
Ersten Forderungen aus der Politik nach einem schrittweisen Ausstieg aus dem Corona-Stillstand schließt sich die Wirtschaft an. Das ist verständlich, der Zeitpunkt aber falsch.
Dass sich Friseure, Händler und Hoteliers nichts sehnlicher wünschen, als wieder richtig zu arbeiten, kann jeder verstehen. Sie sind zum Nichtstun verdammt, obwohl sie Hygienekonzepte zum Schutz vor Ansteckungen mit dem Coronavirus erarbeitet haben. Bund und Länder müssen sich überlegen, wie sie diesen Unternehmern einen Strohhalm der Hoffnung in die Hand geben können.
Das soll auch bei der nächsten Runde der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin geschehen. Dabei darf es aber nicht bei allgemeinen Überlegungen und Phrasen bleiben. Die Betriebe haben ein Recht darauf zu wissen, wann sie ihren Geschäften wieder nachgehen dürfen.
Zu früh für Lockerungen - Coronavirus nicht unter Kontrolle
Eine Corona-Ampel anhand des Infektionsgeschehens ist ein sinnvoller Ansatz. Die Debatte um Lockerungen, so verständlich sie ist, hat jedoch einen unschönen Nebeneffekt. Sie schwächt die Bereitschaft, die harte Seuchenpolitik mitzutragen. Im Privaten geht es dann schnell mit den ersten eigenmächtigen Lockerungen los.
Das Virus aber ist noch nicht unter Kontrolle, durch die Mutationen ist die zarte Stabilisierung in Gefahr. Frankreich denkt nicht ohne Grund über den dritten Lockdown nach.
Lesen Sie dazu auch:
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Die Diskussion ist geschlossen.
Wie es bereits geschrieben wurde.
Eine Zeitpunkt für eine solche Diskussion ist genau jetzt.
Jedoch wird die Regierung nicht darauf reagieren.
Warum?
Ich habe mir einmal den Artikel durchgelesen, wer die Regierung berät.
Es mögen ja alles "kluge Köpfe" sein. Nur habe ich nicht einen "Berater" aus der Wirtschaft gesehen.
Und da heißt es, die Beratung erfolgt nicht einseitig.
Mit einem solchem Gremium werden wir wohl tatsächlich bis Ostern oder noch länger im Lockdown verharren können.
"Und da heißt es, die Beratung erfolgt nicht einseitig."
In der Informationsblase lebt es sich viel angenehmer. Keine Widersprüche, keine schweren Entscheidungen, geselliges Treffen und permanente gegenseitige Bestätigung, wie toll man doch ist.
"Nur habe ich nicht einen "Berater" aus der Wirtschaft gesehen."
Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen machen.
Unsere Abgeordneten sind bestens mit der Wirtschaft vernetzt, in den wichtigen Ministerien und im Kanzleramt geben sich die Lobbyisten die Türklinken in die Hand. Und beinahe in jeder Talkshow sitzt entweder der Herr Fuest vom UFO-Institut oder der Herr Fratzscher vom DIW, bzw. meist mind. ein Vertreter von Interessenverbänden. Gewerkschaftsvertreter dagegen sehr selten.
Eine Debatte, egal worüber, ist wohl nie zu früh. Eine Dbatte über den Amtseid, der ja ... zum Wohle des deutschen Volkes ... enthält wäre auch vonnöten oder manstreicht diesen Passus ersatzlos.
Es ist der O-Ton der Denkfaulen, einfach mehr von einer Medizin zu fordern, die nachweislich nicht geholfen hat. Die Wirkung einzelner Lockdown-Maßnahmen auf den Pandemie-Verlauf lassen sich nur mit „Null“ beschreiben. Der Lockdown als solcher steht zum Beispiel nach Ausführungen der LMU in Wirkungszweifel. Diese Maßnahmen trotzdem zu verschärfen ist dann nur Willkür. Und staatliche Willkür ist ein Merkmal von Diktaturen.
Die Auswirkungen des Lockdown auf unsere Wirtschaft sind jedoch real. Unsere Innenstädte werden veröden. In deren Folge Vermieter und Banken in Schwierigkeiten geraten. Selbstständige sind das Freiwild der Corona-Politik. Und gleichzeitig werden Unternehmern wie Amazone, die sich in der EU dem Steuern-Zahlen entziehen, gestärkt, oder Marktgiganten wie MCDo oder Stabucks zig Millionen „Entschädigung“ hinterhergeworfen. Deren Geld vom Staat kommt nicht zu früh oder zu spät, sondern pünktlich.
"Der Lockdown als solcher steht zum Beispiel nach Ausführungen der LMU in Wirkungszweifel"
Mit Zweifel hat es Frau Merkel nicht so. Lieber etwas mehr Angst und Panik verbreiten. Das ist mehr nach ihrem Geschmack.
How Dare YOU!
THOMAS T.
"Die Wirkung einzelner Lockdown-Maßnahmen auf den Pandemie-Verlauf lassen sich nur mit „Null“ beschreiben. Der Lockdown als solcher steht zum Beispiel nach Ausführungen der LMU in Wirkungszweifel."
Solche Behauptungen sollten Sie schon stichhaltig belegen - ansonsten sind sie unter "alternative facts" bzw. "fake news" nach trumpschem Muster einzuordnen.
Dazu der "Münchner Merkur" vom 28. 12. 2020:
"Das vorläufige Fazit zum harten Lockdown: Man kann noch nicht sagen, ob er Wirkung zeigt."
https://www.merkur.de/welt/coronavirus-lockdown-deutschland-dezember-todesfaelle-infektionen-zahlen-lmu-muenchen-prognose-experte-zr-90151781.html
Inzwischen zeigt er unstreitig Wirkung, Gott sei Dank.
Die LMU hat den Lockdown als Schutz für die Pflege- und Altenheime in Zweifel gezogen. Die Studie erschien am 11.12.2020 (ausgewertet wurde meines Wissens Zahlen bis 08.12.2020). Mitte Dezember sind die Zahlen an Neuinfektionen deutlich angestiegen und dann ab Weihnachten gesunken. Die Todeszahlen sind erst viel später (Anfang Januar) angestiegen. Ein kein Lockdown bzw. auf Freiwilligkeit schützt die Altenheime ebenfalls nicht. Das zeigt das Beispiel Schweden.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1100739/umfrage/entwicklung-der-taeglichen-fallzahl-des-coronavirus-in-deutschland/
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&ei=qQcQYLbZCKSDhbIPgK-lsAU&q=Corona+Entwiclung+Deutschland&oq=Corona+Entwiclung+Deutschland&gs_lcp=CgZwc3ktYWIQAzICCAA6BAgAEEdQyIECWP6pAmCXrgJoAHADeACAAfECiAHzF5IBCDI1LjIuMS4xmAEAoAEBqgEHZ3dzLXdpesgBCMABAQ&sclient=psy-ab&ved=0ahUKEwj20ZLHybnuAhWkQUEAHYBXCVYQ4dUDCAw&uact=5
https://www.stablab.stat.uni-muenchen.de/_assets/docs/codag-bericht-4.pdf
https://www.br.de/nachrichten/wissen/corona-wissenschaftler-kritisieren-stanford-studie-zu-lockdown,SMihU3O
Das man durchaus nachdenken sollte, dass Frisöre und Co. mit einem Hygienekonzept (Beschränkung, FFP2-Masken für Kunden, ...) wieder aufmachen dürfen, finde ich angebracht. Dass Kneipen, Clubs und Co. weiterhin geschlossen sein sollten, liegt eigentlich auf der Hand. Sonst kann man sich den Rest gleich sparen. Insbesondere wenn man die neue Varienten aus England, Brasilien udn Südafrika noch nicht klar einschätzen kann. Ansonsten würden wir unter Umständen um Wochen zurück geworfen. Damit ist niemand geholfen.
"Das man durchaus nachdenken sollte, dass Frisöre und Co. mit einem Hygienekonzept (Beschränkung, FFP2-Masken für Kunden, ...) wieder aufmachen dürfen, finde ich angebracht. "
Na da passen Sie mal auf, dass Sie mit solchen Aussagen nicht gleich als Querdenker stigmatisiert werden. In der Gedankenwelt einiger gibt es nur Schwarz und Weiß. Aber im Ernst, Sie haben damit Recht. Man muss die Maßnahmen immer auf ihre Wirksamkeit und Verhältnismäßigkeit überprüfen. Das geschieht aber nicht durch die Bundesregierung. Darum wird jetzt auch die 15 km Regel von den Gerichten gekippt:
"Für die Betroffenen sei der räumliche Geltungsbereich des Verbots touristischer Tagesausflüge über einen Umkreis von 15 Kilometern um die Wohnortgemeinde hinaus nicht hinreichend erkennbar. Die textliche Festlegung eines 15-Kilometer-Umkreises sei demnach nicht deutlich und anschaulich genug. Auf die Frage der Verhältnismäßigkeit kam es somit in dem Eilverfahren nicht mehr an."
https://www.merkur.de/bayern/corona-bayern-15-kilometer-regel-soeder-verwaltungsgericht-kippt-news-aktuell-gericht-zr-90181194.html