
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Cannabis-Reform


Bald soll es keine Straftat mehr sein, Haschisch oder Marihuana zu konsumieren. Noch ist vieles unklar. Ein Überblick über die Pläne zur Cannabis-Legalisierung.
Wie geht es mit der Cannabis-Legalisierung voran?
"Wann Bubatz legal?" Diese recht einfach formulierte Frage haben Freunde des Cannabis-Konsums zuletzt regelmäßig an die Politik gestellt. Bubatz, der Begriff kommt aus der Rap-Szene, bedeutet Haschisch- oder Marihuana-Zigarette, andere Bezeichnungen sind "Joint" oder "Tüte". Die Antwort ist nicht ganz so einfach. Die Bundesregierung wollte Cannabis in einem großen Wurf legalisieren, hat bisher aber nur Eckpunkte vorgestellt. Der Besitz von 25 Gramm der Droge soll demnach künftig straffrei bleiben. Ein konkreter Gesetzentwurf wird in den kommenden Tagen erwartet, bestätigt Benjamin Strasser (FDP), Staatssekretär im Bundesjustizministerium, unserer Redaktion.
Warum ist die Reform so kompliziert?
Weil eine Vielzahl von Ressorts beteiligt ist. Das Gesundheitsministerium von Karl Lauterbach (SPD) hat die Federführung, denn vorrangig soll es um Gesundheits- und Jugendschutz gehen. Das Justizressort von Marco Buschmann (FDP) kümmert sich um die strafrechtliche Seite, Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) um Fragen der Fahrtüchtigkeit, Robert Habeck (Grüne) muss als Wirtschaftsminister das Vorhaben mit dem Europarecht, seine Parteifreundin, Außenministerin Annalena Baerbock, mit dem internationalen Recht in Einklang bringen. Der grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir verantwortet alle Fragen rund um den Anbau. Legal ist Bubatz erst, wenn Bundestag und Bundesrat zugestimmt haben. Ob das noch in diesem Jahr klappen wird, ist offen.

Werden Haschisch und Marihuana künftig im Laden erhältlich sein?
Nein. Ursprünglich wollte die Bundesregierung den kontrollierten Verkauf in lizenzierten Geschäften ermöglichen. Doch dies ist aktuell nicht mit europäischem und internationalem Recht zu vereinbaren. Zunächst werden deshalb nur Konsum, Besitz und Eigenanbau legalisiert. Erst in einem zweiten Schritt soll die Abgabe im Laden im Rahmen eines Modellversuchs in ausgewählten Regionen erprobt werden. Die FDP habe mehr erwartet, räumt Strasser ein. Georg Wurth vom Deutschen Hanfverband begrüßt zwar, dass "die Strafverfolgung einfacher Konsumenten endlich endet". Die Bundesregierung dürfe aber den Plan, die Abgabe an Erwachsene in Fachgeschäften zu ermöglichen, jetzt nicht aufgeben. Mit dem Eckpunktepapier sind auch die Träume einiger Investoren geplatzt, die sich vom Handel mit Cannabis in lizenzierten Läden gute Geschäfte versprochen hatten.
Bietet die Entkriminalisierung Chancen für die Landwirte?
Manche Bauern hatten ebenfalls gehofft, sich mit dem Anbau von legalem Cannabis zu Genusszwecken eine zusätzliche Einnahmequelle zu erschließen. Doch erlaubt sein soll es künftig lediglich, drei Pflanzen für den Eigenverbrauch zu besitzen. Zudem sollen "Cannabis Social Clubs" mit bis zu 500 Mitgliedern möglich sein, die den Anbau gemeinsam organisieren. Dadurch könnte sich immerhin die Chance für die Landwirte bieten, mit solchen Clubs zusammenzuarbeiten, die Fläche zur Verfügung zu stellen, die Aussaat und Pflege der Pflanzen zu übernehmen. Der Deutsche Bauernverband gibt sich skeptisch. Generalsekretär Bernhard Krüsken sagte unserer Redaktion: „Im Prinzip wäre das möglich, aber nach dem derzeit vorliegenden Entwurf würde eine solche Zusammenarbeit einen erheblichen bürokratischen Aufwand mit sich bringen."
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Wird der Schwarzmarkt wirklich ausgetrocknet?
Dirk Peglow, Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, glaubt, dass das Vorhaben "auf keinen Fall" dazu führen werde, "dass der 'Schwarzmarkt sich schwarz ärgert', wie es Bundesgesundheitsminister Lauterbach formulierte". Vertreter von Justiz und Polizei, aber auch Konsumentenverbände, bezweifeln, dass Gelegenheitsnutzer gleich zu Hanf-Gärtnern oder Vereinsmitgliedern werden, um an einen Joint zu kommen. Dealer werden also aller Voraussicht nach weiter illegale Ware verkaufen – auch an Jugendliche.
Cannabis am Steuer: Was ist künftig erlaubt?
Das ist noch offen. Bislang gilt: Wer mit Cannabis im Blut am Steuer erwischt wird, dessen Führerschein wird zeitweise oder gar dauerhaft eingezogen. Hanf-Aktivist Wurth spricht von einer "Ersatzstrafe". Laut Bundesregierung soll künftig allein die Verkehrssicherheit zählen. Doch der Teufel steckt im Detail. Bislang wird ab einem Wert von einem Nanogramm des Cannabis-Wirkstoffs THC pro Milliliter Blut eine Drogenfahrt angenommen. Solche Werte können noch Stunden oder Tage nach einem "Rausch", bei regelmäßigen Konsumenten sogar dauerhaft im Blut nachgewiesen werden. ADAC-Sprecher Alexander Schnaars warnt: "Auch wenn der generelle Konsum straffrei ist, passen Drogen oder Alkohol und die Teilnahme am Straßenverkehr nicht zusammen." Bei der Diskussion um einen Grenzwert beim Cannabis-Konsum dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass Fahrten unter der Wirkung von Cannabis erlaubt seien.
Die Diskussion ist geschlossen.
Eine Gesellschaft, die sich mit der Legalisierung von Drogen beschäftigt, statt mit den dringlichsten Problemen, kann man als dekadent bezeichnen. Was das bedeutet, steckt in der Wort Herkunft "Dekadenz":
Dekadenz (von lateinisch cadere „fallen“, „sinken“, französisch décadence „Niedergang“, „Verfall“, über mittellateinisch decadentia)
Der "Niedergang" und "Verfall" ist also das linke Programm für Deutschland. Wir leben (noch) in einer Wohlstandsblase. Das wird sich sehr bald ändern.
Umso mehr wird Cannabis benötigt, für die Friedlichkeit. *ggg
Was ist daran typisch deutsch? Im Gegensatz zu anderen Projekten wie der PKW-Maut wird halt diesmal gleich drauf geachtet, dass man Regelungen schafft, die nicht von der EU kassiert werden. Dass man mit Straffreiheit oder schrittweiser Legalisierung den Schwarzmarkt wird austrocknen können, ist tatsächlich naiv. Aber warum sollten jetzt auf einmal Massen an Marihuana konsumiert werden? Und das Argument mit der Einstiegsdroge war immer schon falsch. Die Einstiegsdroge ist Alkohol.
"Die Einstiegsdroge ist Alkohol."
Jaein, die Neigung zu Sucht liegt in der Psyche, nicht umsonst gibt es genug Suchtverhalten die nicht an Stoffe gebunden sind.
Spielsucht, Sexsucht, Internetsucht usw.
Bei Stoff gebundenen kommt irgendwann mehr oder weniger die körperliche Abhängigkeit als Zugabe dazu, siehe Alkohol.
Allerdings gibt es die bei Cannabis nicht.
Man verblödet bis 25 Jahre nur bereits bei geringen gelegentlichen Mengen von Cannabis...
Eigentlich sollte es sich bereits herumgesprochern haben - die Dosis machts, nicht nur bei Drogen.
>>Man verblödet bis 25 Jahre nur bereits bei geringen gelegentlichen Mengen von Cannabis...<<
Da stellen sich dann aber Fragen, Peter:
1.) Wenn man nur bis 25 verblödet, kann man dann ab 26 gefahrlos kiffen?
2.) Schützt der tägliche regelmäßige Gebrauch großer Mengen von Cannabis dann vor Verblödung?
3.) Wie alt sind Sie? ;-)
Die letzte Frage ist nicht ernst gemeint, die anderen auch nicht, hat sich nur aus Ihrer Formulierung so angeboten. Grundsätzlich ist es immer empfehlenswert, die Finger von Suchtmitteln zu lassen, egal wie alt man ist. Hier in Bayern zählt ja Bier zu den Grundnahrungsmitteln, welches in Literkrügen verzehrt wird. Da zeigt sich sogar der Landesvater mit Krug in der Hand. Wen wundert es da, dass es weit mehr alkoholkranke Menschen als Drogenabhängige gibt, aber das will man nicht gerne wahr haben.
Das ist wieder mal typisch deutsch: da werden Hoffnungen mit dem Legalisieren von Haschisch/Marihuana in die Welt gesetzt und dann geht das Diskutieren und Debattieren los und ist jetzt dabei, dass man vorerst nur den Konsum, Besitz und Eigenanbau straffrei machen will. Das eigentliche Ziel, den Schwarzmarkt und unkontrollierte Mischungen dieser Drogen zu unterbinden, wird dabei fallengelassen. Was für ein Geschenk für den Schwarzmarkt! Der Umsatz wir da explodieren und die Gefahr des Einstiegs in stärke Drogen steigt.