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Kommentar: Eine gute Alternative für die Organspende

Kommentar

Eine gute Alternative für die Organspende

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    Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit.
    Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Es  ist gut, dass es jetzt eine Alternative zum Vorschlag von Jens Spahn gibt. Der Gesundheitsminister will bekanntlich jeden, der nicht widerspricht, automatisch zum Organspender machen. Aber aus gutem Grund sprechen wir von Organspende – und nicht von einer Organabgabepflicht mit Widerspruchsmöglichkeit. Eine Spende erfolgt aus freiem, bewusst geäußertem Willen. In allen Rechtsbereichen gibt es das Prinzip der aktiven Zustimmung. Niemand käme auf die Idee, Weihnachtsspenden für wohltätige Zwecke standardmäßig von einem Konto abzubuchen, wenn der Inhaber dem nicht ausdrücklich widerspricht.

    Nun ist es der vielleicht wohltätigste Zweck überhaupt, todkranken Menschen durch eine Organspende die Chance auf ein neues Leben zu geben. Leider haben bislang zu wenige Menschen ihrer Bereitschaft zu diesem Akt der Mitmenschlichkeit durch einen Organspendeausweis Ausdruck verliehen. Die Gegner von Spahns Gesetzesentwurf wollen trotzdem zu Recht an der Zustimmungslösung festhalten. Nach ihrer Überzeugung sollen die Menschen regelmäßig beim Hausarzt oder auf dem Passamt über das Thema Organspende informiert werden. Mit dem Ziel, dass möglichst viele bewusst Ja sagen zu diesem Akt der höchsten Barmherzigkeit. Der Bürger mag dem Staat Gesetzestreue und Steuern schulden. Nicht aber seine Organe. Dabei muss es auch bleiben.

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