Der Staat legt genau den richtigen Gang ein, wenn er sich gerade als Krisenbremse neu erfindet. So groß sind die möglichen Schlaglöcher durch die Corona-Krise, dass Staatshilfe – bis hin zum Einstieg bei besonders leidenden Unternehmen – kein Schimpfwort mehr sein darf (schön wäre, wenn auch das Geschimpfe der Wirtschaft auf „die Politik“ etwas leiser würde).
Auto-Industrie muss den Wandel zu neuen Formen der Mobilität meistern
Dennoch müssen Politiker aufpassen, nicht durch zu blindes Gasgeben in der akuten Krise einen Getriebeschaden zu verursachen. Für einige Branchen soll die Hilfe vor allem den Stand vor der Krise wiederherstellen, etwa für Gastronomen, Hoteliers oder Händler. Die Auto-Branche befand sich aber schon vor Corona mitten in einem rasanten Kulturwandel.
Wer ernsthaft glaubt, eine reine Kopie der Abwrackprämie von einst sei eine innovative Lösung für diesen Wandel, leidet unter krisenbedingten Ausfallerscheinungen. Natürlich muss die wichtige Auto-Industrie die aktuelle Krise meistern. Aber sie muss auch den Wandel zu neuen Formen der Mobilität meistern. Macht man es ihr zu leicht – und suggeriert, wegen Corona dürfe das Klima erst mal keine Rolle mehr spielen –, legt man ihr neue Hindernisse auf die Straße.
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