab, Talksendungen zu Spektakeln gemacht. Und das ist hier als Lob gemeint. Entweder gelang es ihm, „echte“ und tiefgründige Gespräche zu führen (eine Seltenheit angesichts von Politikerinnen und Politikern, die wie die Talkshow-Moderatoren selbst Profi-Kommunikatoren sind). Oder er fragte, wie im angelsächsischen TV-Journalismus üblich, derart hartnäckig und kleinteilig nach, dass am Ende Erkenntnisgewinn – und, als Nebeneffekt, ein entlarvter oder zu Recht blamierter Gesprächspartner – stand. Beides spektakulär, da gemäß Duden „Staunen, großes Aufsehen erregend“. Und aufschlussreich sowie eine Debatte voranbringend.

Anne Will blieb oft sehr konsequent, klug, präzise und charmant am Thema

Nun ist es nicht so, dass Anne Will und die nach ihr benannte Sendung nicht zu Erkenntnisgewinn beigetragen hätten. Es ist auch nicht so, dass Anne Will nicht nachgefragt hätte, im Gegenteil blieb sie oft sehr konsequent, klug, präzise und charmant am Thema. Ihre Herangehensweise und ihre Mittel jedoch waren andere. Vor allem war ihr fremd, was Markus Lanz in seinen schlechteren Momenten, und die häufen sich zurzeit, tat: die eigene Meinung einbringen und sie zu vehement und zu emotional vertreten.

Video: dpa

Jetzt kann man einwenden, dass gute Journalistinnen und Moderatoren bewusst eine Gegenposition in Interviews oder Talkrunden einnehmen (Erkenntnisgewinn durch Konfrontation!). Lanz allerdings vermittelt zunehmend den Eindruck, Stammgast in seiner eigenen Show zu sein – und als solcher dem Moderator Lanz stets schulterklopfend beizuspringen.

Ihren Talk leitete sie mit der hohen Kunst der Überleitung

Anne Will, deren Meinung man allenfalls an den Zuckungen ihrer Augenbraue zu erkennen glaubte, versuchte dagegen in erster Linie, Positionen herauszuarbeiten. Es war wie beim Tennis: Aufschlag, Return, Netz, Aus, Punktgewinn oder Beginn eines Schlagabtausches. Ihren Talk leitete sie mit der hohen Kunst der Überleitung.

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Während Lanz gefühlig nach Gefühlen fragt („Was macht das mit Ihnen?“), fragte Will nach Handfest-Faktischem („Was entgegnen Sie dem?“). Das ergab in schlechteren Momenten ein Meinungs-Pingpong, das unschön anzusehen und anzuhören war. Wenn Meinung, noch dazu in plattitüden- oder floskelreichem „Politikersprech“ verpackt, auf Meinung prallte – und daraus manches, aber kein Gespräch wurde. Nebenbei: Wann hörte man je ernsthaft in einem Polit-Talk die Sätze „Ich teile Ihre Meinung“, „Sie haben vollkommen recht, das habe ich nicht bedacht“ oder „Stimmt, da muss ich meine Meinung überdenken“? In besseren Momenten schaffte Anne Will, genau: Erkenntnisgewinn. Und das in der Regel als wohltuend unaufgeregte Gastgeberin.

Anne Will im Jahr 2011: Ihr Beitrag zur politischen Meinungsbildung in Deutschland ist nicht zu unterschätzen.
Foto: Jörg Carstensen, dpa

An diesem Sonntag war Anne Will zum letzten Mal in „Anne Will“ zu erleben sein

Auch das sei einmal gewürdigt: Wer 16 Jahre vor einem Millionenpublikum durch eine politische Talksendung führt, überwiegend ohne der Versuchung des Krawallschlagens zu erliegen, muss vieles richtig machen. Denn dass man vieles falsch machen kann, demonstrierte Günther Jauch, der Will für ein paar Jahre vom prestigeträchtigen Sonntagabendsendeplatz nach dem „Tatort“ verdrängte. Jauch entglitt der Talk mitunter spektakulär.

„Tagesthemen“-Moderatorin Caren Miosga am Ende ihrer letzten Nachrichtensendung im Oktober. Sie folgt Anne Will auf dem prestigeträchtigen Talkshow-Sendeplatz am Sonntagabend nach.
Foto: Jonas Walzberg, dpa

An diesem Sonntag war Anne Will zum letzten Mal in „Anne Will“ zu erleben. Nach mehr als 550 Ausgaben mit mehr als 1300 Gesprächsgästen. Gestartet war sie am 16. September 2007 mit einer Sendung zu „Rendite statt Respekt – wenn Arbeit ihren Wert verliert“, was einem erschreckend aktuell vorkommt. Die Zeiten und Debatten änderten sich gleichwohl, insbesondere die sogenannte Debattenkultur litt in sozialen Netzwerken und in der analogen Welt. Anne Will, deren Beitrag zur politischen Meinungsbildung in Deutschland nicht zu unterschätzen ist, vermochte es, ihre Sendung als – so nannte es ein Journalistenkollege – „seriöseste“ Talkshow der ARD zu etablieren.

Nächstes Jahr übernimmt die frühere „Tagesthemen“-Moderatorin Caren Miosga. Und eine Anti-Will will und wird diese gewiss nicht werden.

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

03.12.2023

Eine in der tat bemerkenswerte Journalistin, war schon in den Tagesthemen sehr gut. Herzlichen Dank für eine tolle Arbeit an Frau Anne Will.

03.12.2023

Alles Ansichtssache, bekannte und spottende Kabarettler hatten sie und andere Talkshow-Moderatoren*lnnen einmal als "Toilettenfrauen der Politiker" beschrieben.