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Corona-Pandemie
22.12.2021

Wie gut ist die kritische Infrastruktur in Deutschland vor Ausfällen geschützt?

Der Expertenrat der Regierung hat angesichts der erwarteten vielen Corona-Infektionen und des damit verbundenen befürchteten Ausfalls vieler Beschäftigter auch vor Problemen bei der kritischen Infrastruktur gewarnt.
Foto: dpa

Experten warnen vor massiven Arbeitsausfällen durch die Omikron-Variante im kommenden Jahr. Wie sich Behörden, Energieversorger und der Handel rüsten.

Es ist eine Aufgabe, die für die Politik von unschätzbarem Wert ist – aber immer auch das Problem hat, von leisen (oder lauten) Hoffnungen begleitet zu werden, dass es womöglich doch anders, weniger schlimm kommen werde. Seit Beginn der Corona-Pandemie versuchen sogenannte Modellierer mit Rechen-Modellen in die Zukunft zu schauen und vorherzusagen, wie sich die Krise entwickeln wird. Schwarzseher sind sie für die einen. Wichtige Hinweisgeber für die anderen.

In der aktuellen Phase der Pandemie ist es für die Modellierer besonders schwer, eine Prognose abzugeben – zu wenig ist bislang über die Omikron-Mutation bekannt. Hinzu kommt, dass sinkende Inzidenzwerte ein Gefühl der Sicherheit vermitteln. Doch selbst bei eher optimistischer Schätzung sind sich die führenden Experten einig: Die Wucht der nächsten Welle wird uns treffen. Und zwar womöglich so heftig, dass mancher schon nicht mehr von einer „Welle“ spricht, die sich aufbaut, sondern von einer „Wand“. Einer der Gründe dafür ist, dass Omikron den Impfschutz leichter unterlaufen kann, als das die Delta-Variante getan hat.

Millionen Arbeitnehmer könnten ausfallen

Thorsten Lehr, Professor für klinische Pharmazie an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken, hat für den Spiegel errechnet, wie Deutschland in einigen Wochen dastehen könnte. Laut dessen Simulator könnte die Zahl der Covid-19-Fälle bis Mitte Februar über die Fünf-Millionen-Marke steigen. Dies würde bei einer Gleichverteilung durch die Altersgruppen bedeuten, dass fast drei Millionen Menschen nicht zur Arbeit gehen können. Denn selbst wer keine schweren Symptome hat, muss sich in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Noch pessimistischer ist Lehrs Kollege Dirk Paessler. Der Fürther Modellierer sagt im Spiegel sogar bis zu zehn Millionen Arbeitsausfälle im Februar voraus.

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Entsprechend deutlich warnt inzwischen der Corona-Expertenrat der Bundesregierung vor den Folgen: Die kritische Infrastruktur des Landes – also all das, was den Alltag der Menschen sicherstellt und nicht aus dem Homeoffice heraus organisiert werden kann – müsse stärker geschützt werden. Zwar gehen die Experten davon aus, dass die Zahl der schweren Verläufe geringer sein wird. Doch allein durch die schiere Wucht der Zahl der Neuinfektionen könnten die Auswirkungen der Omikron-Welle weitreichender sein als die der vier vorherigen.

„Sollte sich die Ausbreitung der Omikron-Variante in Deutschland so fortsetzen, wäre ein relevanter Teil der Bevölkerung zeitgleich erkrankt und/oder in Quarantäne. Dadurch wäre das Gesundheitssystem und die gesamte kritische Infrastruktur unseres Landes extrem belastet“, so die Einschätzung des Expertenrates. Hierzu gehörten unter anderem Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Telekommunikation, Strom- und Wasserversorgung und die entsprechende Logistik. Deshalb bedürfe es einer umfassenden und sofortigen Vorbereitung des Schutzes.

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Gesundheitsminister Karl Lauterbach hofft, die Krise abwenden zu können

Sollte die Warnung tatsächlich Wirklichkeit werden, wäre damit eine neue Zuspitzung der Krise erreicht. Zwar hofft Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, dass durch die strenger gefassten Corona-Regeln eine Überlastung der Systeme noch aufgefangen werden könne. Doch bei Polizei, Feuerwehr, in Strom- und Wasserversorgung oder im Lebensmittelbereich würden die Notfallpläne überprüft. Für Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, ist die Rechnung einfach: „Wenn viele krank sind oder in Quarantäne müssen, können sie nicht zur Arbeit gehen.“ Wie sehr sich die Situation verschärft, könnte sich in wenigen Wochen zeigen: „Die Omikron-Variante verbreitet sich mit einer bislang nicht gesehenen Dynamik“, sagte Wieler. „In spätestens drei Wochen dürfte sie bereits die Mehrzahl der Infektionsfälle ausmachen.“ Es drohe nicht nur eine Überlastung des Gesundheitswesens, sondern der gesamten kritischen Infrastruktur.

Praxen, Krankenhäuser und Apotheken als zentralem Teil der kritischen Infrastruktur komme dabei besondere Aufmerksamkeit zu. Denn dort treffen zwei Faktoren aufeinander: Durch Omikron könnte es zu mehr Ausfällen in der Belegschaft kommen – zugleich dürfte die Zahl der Patienten wachsen. Lauterbach sagte, er gehe davon aus, dass dieser Bereich durch die dort herrschende hohe Impfquote gut geschützt sei. Dennoch würden auch dort Notfallpläne überprüft. Es werde etwa nicht ausgeschlossen, „auch Rehakliniken für die Akutversorgung heranzuziehen“.

In Bayern betonte der Chef des Landesfeuerwehrverbandes, Johann Eitzenberger: „Die Einsatzbereitschaft aller bayerischen Feuerwehren war und ist zu keinem Zeitpunkt gefährdet.“ Man verfolge die Informationen zur Omikron-Variante und die damit verbundenen Warnungen. „Wir sind wachsam, wir haben gelernt, mit der Pandemie umzugehen.“ Es gebe nur noch wenige Einsatzkräfte, die nicht geimpft sind, in den Einsatzfahrzeugen gelte FFP2-Maskenpflicht. Der Übungs- und Ausbildungsbetrieb sei zwar gerade am Anfang der Pandemie und in der vierten Welle fast vollständig eingestellt worden, um Infektionen zu vermeiden. „Zu jeder Zeit waren und sind jedoch Übungen möglich, die dem unmittelbaren Erhalt der Einsatzbereitschaft dienen.“

Bei den Lechwerken gibt es getrennte Schichtsysteme

Behörden und Unternehmen der kritischen Infrastruktur haben inzwischen damit begonnen, ihre Notfallpläne zu reaktivieren. „Wir stellen sicher, dass genügend Verstärkungskräfte aus anderen Bereichen zur Verfügung bereitstehen für unser Lagezentrum“, sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn. Das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum beim BBK unterstützt bei der bundesweiten Verlegung intensivpflichtiger Covid-19-Patienten, wenn es regionale Engpässe in den Krankenhäusern gibt.

„Wir nehmen die vom Coronavirus sowie der neuen Omikron-Variante ausgehenden Risiken sehr ernst“, sagt Thomas Renz, Sprecher des regionalen Strom- und Gasanbieters Lechwerke LEW. Seit Beginn der Pandemie sei ein Krisenstab eingerichtet, der die Entwicklung der Krise und die Empfehlungen der Behörden verfolgt und kommuniziert. Mitarbeiter der LEW sollen so weit wie möglich im Homeoffice arbeiten, Maske tragen und sich impfen lassen. „Für Mitarbeiter in kritischen Bereichen gelten besondere Vorkehrungen: Bestimmte Schichtsysteme stellen sicher, dass die einzelnen Schichten nicht miteinander in Kontakt kommen“, erklärt Renz. „Zudem werden zusätzliche Standorte der Leitstellen für Stromnetz und Wasserkraftwerke bereitgehalten, sodass für die Leitstellen jederzeit in einen Zwei-Standort-Betrieb gewechselt werden kann.“ Oberstes Ziel sei die Aufrechterhaltung der Infrastruktur.

Die Polizei ist durch die Corona-Pandemie im Moment ohnehin stark gefordert.
Foto: Boris Roessler, dpa

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) fordert indes eine Ausnahme von den Quarantäne-Vorschriften für die Polizei als Teil der kritischen Infrastruktur. „Die Einsatzfähigkeit der Polizei darf nicht dadurch eingeschränkt werden, dass Polizeibeschäftigte nach dem Kontakt mit Omikron-Infizierten wegen einer 14-tägigen Quarantäne ausfallen“, sagte der DPolG-Landesvorsitzende Jürgen Köhnlein. „Zur Vermeidung eines Notbetriebs bei der Polizei müssen geboosterte Polizeibeamtinnen und -beamte stattdessen die Möglichkeit haben, sich beispielsweise nach sieben Tagen frei zu testen.“ Die Polizei sei ohnehin durch die Kontrolle der Einhaltung von Corona-Regeln und Einsätzen bei Corona-Protesten zusätzlich gefordert. „Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass polizeiliche Hilfe zu spät kommt“, befürchtet Köhnlein.

Logistikbranche sieht sich gut gerüstet

Auch die Privatwirtschaft sorgt vor – ist aber bislang zuversichtlich, die neue Corona-Welle zu bezwingen. Unter anderem, weil sie in den vergangenen zwei Jahren einen Lernprozess durchgemacht hat. Weil im Frühjahr 2020 viele Fahrer aus Osteuropa wegen der Pandemie in ihre Heimatländer zurückkehrten, brachen manche Lieferketten zusammen. Spediteure sprangen ein, Lkws wurden umgerüstet und umgeleitet. In Deutschland fehlen laut dem Verband 60.000 bis 80.000 Lkw-Fahrer – weitere Störungen würden also einen sensiblen Bereich treffen.

Die Transportbranche sieht sich für die befürchtete Verschärfung der Corona-Lage dennoch gut aufgestellt. „Die Logistikbranche ist im Umgang mit dem anhaltenden Pandemiegeschehen inzwischen äußerst routiniert, sodass zum jetzigen Zeitpunkt trotz dünner Personaldecken keine versorgungsrelevanten Ausfälle größeren Ausmaßes zu befürchten sind“, sagte Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Spedition und Logistik (DSLV). „Entscheidend ist, dass die Politik nicht ad hoc Maßnahmen beschließt, sondern die Pandemieentwicklung antizipiert, Gesetzesänderungen mit Folgeabschätzungen verknüpft und diese mit ausreichendem Vorlauf ankündigt.“

Die Regale in den Supermärkten werden gut gefüllt bleiben, versichert der Lebensmittelverband.
Foto: Federico Gambarini, dpa

Die Lebensmittelbranche bereitet sich mit Pandemieplänen vor. Vorrangig sei dabei, die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen, „damit auch die Lebensmittelproduktion aufrechterhalten werden kann“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbands Deutschland, Christoph Minhoff. „Es gibt zwar keine Garantie, dass es nicht stellenweise zu Stockungen im Produktionsablauf kommt, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Quarantäne müssen, aber wir können versichern, dass wir als Branche alles in unserer Macht Stehende tun, um durch präventive betriebliche Maßnahmen der Ausbreitung des Coronavirus und jetzt der Omikron-Variante vorzubeugen“, sagte Minhoff. Gerade haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Tiefkühlprodukte oder Konserven seien in großer Menge vorproduziert und könnten abgerufen werden. Hinzu komme, dass es in vielen Bereichen nicht nur einen, sondern viele Anbieter gebe, die mögliche Lieferprobleme auffangen könnten. (mit dpa)

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