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  3. 8000 Soldaten: Vor 50 Jahren wurde die Terrakotta Armee in China entdeckt

China
27.03.2024

Wie die sagenhaften Terrakotta-Krieger in China vor 50 Jahren entdeckt wurden

Die berühmte Terrakotta Armee wurde am 29. März vor 50 Jahren durch einen Zufall entdeckt.
Foto: SuperheroWoozie, stock.adobe.com

Es ist eine der größten archäologischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts: Am 29. März 1974 stießen chinesische Bauern auf eine riesige Figurenarmee aus Terrakotta. Heute sind noch immer viele Rätsel nicht gelöst.

Eigentlich sind die einfachen Landarbeiter in der Provinz Shaanxi im Herzen Chinas auf der Suche nach Wasser. Doch schon nach ein paar Spatenstichen stoßen sie wenige Meter unter der Oberfläche auf ein Hindernis. "Zunächst konnten wir nicht viel erkennen", erinnert sich Yang Quanyi, "erst als wir weitergruben, sahen wir einen kompletten Kopf." Danach kommen auch Pfeilspitzen und Tonscherben zum Vorschein. Was Quanyi und seinen sechs Kollegen in diesem Moment nicht bewusst ist: Sie haben einen sensationellen Fund gemacht, der zu den größten archäologischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts gezählt wird. Was aus dem Zufallsfund wohl geworden wäre, hätten die Landarbeiter nicht Angst vor den Göttern gehabt?

Die Finder in China dachten an eine Tempelstatue

"Wir dachten, es seien die Überreste einer Tempelstatue – vielleicht ein Buddha", sagt Yang Zhifa, ein weiterer Entdecker der ersten Stunde. Sie glauben, es handelt sich um eine Bronzereliquie, die sie für ein paar Zigarettenpäckchen verkaufen können. Doch aus Angst vor einer Bestrafung – sei es von Vorgesetzen oder gar von den Göttern – bringen sie ihren Fund in drei Schubkarren lieber ins nächstgelegene Museum. 

Auch Pferde wurden in 37 Jahren originalgetreu getöpfert.
Foto: Hecke71, stock.adobe.com

Zuständige Beamte fahren mit ihnen zurück zur Fundstelle. Die Experten erkennen sofort, dass es sich um wertvolle Stücke aus der Qin-Dynastie handeln muss. Sie buddeln weiter und entdecken eine umfangreiche Gräberlandschaft. Auf drei Gruben verteilt, befinden sich in dem Areal mehr als 8000 lebensgroße Fuß- und Reitsoldaten, Pferde, Kriegswagen und Waffen – eine ganze Armee aus Terrakotta. Wer hat sie in Auftrag gegeben?

Die Soldaten sollten den Kaiser im Totenreich beschützen

Kaiser Qin Shihuangdi (259 - 210 v. Chr.) fürchtete sich zeitlebens vor Tod und Machtverlust und war stets auf der Suche nach einem Elixier zur Unsterblichkeit. Deshalb ließ er seinen Kaiserpalast als Mausoleum nachbauen und deshalb – zu seinem Schutz – sollten ihn seine Soldaten auch im Totenreich begleiten. Offenbar starb er an einer Quecksilbervergiftung, eine der Wunderdrogen, von denen er sich ewiges Leben versprochen hatte.

Bei den Grabungen stellt man fest, dass schon bald nach dem Tod des Kaisers Teile der Gänge von Grabräubern geplündert worden waren. Aber es gibt auch nahezu unversehrte Figuren. Das besondere Merkmal jeder einzelnen sind individuelle Gesichtszüge, Kleidung, Frisuren und Gesten – wahrscheinlich standen echte Krieger Modell.

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"Gleich nach der Thronbesteigung von Kaiser Qin Shihuangdi 221 v. Chr. wurde mit dem Bau des Grabes begonnen", sagt Yuen Zhongyi. Der chinesische Archäologe war Leiter der Ausgrabungen an Grube Nr. 1 und ist ehemaliger Kurator des eigens für die Terrakotta-Armee errichteten Museums. Es dauerte 37 Jahre, und die Anlage wurde erst nach dem Tod des ängstlichen Herrschers fertiggestellt. "Bis zu 710.000 Arbeiter waren daran beteiligt", so Yuen Zhongyi.

Die Terrakotta-Krieger waren einst schillernd bunt

Um die rot-braunen Bewacher der kaiserlichen Grabkammer gegen Verfall zu schützen, wurden sie mit einer Chromsalzlösung behandelt. Ursprünglich waren die Krieger aus gebranntem, unglasiertem Ton schillernd bunt bemalt, durch Luft und Tageslicht verloren sie jedoch nach dem Freilegen schnell ihre Farbe. Erst vor 20 Jahren gelang es Experten von der Technischen Universität München in Zusammenarbeit mit chinesischen Kollegen, ein Verfahren zum Schutz der alten Farbüberzüge zu entwickeln. Trotzdem besteht weiterhin die Gefahr, dass bei einem plötzlichen Wechsel der Atmosphäre die Farbe abblättert.

Die Figuren sind durchschnittlich 1,85 Meter groß und wiegen bis zu 300 Kilo. Über 1000 Künstler ließen die Vision des Kaisers Wirklichkeit werden. Es gab keine Gussformen, alle Krieger sind handgemacht, die Soldaten stehen, mit Schwertern und Armbrüsten bewaffnet, in Schlachtformation. Die gigantische Grabanlage erstreckt sich mindestens über eine Fläche von 56 Quadratkilometern, doch es ist noch längst nicht alles erforscht.

Jeder Soldat hat ein anderes Gesicht.
Foto: Ulrich Perrey, dpa

Bisher scheuen die Wissenschaftler eine Öffnung des Kaisergrabs, obwohl, gemessen an dem Status des Regenten im Inneren, unglaubliche Artefakte und Schätze vermutet werden. Doch die Ingenieure des chinesischen Altertums, so vermutet man, sollen die geschlossene Gruft ihres Herrschers durch Fallen in eine regelrechte Todeszone verwandelt haben. Zudem könnten Armbrüste oder eine Quecksilber-Flut die Wissenschaftler gefährden und den kostbaren Inhalt unwiederbringlich zerstören.

Die Terrakotta-Krieger stehen in strenger Hierarchie

Qin Shihuangdi war ein Tyrann, aber gleichzeitig auch ein Reformer. Seine mächtige Armee unterwarf sechs Nachbarstaaten und vereinte so China erstmals zu einem Reich. Schon im ersten Jahrhundert v. Chr. hatte der Historiker Sima Qian über sagenhafte Juwelen in der Grabhalle berichtet, allein an den Decken seien Tausende von Perlen und Edelsteinen befestigt gewesen. Er erwähnte aber ebenso "Sicherungsmaßnahmen", deshalb haben die Forscher Expeditionen zum Sarkophag wiederholt verschoben. Vielleicht könnte er sogar mit Sprengfallen gefüllt sein?

Außerdem schwebt über der Stätte noch eine große politische Frage: Da die Gräber eine direkte Verbindung zu den Anfängen Chinas herstellen, wie wir es kennen, ist der Führung in Peking die Tragweite einer kompletten Graböffnung durchaus bewusst.

In den freigelegten Gruben befinden sich Soldaten in einer Schlachtordnung, die ersten drei Reihen bilden eine Vorhut aus Bogenschützen, dahinter formiert sich die Hauptarmee mit 6000 Soldaten. Sie wird an den Flanken abgesichert, am Ende steht die Nachhut. In einer weiteren Grube stehen Infanteristen, Reiter, Bogenschützen und Streitwagen, schließlich folgt der Kommandostab.

Erst ein Viertel der Anlage in China wurde freigelegt

Nach dem sensationellen Fund der Terrakotta-Krieger wurden Informationen darüber zunächst unter Verschluss gehalten. Erst am 11. Juli 1975 gab es eine offizielle Erklärung. 1979 eröffnete in der Nähe der Ausgrabungen ein Museum, im darauffolgenden Jahr fanden Archäologen in einem weiteren Grab zwei bis ins kleinste Detail dargestellte Pferdegespanne aus Bronze. Die beiden Karossen in etwa halber Lebensgröße sind mit zahlreichen Silber- und Goldelementen verziert. Jeder dieser Vierspänner wiegt mehr als 1200 Kilogramm und besteht aus über 3400 Einzelteilen. Streit- und Personenwagen gehörten als Geleit zur kaiserlichen Kolonne.

Die Armee des Kaisers Qin Shihuangdi ist noch nicht vollständig ausgegraben.
Foto: Xia Juxian, dpa

Bis heute ist erst etwa ein Viertel der gesamten Anlage freigelegt worden. Die Ausgrabungsstätte liegt etwa 30 Kilometer östlich von Xi`an und gehört längst zu einer der wichtigsten Attraktionen Chinas. 1987 wurde die weitläufige Fundstelle als Weltkulturerbe von der Unesco geschützt.

Die Terrakotta-Krieger sind in Kiel zu sehen

Doch die eigentlichen Entdecker der Terrakotta-Soldaten gingen bislang weitgehend leer aus. Zunächst wurde das Land der Dorfbewohner von der Regierung konfisziert. Sie wurden zwangsumgesiedelt und ihre Häuser abgerissen, um Platz für Ausstellungshallen und Geschenkeshops zu schaffen.

Mittlerweile ist die Terrakotta-Armee auch in Europa "einmarschiert". Seit rund 20 Jahren werden immer mal wieder in verschiedenen Städten Repliken gezeigt, vom 1. bis zum 20. Mai 2024 läuft eine Ausstellung in Kiel.

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