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Leitartikel zur Sexismus-Debatte
29.01.2013

Ein völlig überzogener Aufschrei

Ein Foto vom 10. Januar 2013: Rainer Brüderle besucht das Unternehmen Thermodyne in Osnabrück. Neben ihm die "stern"-Redakteurin Laura Himmelreich (rechts), die in einem Artikel schrieb, dass der FDP-Politiker ihr am Rande des Dreikönigstreffens vor einem Jahr mit anzüglichen Bemerkungen zu nahe kam.
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Ein Foto vom 10. Januar 2013: Rainer Brüderle besucht das Unternehmen Thermodyne in Osnabrück. Neben ihm die "stern"-Redakteurin Laura Himmelreich (rechts), die in einem Artikel schrieb, dass der FDP-Politiker ihr am Rande des Dreikönigstreffens vor einem Jahr mit anzüglichen Bemerkungen zu nahe kam.
Foto: dpa

Der Aufschrei in der Sexismus-Debatte um Rainer Brüderle ist völlig überzogen. Es waren plumpe Anmachsprüche eines wohl angetrunkenen Politikers - nicht mehr und nicht weniger.

Ist das Sexismus, was zwischen Rainer Brüderle und der Stern-Reporterin zu später Stunde in einer Hotelbar passiert ist? Oder sexuelle Belästigung? Nein, das ist es nicht. Es waren plumpe, dumme Anmachsprüche eines wohl angetrunkenen, tapsigen Politikers, der einer jungen Journalistin gefallen wollte. Nicht mehr und nicht weniger. Der landesweite Aufschrei von Frauen in Sachen Sexismus wegen dieses läppischen Vorfalls ist völlig überzogen.

Die einzig richtige Reaktion der Journalistin wäre gewesen – und das ist jetzt ganz praktisch und selbstbewusst gedacht –, Brüderle kräftig Kontra zu geben und ihn mit einem charmanten Lächeln und einem deutlichen Wort an der gut besuchten Bar bloßzustellen. Oder ihn einfach stehen zu lassen.

Denn was passiert nun? Es ist eine heftige Grundsatz-Debatte entbrannt, die ein Herr Brüderle samt seiner entlarvenden Sprüche zwar ausgelöst hat, die er aber gar nicht wert ist. Eine Diskussion, die die Anmache eines alten Herrn mit dem relevanten und wichtigen Thema Sexismus vermischt.

Deutschland hat ein Sexismus-Problem

Mehr als 60.000 Frauen haben inzwischen im Netz über all die Ungehörigkeiten getwittert, die ihnen Männer entgegengebracht haben. Häufig anonym zwitschern sich die Frauen ihren Zorn vom Leib. Es sind interessanterweise die jungen Frauen der Facebook-Generation, die ihr Leben bis ins kleinste Detail ins Netz stellen, jetzt aber aufschreien, wenn sie ein Taxifahrer auf einen Kaffee einladen will.

Dabei hat Deutschland jenseits dieser Flirtversuche ein echtes Sexismus-Problem, ein gravierendes sogar. Sexuelle Belästigungen sind auf gar keinen Fall hinzunehmen – und sie finden trotzdem tausendfach statt. Chefs, die Hände und Worte nicht in Zaum halten können und Mitarbeiterinnen belästigen, gibt es auch im Jahr 2013. Männer also, die noch nicht in der Gegenwart angekommen sind und die es bis heute nicht verwinden können, dass ihnen Frauen privat und im Arbeitsleben längst auf Augenhöhe begegnen.

Sobald ein Abhängigkeitsverhältnis besteht, muss eingegriffen werden

Sobald ein Abhängigkeitsverhältnis besteht, ein Vorgesetzter also Grenzen überschreitet, sind viele Frauen hilflos. Hier muss eingegriffen werden, hier ist Empörung angebracht. Wenn der Arzt die Krankenschwester, der Vorstandsvorsitzende die Sekretärin, der Handwerksmeister den weiblichen Lehrling bedrängt, nutzt er seine Macht aus. Machtmenschen sind es gewohnt, dass ihre Wünsche erfüllt werden. Sie wollen zeigen, was sie, die tollen Hechte, sich alles erlauben können.

Doch der Fall Brüderle liegt anders. Er spielt in der Flirt-Liga. Im zwischenmenschlichen Umgang. Wo immer Mann und Frau zusammenkommen, kann erotische Spannung entstehen. Das ist auch gut so, das macht das Leben aus. Doch wo endet ein nettes Kompliment und fängt eine Belästigung an?

Die Toleranzschwelle ist sehr individuell

Hier sind die Grenzen fließend, die Toleranzschwelle ist sehr individuell. Viele Frauen genießen Komplimente und Aufmerksamkeiten von Männern, die andere schon als anzüglich und grenzüberschreitend ansehen. Sie haken Bemerkungen als flapsig und frech ab, die andere Frauen als unerwünscht und kränkend empfinden. Zum Flirten gehören zwei, belästigt wird immer nur einer.

Die 60.000 Twitter-Stimmen aber formen ein Frauenbild, das seit der Generation ihrer Großmütter eigentlich passé sein sollte: die Frau als hilfloses Opfer der übermächtigen Männer. Gleichzeitig fordern wir Frauen mehr Frauen in Führungspositionen. Auch das würde den Umgang zwischen Mann und Frau entkrampfen. Doch diese künftigen weiblichen Spitzenkräfte müssen auch das Selbstbewusstsein haben, sich gegen dumme Sprüche von Männern zu wehren.

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