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Krieg in der Ukraine
19.10.2022

Tata Kepler in Kiew: Barfrau, Jazzsängerin und Kriegsheldin

Tata Kepler ist Barfrau, Jazzsängerin und eine ukrainische Heldin. Sie bringt medizinische Hilfe in befreite Gebiete.
Foto: Fridtjof Atterdal

Die ukrainische Armee ist bei der Versorgung Verwundeter auf Hilfe angewiesen. Eine Freiwillige versorgt Soldaten und Zivilisten seit Jahren mit Erste-Hilfe-Ausrüstung - auch aus Augsburg.

Als Tata Kepler an diesem Samstag im Oktober vor ihrem kleinen Lager in der Innenstadt von Kiew erscheint, leuchtet ihr rotes Haar im Morgenlicht und sie begrüßt die Besucher aus Deutschland mit einem breiten Lächeln. Tata Kepler ist Bar-Managerin, Jazzsängerin - und eine Heldin der Ukraine. Gerade erst kommt sie aus der befreiten Stadt Isjum zurück, wo die abziehenden Russen 440 tote Ukrainer in einem Massengrab zurückgelassen hatten.

Die 36-Jährige empfängt die Delegation mit Hilfsgütern aus Augsburg

Was sie in den vergangenen Tagen erlebt haben muss, sieht man der 36-Jährigen nicht an, ihr Blick ist offen und freundlich. Die kleine Delegation aus Augsburg ist 1800 Kilometer weit gefahren, um die Ukraine mit „First Responder“-Rucksäcken zu unterstützen, professionelle Erste-Hilfe-Taschen, wie sie auch die Besatzungen deutscher Rettungshubschrauber dabei haben. Organisator Philipp Blobel von den Augsburger Lions und Arzt Dr. Henryk Pich übergeben die Hilfsgüter persönlich, auch um sich vor Ort über deren Einsatz zu informieren.

Die Ärztin Natalia Leliukh und Tata Kepler (v.li.) begutachten die First-Responder-Rucksäcke, die Philipp Blobel und Dr. Henryk Pich aus Augsburg mitgebracht haben.
Foto: Fridtjof Atterdal

Tata Kepler trägt einen blauen Blazer über einem bodenlangen Baumwollmantel, dazu einen wallenden dunklen Rock mit roten Streifen, unter dem Jeans hervorschauen. Um den Hals hat sie jede Menge Silberschmuck, darunter auch ein paar Dog-Tags, militärische Erkennungsmarken.

Wer Kepler in den sozialen Medien sucht, findet andere Bilder. Eine Frau in Uniform, ganz in Tarnfarben, bewaffnet und von den Soldaten in ihrer Umgebung nicht zu unterscheiden. Facebook und Instagram zeigen Bilder von Zerstörung und von Zivilisten, denen Kepler mit ihrem Team medizinische Hilfe bringt. Für ihren unermüdlichen und riskanten Einsatz ist Kepler gerade erst vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und First Lady Olena Selenska mit dem „National Legend of Ukraine“-Award bedacht worden, einer hohen Auszeichnung des Landes. Doch Auszeichnungen sind es nicht, welche sie antreiben, sagt die Frau bestimmt.

Keine medizinische Ausbildung, aber gute Kontakte

Die ehemalige Barfrau hat keine medizinische Ausbildung, dafür aber ein hervorragendes Netzwerk und ein gutes Händchen fürs Organisieren. Die medizinischen Waren kauft sie in Israel, den USA und Europa. Über einen Mittelsmann hatte sie von der Unterstützung durch den Augsburger Lions Club Elias Holl erfahren, der bis dahin bereits fünf Hilfsfahrten mit medizinischen Gütern in die Ukraine unternommen hatte.

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Wegen der Angriffe auch auf zivile Ziele sind gut ausgestattete medizinische Rucksäcke für Ärzte gerade besonders wertvoll. In Absprache mit Kepler stellte Notfallmediziner Henryk Pich in Augsburg die Rucksäcke zusammen, die pro Stück knapp 2000 Euro kosten. Das Geld für die ersten zehn Rucksäcke stammt vor allem aus Spenden der Lions.

In einem Lager in Kiew stapeln sich gespendete medizinische Güter.
Foto: Fridtjof Atterdal

Kepler beschafft schon lange medizinische Güter für die Armee. 2014, kurz nach Besetzung der Krim, kamen die ersten Anfragen, erinnert sie sich. Kepler hat jüdische Wurzeln und gute Kontakte nach Israel, woher viele der besonderen Hilfsmittel für den Umgang mit Bomben- und Schussverletzungen stammen. „Ich habe einmal etwas besorgt, dann noch einmal, und dann hat es sich herumgesprochen“, berichtet sie.

Die Aufgabe wurde schnell so groß, dass sie ihr früheres Leben als Bar-Managerin aufgab, um sich ganz der Unterstützung der ukrainischen Arme zu widmen. Wen sie konkret beliefert, sagt Kepler nicht, Militärgeheimnis. Doch eigentlich sind es alle – selbst die Ärzte und Sanitäter der ukrainischen Spezialeinheiten sind auf das Organisationsgeschick der Kiewerin angewiesen, lässt sie durchblicken.

Die Armee findet in befreiten Siedlungen Verletzte und Kranke vor

Seit dem aktuellen Überfall von Russland hat sich der Bedarf enorm erweitert, berichtet sie - doch ist noch eine weitere Aufgabe dazugekommen. Wenn das ukrainische Militär Siedlungen und Städte aus der Hand der Besatzer befreit, finden die Soldaten Verletzte und Kranke vor, die Wochen oder Monate ohne medizinische Hilfe ausharren mussten.

Gemeinsam mit der Frauenärztin Natalia Leliukh fährt Tata Kepler im Gefolge der Soldaten in die Dörfer, um aus dem Kofferraum ihres Geländewagens heraus medizinische Hilfe zu leisten. „Wir verteilen Schlafmittel und Diabetes-Medikamente, behandeln Schusswunden und führen auch schon mal auf dem Rücksitz eine Ultraschalluntersuchung bei einer Schwangeren durch“, so die Helferin.

Die Ärztin Natalia Leliukh fährt mit Kepler in die befreiten Gebiete.
Foto: Fridtjof Atterdal

Auf die Frage, warum Tata Kepler ihr bequemes Leben in Kiew zurückgelassen hat, um seit acht Jahren als Freiwillige zu arbeiten, runzelt sie die Stirn und schaut verständnislos. „Warum töten Menschen Menschen?“, fragt sie dann mit leiser Stimme. „Weil sie es können“, beantwortet sie selbst. „Ich helfe, weil ich es kann!“

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