
Viele sehen eine Spaltung der Gesellschaft. Stimmt das wirklich?


Während Politiker vor einer Destabilisierung durch die Impfpflicht warnen, bestreitet Forsa-Chef Güllner, dass tatsächlich eine Spaltung zu beobachten sei.
Stehen sich in Zeiten der Corona-Epidemie in Deutschland zwei große Gruppen unversöhnlich gegenüber? Steuern wir auf eine Dauerpolarisierung wie in den USA zu? Hört man Wolfgang Kubicki zu, sieht es ganz so aus: Der stellvertretende FDP-Chef warnte zuletzt vor einer tiefen gesellschaftlichen Spaltung. „Jeder kämpft nur noch für sich“, lautete seine düstere Diagnose, die durchaus geteilt wird. Seit über eine allgemeine Impfpflicht diskutiert wird, sehen viele Politiker eine sich dramatisch verschärfende Spaltung heraufziehen.
Allerdings gibt es auch Zweifel daran, ob diese Analyse richtig ist. Tatsächlich lassen die Daten des Meinungsforschungsinstituts Forsa einen anderen Schluss zu. Forsa-Chef Manfred Güllner nennt die Theorie von der gespaltenen Gesellschaft eine "Mär", die von einigen Politikern, Wissenschaftlern und Medien benutzt werde, um eine immer bedrohlicher werdende Lage in Deutschland zu beschreiben. Güllner verweist auf die aktuellen Zahlen, die sein Institut am Mittwoch präsentiert hat, und setzt sie in Zusammenhang mit den Werten, die seit Beginn der Pandemie regelmäßig ermittelt wurden.
Güllner: "Lautstark artikulierende Minorität der Impfverweigerer"
Seine Bilanz: Während des "gesamten Verlaufs der Corona-Pandemie gab es einen großen Zusammenhalt der übergroßen Mehrheit" der Menschen, die hinter strengen Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus stünden. Zu beobachten sei, dass viele aus dieser Mehrheit sich zunehmend über die "kleine, sich allerdings lautstark artikulierende Minorität der Impfverweigerer" ärgern würden.

Auch Güllner sieht eine wachsende, ja besorgniserregende Kluft zwischen denjenigen, die grundsätzlich für Einschränkungen sind und kompromisslosen Gegner von Maskenpflicht, 3G, 2G oder gar einer Impfpflicht. Eine Spaltung sei dies aber angesichts der konstant klaren Mehrheitsverhältnisse nicht.
Die Forsa-Zahlen dokumentieren, wie tief die Gegensätze sind. So meinen laut der Erhebung 74 Prozent der Anhänger der demokratischen Parteien - zu denen Forsa SPD, CDU/CSU, Grüne und FDP, nicht aber die AfD zählt -, dass die von der wohl bald regierenden Ampel-Koalition beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der vierten Welle nicht ausreichen, sondern härtere Regelungen nötig seien. Unter den Anhängern der AfD, die nach Forsa-Analysen den Kern der Impfgegner stellen, sind 35 Prozent dieser Ansicht.
Noch deutlicher sind die Werte beim Thema flächendeckende 2G-Regelung. In dieser Frage ist das Verhältnis 86 zu 28 Prozent. Geht es um eine allgemeine Impfpflicht, hat sich das Bild nach der Forsa-Erhebung angesichts der dramatisch steigenden Infektionszahlen in den letzten Tagen gewandelt: Danach sind inzwischen 75 Prozent der Anhänger von SPD, CDU/CSU, Grüne und FDP für diese einschneidende Maßnahme, die die Politik noch vor wenigen Monaten fast unisono ausgeschlossen hat.. Unter den AfD-Anhängern sind es deutlich weniger, aber immerhin noch 28 Prozent.
Gewaltforscher fürchtet, Impfpflicht würde zu neuen gesellschaftlichen Verwerfungen führen
Forsa beobachtet seit Jahren in seinem "Institutionen-Vertrauens-Ranking", dass die Distanz zwischen der großen Mehrheit der Deutschen, die staatliche Institutionen und demokratischen Parteien grundsätzlich für essenziell für unser politisches System halten, und Anhängern und Anhängerinnen von extremistischem, meist rechtsradikalem Gedankengut nicht neu ist. Auch lange vor Corona sei das bekannt gewesen, aber meist verdrängt worden.
Eine These, die auch der renommierte Sozialpsychologe Andreas Zick von der Universität Bielefeld teilt: Es werde immer deutlicher, dass es Minderheiten gebe, die sich von der Demokratie distanzieren und kompromisslos ihre Einstellungen durchsetzen wollten. "Dies sind Menschen, die kein Interesse haben an einem Zusammenhalt, an einem Konsens, an einem Weg, Lösungen zu finden", sagte er dem Fernsehsender Phoenix. Der Gewaltforscher fürchtet, dass eine Impfpflicht zu neuen gesellschaftlichen Verwerfungen führen würde, da sie Impfgegner weiter radikalisieren würde. Darauf wiederum, so fürchtet Zick, würde die Mehrheit der Gesellschaft ihrerseits zunehmend mit Verhärtung reagieren. Der Konsens, dass man Minderheiten zuhören, ihren Protest dulden müsse, drohe sich aufzulösen.
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Heute musste ich nur noch den Kopf schütteln.
Bekam von einer Querdenkerin ein Bild zugesendet, in dem sich Impfverweigerer mit Juden im 3. Reich gleichstellen.
Ich entgegnete ihr, dass ich diesen Vergleich einfach nur geschmacklos finde und dies eine bodenlose Frechheit ist. Ich hätte nicht in den Nachrichten gehört, dass die Gaskammern für die Impfverweigerer reaktiviert werden.
Dann meinte sie:
"Nein, aber man diskutiert darüber, ob Impfverweigerer überhaupt ein Recht auf die Intensivbehandlung haben"
Ich antwortete ihr, dass sie sich keine Sorgen machen muss. Corona-Patienten haben aktuell oberste Priorität.
Eher verschiebt man geplante OP's oder verlegt andere Intensivpatienten in entferntere Krankenhäuser. Diese Menschen haben halt dann Pech gehabt.
Aber eines verstehe ich an der Aussage nicht:
Querdenker halten die Angst vor Corona für übertrieben und betrachten die Impfung als obsolet.
Warum haben sie Angst davor, dass sie keine Intensivbehandlung bekommen könnten?
Es gibt leider Fälle, die beispielsweise wegen Krebs dringend operiert werden müssten. Aber jetzt nicht operiert werden, weil kein Bett auf Intensiv frei ist. Belegt von zahlreichen umgeimpften. Die dürfen nun warten bis der Krebs gestreut hat .... soviel zum Thema Impfung dient nur dem Eigenschutz.
Abgesehen davon, dass Bach der Welle das Personal uf Intensiv nochmal weniger.
Wäre doch mal was für die AZ über so inen Fall zu berichten, die unbedingt operiert werden müssten aber nicht können.
Die Spaltung ist eindeutig den Ungeimpften zuzuschreiben! Das ist die Realität und sonst nix.
Auf gut Unterallgäuerisch: "Ma kaahs au heerschwetza"!
Die Spaltung der Gesellschaft, ich kann es nicht mehr hören. Schon vor 30 Jahren der Angstheuler. Ich denke, dass die eigentliche Spaltung vor allem durch "Multikulti" und die zugehörige (Einwanderungs-)Politik befördert wird.
Das ist die typische Taktik der NPD, der DVU, der Republikaner, der AfD und aller anderen rechtsextremen Organisationen: Egal über welches Thema diskutiert wird, spätestens im dritten Satz ist die Zuwanderung schuld.
Wir normalen Menschen sind derzeit eher erschreckt und fragen uns, aus welchen Löchern diese ganzen kruden Figuren gekrochen sind, die die Querdenker- und Corone-Leugner-Veranstaltungen bevölkern.