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Erhöhung der Pendlerpauschale? Merkel ist dagegen, Rösler dafür

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Erhöhung der Pendlerpauschale? Merkel ist dagegen, Rösler dafür

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    Wird die Pendlerpauschale erhöht? Trotz der anhaltend hohen Benzinpreise und Forderungen aus FDP und Union lehnt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Erhöhung der Pendlerpauschale ab. "Die Bundesregierung kann den Ärger vieler Autofahrer verstehen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.
    Wird die Pendlerpauschale erhöht? Trotz der anhaltend hohen Benzinpreise und Forderungen aus FDP und Union lehnt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Erhöhung der Pendlerpauschale ab. "Die Bundesregierung kann den Ärger vieler Autofahrer verstehen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Foto: dpa

    Wird die Pendlerpauschale erhöht? Trotz der anhaltend hohen Benzinpreise und Forderungen aus FDP und Union lehnt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Erhöhung der Pendlerpauschale ab. "Die Bundesregierung kann den Ärger vieler Autofahrer verstehen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.

    Pendlerpauschale: Unabhängig vom Verkehrsmittel

    Die Pauschale habe aber nichts direkt mit den Benzinpreisen zu tun, sondern werde unabhängig vom Verkehrsmittel auf dem Weg zur Arbeit gezahlt, betonte Seibert. Derzeit werden 30 Cent je Entfernungskilometer gezahlt. Das Bundeswirtschaftsministerium betonte, Minister und Vizekanzler Philipp Rösler (FDP) halte hingegen an seiner Forderung nach einer höheren Pendlerpauschale fest. Diese könne ein Thema bei dem nächsten Koalitionsausschuss von Union und FDP werden.

    "Die Arbeitnehmer leiden erheblich unter den Mobilitätskosten", betonte ein Sprecher Röslers. Der Minister steht mit seiner Forderung in der Koalition nicht allein da. Politiker auch aus Reihen der Union hatten eine Erhöhung um 5 bis 10 Cent vorgeschlagen. Den Staat kostete die Pauschale im vergangenen Jahr 4,4 Milliarden Euro.

    Die Spritpreise steigen und steigen

    Seibert betonte, die Pendlerpauschale diene nicht dazu, "die tatsächlichen Wegekosten abzudecken". Vielmehr sei bei hohen Benzinpreisen das Wettbewerbsrecht das geeignete Mittel, um Marktmissbrauch im Mineralölbereich zu begegnen. So gebe es bereits das Verbot, dass Mineralölkonzerne ihren Tankstellen Benzin günstiger verkaufen dürfen als den freien Tankstellen.

    Noch weiter steigende Spritpreise könnten nach Ansicht des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zunehmend auch das Wirtschaftswachstum in Deutschland gefährden. "Bei zwei Euro an der Preistafel fängt die Konjunktur an zu knirschen", sagte DIHK-Präsident Hans-Heinrich Driftmann der "Bild"-Zeitung (Montag) - derzeit sind für den Liter Super rund 1,70 Euro zu zahlen.

    DIHK: Hohe Benzinpreise gefährden Wachstum

    Hohe Anschaffungskosten für Energie und Rohstoffe seien für die Wirtschaft das "Geschäftsrisiko Nummer eins". Für den Fall, dass die Benzinpreise sich langfristig auf dem hohen Niveau einpendeln, forderte der DIHK-Präsident von der Bundesregierung eine Begrenzung der Energiesteuern, um die Wirtschaft und die Kaufkraft der Verbraucher zu unterstützen. Der Staat kassiert bei einem Liter Benzin mehr als die Hälfte des Preises über Steuern.

    10 Tipps: So sparen Sie beim Autofahren Benzin

    Es ist gar nicht so schwer, beim Autofahren Benzin und damit bares Geld zu sparen. Hier zehn Tipps, wie Sie mit weniger Sprit auskommen.

    Gleich beim Start Ihrer Autofahrt geht's los. Schalten Sie nach dem Anfahren sofort in den zweiten Gang hoch. Das wirkt sich günstig auf den Spritverbrauch aus.

    Generell gilt: Fahren Sie immer im höchstmöglichen Gang. "Einsparungen von 10 bis 20 Prozent und mehr – je nach Motortyp und Getriebeübersetzung – sind im Vergleich zum niedrigeren Gang möglich", heißt es beim ADAC.

    Nächster Tipp: Fahren Sie vorausschauend. Das klingt etwas banal, aber: Jedes Mal, wenn sie bremsen müssen, verbrauchen Sie Energie, die sie später wieder aus Benzin gewinnen müssen.

    Tipp 4: Schalten Sie Ihren Motor ab, wenn es geht. Das lohnt sich immer dann, wenn die Standzeit voraussichtlich länger als 20 Sekunden sein wird.

    Tipp 5: Räumen Sie alles aus dem Auto, was Sie nicht brauchen. 100 Kilogramm Gewicht im Wagen bedeuten nämlich bis zu 0,3 Liter Benzin mehr auf 100 Kilometer. Da kommt auf die Dauer ganz schön was zusammen.

    Auch sehr wichtig: Wenn Sie Dachträger oder Fahrradträger nicht brauchen - montieren Sie ihn ab. Schon ein leerer Fahrrad-Dachträger auf dem Dach treibt die Spritrechnung um rund 10 Prozent nach oben, hat der ADAC errechnet. Mit einer Dachbox erhöht sich der Benzinverbrauch sogar um etwa 20 Prozent.

    Siebter Tipp: Verzichten Sie auf Klimaanlage oder Standheizung. Eine laufende Klimaanlage kostet zwischen 0,1 und 0,2 Liter Benzin auf 100 Kilometer.

    Tipp Nummer 8: Schließen Sie offene Seitenfenster oder Schiebedächer. Denn das verschlechtert den Luftwiderstand. Die Folge: Sie verbrauchen - bei höheren Geschwindigkeiten - rund 0,2 Liter mehr Benzin auf 100 Kilometer.

    Der neunte Tipp: Verwenden Sie ein hochwertiges Leichtlauföl (Bezeichnung 0W-30 oder 5W-20). Laut ADAC bringt das tatsächlich etwas. Wenn der Motor wegen der reduzierten Reibung leichter drehen kann, spart man Benzin - bei Kurzstrecken zwischen 4 und 6 Prozent, auf der Autobahn immerhin noch bis zu zwei Prozent.

    Tipp 10: Achten Sie auf den richtigen Reifendruck. Lieber etwas mehr als zu wenig ist prima. Schon ein Reifendruck von 0,5 bar unter der Empfehlung des Reifenherstellers erhöht den Benzinverbrauch um bis zu 6 Prozent.

    Sie sehen, es ist wirklich einfach. Wenn Sie bei Ihrer nächsten langen Fahrt all unsere Tipps beherzigen, können Sie sicher ein bis zwei Liter Benzin auf hundert Kilometer sparen. Und das rechnet sich, oder?

    Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lehnt bisher eine Senkung von Mineralöl- oder Mehrwertsteuer beim Benzin ab. Sein Sprecher betonte, es gebe keine Planungen, ob ab einem bestimmten Benzinpreis Änderungen an dieser Haltung anstünden.

    Pendlerpauschale erhöhen? Dena lehnt ab

    Die Grünen, aber auch die halbstaatliche Deutsche Energie-Agentur (Dena) lehnten eine höhere Pendlerpauschale ab. Fraktionsvize Bärbel Höhn betonte: "Eine Erhöhung der Pendlerpauschale um 5 oder 10 Cent würde nur in die Taschen der Mineralölkonzernen fließen". Diese nutzten ihre marktbeherrschende Stellung schon jetzt aus, "um die Verbraucher abzuzocken". Die Forderungen von FDP und Union seien nichts als Wahlkampfgetöse vor den Wahlen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Die Zeit des billigen Öls sei vorbei. "Konsequente politische Anreize zum Spritsparen sind der einzige Ausweg aus diesen Dilemma", betonte Höhn.

    Dena-Chef Stephan Kohler sagte dem Deutschlandradio Kultur, statt einer höheren Pendlerpauschale sei es wichtiger, dass die Bürger auf energieeffiziente Autos setzten und alternative Kraftstoffe wie Erdgas nutzten. Auch der Nahverkehr sei eine Alternative für kostengeplagte Bürger. "Sie haben Möglichkeiten heute, nicht diesen hohen Energiekosten ausgeliefert zu sein, sondern Sie können reagieren", betonte er. Wenn der Staat dennoch die Bürger entlasten wolle, könne er steuerliche Festbeträge auf Diesel und Benzin einführen. (dpa, AZ)

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