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Podcast: Anna Diebold ist 24 – und Chefin eines Plärrer-Karussells

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Anna Diebold ist 24 – und Chefin eines Plärrer-Karussells

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    Anna Diebold hat das Karussell Kinder-Paradies von ihrer Großmutter Karin Spies übernommen. Derzeit arbeiten die beiden Frauen gemeinsam auf dem Plärrer.
    Anna Diebold hat das Karussell Kinder-Paradies von ihrer Großmutter Karin Spies übernommen. Derzeit arbeiten die beiden Frauen gemeinsam auf dem Plärrer. Foto: Valterio D`Arcangelo (Archiv)

    Einmal im Polizeihubschrauber sitzen und die bunten Knöpfe drücken – für viele kleine Besucher auf dem Plärrer ist so eine Karussellfahrt wohl das Größte. Und während die Kinder ihre Kreise ziehen, schießen die Eltern stolz Fotos fürs Familienalbum – und erinnern sich möglicherweise an ihre eigenen Fahrten im „Kinder-Paradies“ zurück. Verantwortlich für den Volksfestspaß ist die 24-jährige Anna Diebold, die das Fahrgeschäft Anfang des Jahres von ihrer Großmutter Karin Spies übernommen hat.

    Auf dem Plärrer sitzen die beiden Frauen nun jeden Nachmittag im Kassenhäuschen, starten die Fahrten, sprechen Ansagen ins Mikrofon – und passen auf eine ganze Horde fremder Kinder auf. „Viele denken, wir drücken nur aufs Knöpfchen und das war’s. Aber hinter dem Karussell steckt auch viel Verantwortung“, sagt Diebold.

    Anna Diebold sah ihre Schausteller-Eltern jahrelang nur am Wochenende

    Leicht hat sich die junge Frau die Entscheidung, den Betrieb ihrer Großmutter zu übernehmen, nicht gemacht. Aufgewachsen in einer Schaustellerfamilie – ihre Eltern sind Karin und Josef Diebold –, entschied sich Diebold früh für ihren eigenen Weg. Nach zahlreichen Schulwechseln in der Grundschulzeit zog sie zu ihrer Tante und besuchte eine Realschule. Die Eltern reisten weiter quer durch Süddeutschland – und Tochter Anna jedes Wochenende hinterher.

    Nach dem Realschulabschluss folgte eine Ausbildung zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen in einem Unternehmen im Kreis Augsburg. „Die Kollegen dort waren wie meine zweite Familie“, sagt sie. Auch deshalb sei es eine schwere und sehr emotionale Entscheidung gewesen, den Angestellten-Job zu kündigen und selbst einen Betrieb zu führen. „Aber ich habe mich entschieden, zu meiner Familie heimzukehren, und habe es bisher zum Glück nicht bereut.“

    Zu Diebolds Familie gehört mittlerweile auch ihr Freund, den sie im Winter heiraten wird – und der selbst Schausteller ist. „Ich hatte lange Zweifel, ob ich als junge Frau alleine ins Schaustellergeschäft einsteigen kann und will. Aber dann war der Gedanke da, dass wir es zu zweit schaffen können“, sagt sie.

    Jetzt im Podcast reinhören: Warum der Plärrer für Anna Diebold etwas besonderes ist

    Ihr Partner betreibt allerdings selbst ein Fahrgeschäft im Raum Karlsruhe, ebenfalls ein Kinderkarussell. Immer werden sie also nicht zusammen auf die Reise gehen können. Doch Anna Diebold ist optimistisch, dass sich beide Fahrgeschäfte mit guter Planung unter einen Hut bringen lassen.

    Bevor die Hochzeitsplanungen in die heiße Phase gehen, stehen noch einige Volksfeste an, bis die Planwagen im Herbst bis zum nächsten Frühjahr und damit auch dem nächsten Plärrer eingestellt werden. Der Plärrer ist allerdings immer etwas ganz Besonderes für sie, sagt die gebürtige Augsburgerin – umso mehr, weil viele Freunde und ehemalige Arbeitskollegen Anna Diebold in ihrem außergewöhnlichen Leben zwischen Kinderkarussell, Festplatz und Alltag im Wohnwagen besuchen kommen.

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    Es gibt ganz verschiedene Podcast-Formate in Deutschland und weltweit: Sie reichen von Interviews, über Audio-Reportagen bis hin zu Wissensformaten. Besonders beliebt sind auch Talkformate, in denen zum Beispiel ein Gespräch zu einem Thema oder über eine Person geführt werden.

    Mit relativ kleinem Aufwand kann übrigens jeder seinen eigenen Podcast erstellen und verbreiten. Wie das geht, lesen Sie hier.

    Auch unsere Redaktion bietet Podcasts an, unter anderem das Format "Augsburg, meine Stadt". Damit sind wir ganz nah dran an den Menschen in Augsburg. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.

    Übrigens: Der Begriff Podcast ist ein Kunstwort, das sich aus zwei Begriffen zusammensetzt: und zwar aus dem Wort iPod (MP3-Player der Firma Apple) und dem Begriff "to broadcast" (deutsch: senden).

    Der iPod spielte für die Namensgebung eine wichtige Rolle, weil er vor allem zu Beginn der Podcast-Ära das marktbeherrschende Gerät zum Abspielen von Podcasts war.

    Lesen Sie dazu auch: Thema Podcast: Mit diesem Wissen können Sie mitreden

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