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Kommentar: Warum Erdogans Angriff ein billiges Ablenkungsmanöver ist

Kommentar

Warum Erdogans Angriff ein billiges Ablenkungsmanöver ist

Margit Hufnagel
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    Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte Kanzlerin Angela Merkel noch kürzlich empfangen. Doch nun ließ er den deutschen Botschafter zur unerwünschten Person erklären.
    Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte Kanzlerin Angela Merkel noch kürzlich empfangen. Doch nun ließ er den deutschen Botschafter zur unerwünschten Person erklären. Foto: Francisco Seco, dpa

    Gerade einmal eine Woche ist es her, dass Angela Merkel dem türkischen Präsidenten einen Abschiedsbesuch abgestattet hat. Es sollte auch ein Signal für die deutsch-türkische Freundschaft sein. Doch die Hoffnung, dass Erdogan nach Jahren der Entfremdung wieder einen Schritt auf Deutschland zugehen wurde, wird nun jäh enttäuscht.

    Zwar ist sein Manöver, den deutschen Botschafter auszuweisen, weil der sich für die Rechte eines Aktivisten einsetzt, leicht durchschaubar: Von innenpolitischen Problemen will der Präsident damit ablenken, Stärke zeigen, wo längst Schwäche offenkundig ist.

    Erdogan bleibt ein schwieriger Partner

    Doch solange er mit diesen Schau-Kämpfen in der Türkei selbst Erfolg hat, wird er an diesem Kurs nichts ändern. Der Applaus seiner Wählerschaft ist Erdogan auch diesmal sicher.

    Und so redet die türkische Öffentlichkeit nicht mehr über die schwache Lira und die vor sich hindümpelnde Wirtschaft, sondern über den Westen, der sich einmal wieder „anmaßt“ sich in türkische Angelegenheiten einzumischen.

    Wer auch immer künftig das deutsche Außenministerium führt, er erbt einen Partner, bei dem vor allem auf eines Verlass ist: seine Unberechenbarkeit.

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