Das ist zum Terroranschlag in Moskau bekannt
Mehrere Angreifer schießen in einer Konzerthalle nahe Moskau um sich. Es gibt viele Tote und Verletzte – und ein IS-Bekennerschreiben. Doch in Russland zweifelt man.
Beim schlimmsten Terroranschlag in Russland seit Jahren hat es in einem Veranstaltungszentrum bei Moskau mehr als 130 Tote und über 180 Verletzte gegeben. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben elf Verdächtige festgenommen, darunter auch vier mutmaßlich direkt an der Tat beteiligte Schützen. Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamiert das Verbrechen für sich. Zur Lage nach der Attacke und zu den Folgen einige Fragen und Antworten:
Was ist in der Crocus City Hall und danach passiert?
Der Anschlag ereignete sich in Krasnogorsk im Nordwesten von Moskau in dem beliebten Veranstaltungszentrum Crocus City Hall. Dort gibt es auch eine Konzerthalle mit mehr als 6000 Plätzen, wo am Freitagabend die russische Band Piknik auftreten sollte. Kurz vor 20 Uhr Ortszeit (18 Uhr MEZ) fuhr dort laut Augenzeugen ein weißes Auto vor. Daraus stiegen bewaffnete Männer und eröffneten mit Kalaschnikows das Feuer auf Wachpersonal und Besucher. Die vier direkt beteiligten Schützen sollen sich keine halbe Stunde im Gebäude aufgehalten haben. In der Konzerthalle legten sie laut Augenzeugen auch Feuer mit Benzin. Danach konnten die Täter in dem Auto fliehen. Der Wagen wurde dann nach offiziellen Angaben im Gebiet Brjansk bei einer Verfolgungsjagd gestoppt.
Ein Gericht in Moskau hat am Sonntagabend die ersten Haftbefehle gegen mutmaßliche Akteure des blutigen Terroranschlags erlassen. Das Ermittlungskomitee habe vier Tatverdächtige nach den Verhören bereits informiert, dass gegen sie Anklage wegen des gemeinschaftlich verübten tödlichen Terroranschlags erhoben werde, berichtete die Staatsagentur Tass. Insgesamt waren nach der Tat elf Verdächtige festgenommen, vier von ihnen gelten als die eigentlichen Todesschützen.
Drei Tage sind seither vergangen und 97 Verletze werden immer noch behandelt. Das teilte die Leiterin der Gesundheitsverwaltung im Gebiet Moskau, Ljudmila Bolatajewa, am Montag mit. Die Patientinnen und Patienten seien über Kliniken der Hauptstadt und des Moskauer Gebiets verteilt. Es wird nicht ausgeschlossen, dass in den Trümmern der ausgebrannten Halle noch weitere Leichen gefunden werden. An einem improvisierten Gedenkort am Zaun von Crocus City legten nach Medienberichten auch am Montag noch trauernde Menschen Blumen nieder.
Es gab mehrere Festnahmen. Was ist über die mutmaßlichen Täter bekannt?
Insgesamt spricht der russische Inlandsgeheimdienst von elf Festgenommenen. Die Rede ist von "Ausländern". Im Fluchtwagen lagen nach offiziellen Angaben auch Waffen und tadschikische Pässe. In den russischen Staatsmedien und sozialen Netzwerken kursieren Videos und Fotos, auf denen die mutmaßlichen Täter zu sehen sein sollen - und auch befragt werden zu ihrer Person. Die Echtheit der Videos konnte zunächst nicht überprüft werden. Der Moskauer Staatspropaganda zufolge soll es sich um Männer aus der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Tadschikistan handeln, die sich für die Tat hätten kaufen lassen, so der Vorwurf. Sie seien keine religiösen Fanatiker und hätten auch keine Sprengstoffgürtel getragen, hieß es aus Russland weiter. Die Angaben waren zunächst nicht zu überprüfen.
Tadschikistan, das an Afghanistan grenzt, ist zwar bekannt als Rückzugsort islamistischer Terroristen. Unklar war aber, ob es sich bei den Festgenommenen tatsächlich um Staatsbürger von Tadschikistan handelt. Tadschikistan wies dies etwa zurück.
Was ist zum Bekennerschreiben des Islamischen Staats bekannt?
Kurz nach dem Terrorangriff reklamierte die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf ihrem Propagandakanal Amak den Anschlag für sich. Einen Tag später veröffentlichte der IS dann ein verpixeltes Foto der angeblichen Angreifer. Experten halten die Bekennerschreiben für authentisch. Bisher waren schwere IS-Anschläge auf russische Ziele selten. Seit einigen Jahren haben die Islamisten aber auch Moskaus Politik auf dem Radar. In früheren Ansprachen warf die Terrorgruppe Russland etwa vor, muslimisches Blut vergossen zu haben. Insbesondere in Afghanistan wiegt das Erbe der sowjetischen Intervention vor 45 Jahren immer noch schwer.
Ein wichtiges Motiv für den Angriff sehen Experten aber auch in Wladimir Putins Militäreinsatz in Syrien. Der Kremlchef gilt als wichtigster Verbündeter des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Russland bombardierte immer wieder Stellungen der Islamisten, um Assad zu stützen. Der IS warnte nach dem Terroranschlag vom Freitag "Russland und seine Verbündeten", dass die Kämpfer des IS ihre "Rache nicht vergessen" würden. Der Angriff habe "Tausenden Christen in einer Musikhalle" gegolten, hieß es in einer Mitteilung.
Wer steckt hinter dem IS-Khorasan?
Laut US-Medienberichten soll ein regionaler Ableger der Terrormiliz, der ISPK, mit seinen ursprünglichen Rückzugsgebieten in Afghanistan verantwortlich für die Attacke bei Moskau sein. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht entsprechende Hinweise darauf.
In Afghanistan tauchte die Terrorgruppe erstmals 2015 auf, wo sie im Grenzgebiet zu Pakistan eine "Provinz" namens Khorasan errichten wollte. Khorasan bezeichnet eine Region im antiken Persien, die sich damals über weite Teile des heutigen Afghanistans, Irans, und Turkmenistans erstreckte. Die Gruppe gilt als Drahtzieher verheerender Anschläge, darunter etwa der Selbstmordanschlag im Iran Anfang Januar mit fast 100 Toten. Auch ein Angriff vor der russischen Botschaft in Kabul im Herbst 2022 soll auf das Konto des ISPK gehen.
In Deutschland wurden in der vergangenen Woche zwei mutmaßliche Islamisten des IS-Ablegers festgenommen. Sie sollen einen Anschlag auf das schwedische Parlament geplant haben. Auch die stark erhöhten Schutzmaßnahmen der Sicherheitsbehörden in Köln rund um Weihnachten und Silvester hätten laut Faeser dem Schutz vor möglichen Anschlagsgefahren des Ablegers gegolten.
Wie die regionalen Terrorzellen des IS heute genau agieren und wer sie finanziert, ist unbekannt. Die Gruppe hat keinen erkennbaren Anführer und kein zentrales Hauptquartier. Auch deshalb sind sich Analysten uneinig darüber, wie groß die internationalen Ambitionen des regionalen IS tatsächlich sind.
Welche anderen Versionen gibt es zu dem Terroranschlag?
Russische Staatsmedien und Propagandisten sehen hingegen die Drahtzieher beim ukrainischen Geheimdienst in Kiew. Dort sollen Experten mit Kontakten in die islamistische Szene den Anschlag in Auftrag gegeben haben. Die nun gefassten Verdächtigen sollen geglaubt haben, es mit dem IS zu tun zu haben, so die Behauptungen. Kremlchef Putin sieht auch eine ukrainische Spur. Er warf Kiew etwa vor, einen Fluchtweg für die Täter in de Ukraine organisiert zu haben. Kiew wies das zurück. Auch internationale Experten halten die Vorwürfe Russlands für abwegig, Beweise legte Russland für die Behauptungen nicht vor.
In der Vergangenheit stand Putin auch immer wieder im Verdacht, er lasse Terroranschläge von seinen Geheimdiensten organisieren, um selbst daraus politischen Nutzen zu schlagen. Diesen unter anderem auch von Medien in Kiew verbreiteten Vorwurf wies Moskaus Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa scharf zurück.
Wie konnte es in Russland zu solch einem Terroranschlag kommen?
Für Putins Inlandsgeheimdienst FSB ist der Anschlag ein großes Desaster, weil er für einen durchorganisierten Überwachungsstaat, totale Kontrolle und Sicherheit steht. Immer wieder verkündet der FSB die Festnahme angeblicher Terroristen und die Vereitelung von Anschlägen. Putin selbst brauchte 19 Stunden, um sich in einer persönlichen Videobotschaft an seine Landsleute zu wenden. Erklärungen, wie es trotz aller Sicherheitsvorkehrungen dazu kommen konnte, blieb er aber schuldig.
Putin hatte in dieser Woche bei einer Rede vor dem FSB jüngste Warnungen der USA und anderer Staaten vor einem bevorstehenden Terroranschlag in den Wind geschlagen. Solche Provokationen nutze der Westen, um die Lage in Russland zu destabilisieren, behauptete er.
Welche Folgen sind nach dem Terroranschlag zu erwarten?
Die Folgen nach solchen Terroranschlägen sind in Russland immer weitreichend. Besonders prominent sind nun neue Forderungen auch aus der Kremlpartei Geeintes Russland, die Todesstrafe wieder einzuführen, um Täter stärker abzuschrecken. Zu erwarten ist, dass die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verschärft werden. Putin könnte den Anschlag auch nutzen, um politische Repressionen zu verstärken. Und er könnte in seinem seit zwei Jahren andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine den Einsatz noch einmal deutlich erhöhen. Spekuliert wird in Moskau auch über eine neue Mobilmachung von Reservisten, um in der Ukraine weitere Gebiete schneller einzunehmen. (dpa)
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Jetzt haben die Russen eine Quasi-Diktatur und trotzdem schaffen es die Mörder mit dem feigen Überfall so ein Unheil zu stiften. Die AfD möchte uns weismachen, dass sie mit Unterdrückung, dem Rauswurf von Ausländer, der Diskriminierung von Homosexuellen und anderen Methoden, die schon die Russen anwenden, bei uns in Deutschland Sicherheit schaffen können. Mit der AfD bekommen wir auch nicht mehr Sicherheit, aber mit Sicherheit eine grundlegende Einschränkung unserer Freiheit.
Der Ex-KGB, der FSB - hat erneut einen inszenierten, tolerierten Terroranschlag zugelassen.
Die Geschichte der Machtergreifung Putins, des FSB-Putsches aus den frühen 2000er Jahren wird vom Kreml wiederholt.
Aufgrund der damaligen angeblichen "Tschetschenen"-Angriffe in Moskau -die vom FSB im Hintergrund inszeniert und gesteuert waren- präsentierte sich Putin als "starker Mann", ergriff die absolute Macht in Rußland und führte den brutalen Zweiten Tschetschenen-Krieg.
Jetzt - kurz nach der "Wahl-"Verlängerung der Diktatur in Moskau - inszeniert und steuert der FSB auf des Diktators Befehl erneut
einen Terroranschlag !
Ziel ist, in Rußland die gesellschaftliche Atmosphäre für den Vernichtungskrieg gegen die Ukraine weiter anzuheizen, das Kriegsrecht in Rußland weiter auszubauen, die Aushebung von neuen Soldaten in Rußland vorzubereiten und den Haß auf die Ukraine weiter anzukurbeln.
Wer - trotz der Geschehnisse in der Ukraine - bis gestern noch immer nicht begriffen hatte, welche ruch- und gewissenslosen faschistoiden Mafia-Typen im Kreml sitzen - will es nicht, weil er oder sie mit dieser faschistoiden russischen Diktatur symphatisiert !
Es ist ungeheuerlich, wie Putin trotzdem hier das mit der Ukraine verknüpft. Dieser Mann gehört vor das Kriegsgericht und hinter Gittern.
Russland braucht sich doch nicht zu wundern, schliesslich töten sie Tausende in der Ukraine durch ihren Terror. Da muss man damit rechnen, dass man nicht ungeschoren davon kommt, von welcher Seite auch immer...mein Mitleid hält sich in Grenzen....
Wo ich Ihnen "einmal" recht gebe, @Georg Kr.
da sollen Sie auch recht haben, Ja, Putin selber ist nämlich der schlimmste Bombenleger auf der ganzen Welt, das wird wohl "Niemand" bestreiten, oder?
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/terrorismus/id_100370640/ispk-oder-isis-k-diese-gruppe-bekennt-sich-zum-anschlag-in-moskau.html
Die Spur führt an den Hindukusch
Sie sollen hinter dem Moskauer Anschlag stecken
>>Alle Täter sind nach russischen Angaben gefasst, sieben weitere Festnahmen soll es zudem gegeben haben: Am Freitagabend attackierten Männer in Tarnuniformen eine Konzerthalle in der russischen Hauptstadt Moskau, töteten und verletzten zahlreiche Menschen. Was bislang bekannt ist, lesen Sie hier. In unserem Liveblog können Sie außerdem die neuesten Entwicklungen verfolgen.<<
Die Menschen die es dort erwischt hat, die tun mir leid, wäre Putin da drin gewesen und hätte es ihn erwischt, dann hätte ich gejubelt, Ja!
Wie steht es doch in etwa in der Bibel, Hosea 8, Vers 7: Wer Wind sät, wird Sturm ernten.
Es tut mir zwar um die Menschen leid, die davon unschuldig betroffen sind, aber den ursprünglichen Saatenverteiler erwischt man leider nicht, also hält man sich an die Schwachen, bis sie endlich merken, welcher Verbrecher sie manipuliert.
Man kann sich nur wünschen, dass es in absehbarer Zeit doch noch einen Sturm gibt, der den bzw. die Richtigen trifft.
Tja, da sieht man mal wieder, wie verwundbar in Wirklichkeit jedes Land ist, auch eines, dessen fragwürdig gewählter Präsident mit Hyperschallrakten droht.
Aber eines sollte diesem Staatschef klar sein: Je mehr Menschen und Material er in diesen völkerrechtswidrigen Krieg pumpt, desto eher droht die Gefahr, dass der Konflikt immer asymmetrischer wird.
Bombenleger, egal welcher Seite sie angehören sind kriminelle Feiglinge und verletzen, töten bei ihren verbrecherischen Aktionen auch im großen Maße unschuldige Menschen.
Der schlimmste Bombenleger regiert sogar - derzeit im Kreml . . .
Jetzt bekommen wir die Welt die wir uns geschaffen und dadurch verdient haben.. nirgendswo gibt es mehr Sicherheit, überall Leid Tod, Armut, Gewalt, Hass, Zerstörung.. viel lautes Geschrei, Hetze, kollektives Ausgrenzen, statt Lösungen wird jeden Tag irgendwo neu gezündelt..
Die geschundenen Völker, Menschen auf unserer Erde rufen nach Frieden, derweil Ihre Politiker noch lauter, aggressiver nach Aufrüstung, Waffen und Kriege rufen..
"Stellt dir vor es ist Krieg und keiner geht hin.." Zitat von Carl August Sandberg
Marianne, die Welt war nie anders, Sie nehmen sie nur anders wahr. Das mag an der Art der Informationsverbreitung von heute liegen, möglicherweise aber auch an Ihnen selbst.
WOLFGANG L. @ Bitte tun sie mir einen Gefallen sagen sie mir nicht wie ich die Dinge zu sehen oder was ich zu denken habe.. mir gehen diese besserwisserischen Kommentare inzwischen dermaßen auf den Geist..
Meine Sicht auf unsere Welt ist realistisch... und vor allen darf jeder seine eigene Meinung haben ohne dass ich Schnappatmung bekomme und mich gleich einklinken muss.. da nennt man Toleranz..!
Marianne, wenn Sie hier schreiben, müssen Sie damit rechnen, Antworten zu bekommen; auch welche, die Ihnen nicht gefallen. So ist das im normalen Leben.
WOLFGANG L.@ Bewerten sie das Thema, aber nicht mich persönlich, so wie ich die Dinge, das Weltgeschehen sehe ist es für mich O.K. ich habe selber keine geistigen oder körperlichen Schmerzen dabei..
Frau Reichenauer,
es gilt dann doch wohl eher:
Si vis pacem para bellum !
"Wenn Du im Frieden leben willst, rüste Dich für den Krieg !"
In Deutschland und Westeuropa glaubte man, nach 1990 ab sofort im Paradies zu leben.
Fast hätte man die uns alle beschützende NATO über Bord gekippt - gerade die West-Europäer und ganz ganz besonders die durch die Wiedervereinigung in ihrem totalen Realitätsverlust wandelnden Deutschen - waren in den Jahrzehnten die treibende Kraft.
Nun muß der Westen ganz schnell Alles an Verteidigungsbereitschaft, Waffen, Munition und vorallem (!) gesellschaftlichem Kampfwillen nachholen, was 30 Jahre abgebaut, als historisches und vorallem lästiges Gerümpel abgetan wurde.
Dafür aber will man immer noch nicht genug Geld bereitstellen und allzuoft (siehe die SPD mit dem Herrn Müntefering und Co.) sich auch nicht endlich auf diesen schweren, müheseligen Weg machen !
Wenn es jetzt nicht schnell geht mit der Verteidigungs- und Kriegstüchtigkeit im Westen Europas - dann ist der Ausblick mehr als düster !