Von Lea Thies, Augsburg Generationen von Zoobesucher haben Toto kennengelernt. Das Gehege des Breitmaulnashorns gleich am Eingang des Augsburger Zoos war für viele die erste Anlaufstelle. Jetzt ist es leer. Toto musste am Mittwochmorgen eingeschläfert werden. Die Nashornkuh wurde 46 Jahre alt und war nach Auskunft des Zoos höchstwahrscheinlich das älteste Nashorn der Welt.
Über die Pfingsfeiertage hatte Toto körperlich stark abgebaut und konnte sich nur noch sehr schwer auf den Beinen halten. Ihr Pfleger Anton Weber vermutet, dass ein durch Altersschwäche bedingter Hüftschaden die Ursache war. "Toto war nicht mehr zu retten", sagt Weber traurig. Er kümmerte sich 15 Jahre lang um die Nashornkuh, die seit 1980 mit ihrem dickhäutigen Partner Abu (er starb 2006) im Augsburger Zoo wohnte. "Das ist für alle nicht leicht, ein so altes Tier zu verlieren", sagte Zoo-Direktorin Barbara Jantschke gestern. Toto kam wie Abu etwa 1961 im Umfolozie Nationalpark in Südafrika zur Welt und galt wegen ihres Alters als zoologische Sensation.
Toto ist auch über ihren Tod hinaus eine Berühmtheit. Jetzt interessieren sich Nashornforscher aus Berlin und Zürich für den Kadaver: Die Veränderungen des Alters am Körper des Tieres werden nun ausführlich untersucht. Im Pathologischen Institut der Universität München, wohin das tote Nashorn gestern Vormittag transportiert wurde, wird Toto obduziert. Ihr Kopf wird aller Voraussicht nach präpariert und in der Augsburger Zoo-Schule zu sehen sein.
Viele Besucher haben gestern am Gehege gestanden und vergeblich nach Toto Ausschau gehalten. Jetzt gibt es im Augsburger Tierpark bis auf Weiteres keine Nashörner mehr. Doch bald sollen die Bauarbeiten für ein neues Gehege beginnen. Nach Auskunft von Jantschke könnten vielleicht schon nächstes Jahr neue Nashörner einziehen.