Mit seinem Engagement beim russischen Energieriesen Rosneft hat Gerhard Schröder einen schweren Fehler begangen. Zwar mag der Aufsichtratsposten dem vielschichtigen Ruf des Altkanzlers keinen allzu großen Schaden zufügen: Die Agenda 2010 sichert Schröders Platz in der Geschichte. Ebenso aber kurz danach auch sein Job bei Gazprom, der bis heute zu den abschreckenden Beispielen zählt, wenn Politiker ohne Schamfrist in die Wirtschaft wechseln. Mit dem deutlich wichtigerem Rosneft-Posten hat Schröder aber den größten Teil seiner politischen Glaubwürdigkeit als möglicher Brückenbauer zwischen dem Westen und Russland geopfert.
Schröder hat sich Respekt abkaufen lassen
Vieles, was Schröder zu dem Thema sagt, können seine Kritiker als interessengesteuerte Argumente eines bezahlten Lobbyisten Wladimir Putins abtun. Das ist bedauerlich, denn das gefährlich zerrüttete Verhältnis zwischen Europa und Russland hätte einen allseits respektierten Vermittler nötiger denn je. Diesen Respekt aber hat sich Schröder von Putin abkaufen lassen.
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