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CDU-Parteitag 2021: Warum der digitale Parteitag ein Erfolg für die CDU war

CDU-Parteitag 2021

Warum der digitale Parteitag ein Erfolg für die CDU war

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    Eine Technische Mitarbeiterin bereitet in der Messehalle Hub27 das Studio für den digitalen Bundesparteitag vor.
    Eine Technische Mitarbeiterin bereitet in der Messehalle Hub27 das Studio für den digitalen Bundesparteitag vor. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Nach der Veranstaltung war CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak die Erleichterung deutlich anzumerken. Der erste komplett digitale Parteitag in der CDU-Geschichte, angeblich sogar in der deutschen Parteiengeschichte, war ein voller Erfolg. Hackerangriffe wurden erfolgreich abgewehrt, fast alle Delegierten kamen digital zu Wort. Toll fanden das die meist per Internet zugeschalteten Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Aber es herrschte gleichzeitig auch große Einigkeit: Eine Live-Veranstaltung mit leibhaftigen Menschen ist am Ende doch die bessere Wahl.

    „Es hat bis auf ein paar Kleinigkeiten alles hervorragend funktioniert“, lobte etwa der Karlsruher CDU-Bundestagsabgeordnete Axel E. Fischer. Der Delegierte räumte gleichzeitig aber auch ein, „dass ich einen Präsenzparteitag einem Digital-Parteitag jederzeit vorziehe.“ Die Veranstaltung habe ein wenig wie eine Theateraufführung gewirkt - mit den Delegierten als Zuschauer und dem Parteitags-Präsidium auf der Bühne.

    Wegen Corona musste der CDU-Parteitag schon zwei Mal verschoben werden

    Die Corona-Pandemie hatte schon zwei Mal eine Verschiebung des CDU-Parteitags verursacht. Nun drängte die Zeit, denn die Christdemokraten mussten sich einen neuen Vorsitzenden wählen. Haben sie auch getan, doch es gibt einen analogen Wermutstropfen: Die Wahl von Armin Laschet und der anderen Vorstands- sowie Präsidiumsmitglieder muss aus juristischen Gründen noch per Briefwahl bestätigt werden. Das Ergebnis soll am Freitag verkündet werden.

    Der Digital-Parteitag hat das Selbstbewusstsein der CDU trotzdem enorm gestärkt. „Mit diesem Parteitag hat die Volkspartei CDU eine Vorreiterrolle im digitalen Zeitalter eingenommen“, sagte der Delegierte und Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner, er ist auch Kreisvorsitzender der CDU im Landkreis Waldshut, unserer Redaktion.

    Zur Begründung lenkte Schreiner den Blick zurück in eine ganz dunkle Stunde der CDU: „Erinnern wir uns: als wir keine Antwort auf Rezo hatten, haben viele über die Union gelacht.“ Damals, im Mai 2019, stellte der Youtuber mit den blauen Haaren die Christdemokraten mit einem Video an den digitalen Pranger und wirbelte die Partei ordentlich durcheinander. Das sollte nun nie wieder vorkommen. „Mit diesem digitalen Parteitag hat unser Generalsekretär Paul Ziemiak neue Maßstäbe gesetzt“, sagte Schreiner.

    CDU-Parteitag von Hackern angegriffen

    Ziemiak und sein Team hatten einen gewaltigen Aufwand betrieben, um alle 1001 Delegierten und viele Gäste von ihren jeweiligen Büros, Arbeits- und Wohnzimmern mit dem Geschehen in der Berliner Messe zusammenzuschalten, wo sich vor allem das Parteitagspräsidium und die drei Kandidaten aufhielten. Unter anderem wurden 120 Computer aufgebaut und fünf Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Die CDU verfügte über eine eigene 5G-Zelle, vier Hochgeschwindigkeits-Router und einiges mehr.

    In der CDU-Parteizentrale in Berlin wird das Willkommenspaket für die Delegierten des bevorstehenden digitalen Bundesparteitags der CDU vorbereitet.
    In der CDU-Parteizentrale in Berlin wird das Willkommenspaket für die Delegierten des bevorstehenden digitalen Bundesparteitags der CDU vorbereitet. Foto: Kay Nietfeld/dpa

    Von einer „großen Anspannung“ vor und während des Parteitags war im Organisations-Team die Rede. Die Sorge galt auch möglichen Hackerangriffen, von denen es tatsächlich sehr viele gab, wie Ziemiak zum Abschluss des Parteitages am Samstag berichtete. Erfolgreich allerdings war keiner dieser kriminellen Versuche, Einfluss auf den Parteitag zu nehmen.

    Die Premiere in einer modernen, aber gleichzeitig auch sterilen Atmosphäre war also ein Erfolg. Aber Maschinen ersetzen nun mal keine Menschen. „Es war“, fasste ein Teilnehmer zusammen, „komisch, dass da keine richtigen Leute waren“.

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