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Italien
17.04.2024

Blaumachen auf Capri: Im Frühling ist die Insel am schönsten

Die bunten Fischerboote gehören natürlich auch zum Capri-Mythos.
Foto: giumas/Stock.adobe.com

Capri ist eine Insel voller legendärer Liebesnester und alter Romanzen. Nie auserzählt sind jedoch die schönen Aussichten. Eine außergewöhnliche Straße ist eine Sehenswürdigkeit für sich.

Signor Michele, 78, spaziert durch den herbstlichen Garten. Über seinem Unterarm hängt ein Körbchen voll reifer Feigen. Ob man zugreifen möchte, dann schmecke man die volle Süße der überwältigenden Landschaft. Man möchte. So weit das Auge reicht, wachsen hangabwärts bis zum Horizont am Meer weiße und rote Trauben.

Wir sind in der Migliera im Südwesten Capris. Mitten in dieser Bauernlandschaft liegt das „Da Gelsomina“, wo Signor Micheles Mutter schon den berühmten schwedischen Modearzt und Schriftsteller Axel Munthe bewirtete. Jetzt ist seine Frau Teresa die Küchenchefin, und die Kinder sind längst mit im Boot. 

Wie romantisch! Immerhin sind wir auf Capri

Inmitten von Reben und Ostbäumen reifen Tomaten, Zucchini und Auberginen. Ab und zu sieht man den Kubus eines kleinen weißen Hauses. „Guarda!“, sagt Signor Michele, „was der Morgen für schöne Muster auf dem Wasser macht.“ Darüber ziehen kleine Haufenwolken wie eine Schafherde. Da kann man doch schon mal romantische Gefühle haben. Immerhin sind wir auf Capri. Anacapri ist nicht weit.

Mehr Straße auf engem Raum geht nicht: die Via Krupp auf Capri.
Foto: WitR/stock.adobe.com

Wer den Ausstieg aus dem Traghetto von Neapel herkommend an der Marina Grande heil übersteht, ohne von den aus- und einsteigenden Menschen zerdrückt zu werden, der kriegt gleich mal einen Eindruck, welche Belastung überbordende Inselliebe bedeuten kann. Der bahnt sich den Weg zu einem der Kleinbusse oder lässt sich seufzend in ein Touristen-Taxi mit flatternder Pergola fallen. „Anacapri bitte!“ Bloß weg aus dem Getümmel. 

Bis zum Abendessen ist noch Zeit. Wir spazieren zur Pforte des Gelsomina raus in den Parco Filosofico. Ein Lageplan weist den Weg durchs Unterholz zu den von Schriftstellern und Wissenschaftlern geschaffenen Keramiken und philosophischen Sprüchen. In einer Lichtung hat jemand eine lebensgroße Marienfigur mit duftenden Lilien geschmückt. 

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Was für ein Meerblick am Belvedere del Tuono

Nur ein Katzensprung ist es bis zum Belvedere del Tuono, wo wir im Sonnenuntergangslicht sitzen. Über uns der Monte Cocuzzo und noch höher der Monte Solaro. Wir schauen aufs Meer und kommen an. Schöner kann man eine Capri-Reise nicht beginnen als hier in der Migliera auf knapp 300 Metern Höhe. 

Von hier aus könnte man die Westküste der Insel entlang fjordähnlicher Buchten in dunkelblauer Tiefe im Frühling zwischen blühenden Kakteen und wildem Mohn erwandern. Meeresbrise inbegriffen. Wo im Herbst alles verdorrt ist, brandet dann das helle Gelb des Ginsters. Fedrige Mittagsblumen dringen aus Kalksteinritzen. Pudrig blasser Rosen-Lauch blüht.

Am Morgen laufen wir hinunter nach Anacapri. Bevor Besuchergruppen sich durch den Ort wälzen, spaziert es sich fast exklusiv durch die Via Axel Munthe. Der Garten der Villa Michele, die der Capri-Liebhaber Munthe 1896 auf den Ruinen einer antiken Villa bauen ließ, ist noch von Tau bedeckt. Ein Schatten spendender Ort in voller Blüte. Büsten und Statuen säumen den Weg. Kunst schmückt die Räume des Anwesens.

Hier liegen die schönsten Villen von ganz Capri

Ein offenes Haus für Sonne, Luft und Licht und ein Beispiel dafür, dass Capris schönste Villen um die Jahrhundertwende gebaut wurden. Eine Stiftung, die dem Land Schweden gehört. Mit Pergolen, von denen im Lenz die Blautrauben baumeln und einem rundum laufenden Balkon. Auf die Flanken einer die steinerne Brüstung zierenden Sphinx gestützt, kann man sich nicht sattsehen. Das Blau des Himmels geht übergangslos ins Meer über. 

Man möchte die wenigen Tage im Westen der Insel bleiben und in die Natur abtauchen. Wäre da nicht die Neugier auf die quirlige Seite der Insel, der Ort Capri misst gerade mal 10,4 Quadratkilometer. Es gibt nur zwei Straßen und keine privaten Autos. Jeder, der ankommt, muss über die berühmte Piazzetta, schlüpft vorbei an Geschäften und Restaurants durch schmale Gassen stadtauswärts zu seiner Bleibe.

Die Aussicht vom Monte Solaro.
Foto: Nido Huebl/stock.adobe.com

Das Tiberio Palace Hotel mit seinem eklektischen Stilmix, augenzwinkernder Kunst und nur 54 Zimmern schmiegt sich gar nicht protzig an den Hang. Der Ausblick von der großen Terrasse über Ort und Meer ist atemberaubend. Stars sind grad nicht in Sicht. „Richtig fancy ist nur der Sommer“, sagt Oliver Hutten, der smarte Hoteldirektor. Auch im Tiberio brennt dann die Lust aufs Gesehen-Werden, und die Zimmer kosten das Dreifache wie sonst. 

Die Via Krupp schlängelt sich in Serpentinen zur Marina

Frühmorgens räkelt sich vorm Haus bloß die Katz. Die meisten Gäste schlummern noch. Jetzt ist die Zeit der Capresi. Sie streben zu ihren Shops. Straßenkehrer schwingen die Besen, Kinder ihre Schultaschen, und die schmalen Elektrocars liefern Waren. Alles ist entspannt und perfekt für einen Spaziergang auf der Via Krupp, die sich in Serpentinen runter zur Marina Piccola schlängelt. Sie ist im letzten Jahr wiedereröffnet worden. 

Mehr als ein Jahrzehnt war sie nicht begehbar, weil man fürchtete, aufragende Kalkfelsen würden herabpoltern. Die in den Steilhang des Monte Castiglione gehauene schmale Straße wurde 1902 von dem Industriellen Friedrich Alfred Krupp gebaut, damit er leicht von der Villa zu seinem Boot gelangen konnte. Runter geht’s munter zu Fuß. Unten stehen Busse.

Auch die Villa Lysis ist nicht weit. Sie wurde 1905 auf einer felsigen Hügelkuppe im Nordosten von dem französischen Dichter Jacques Graf Fersen errichtet, der wegen seiner Knabenliebe aus Paris geflüchtet war. Ein echtes Liebesnest mit goldenen Mosaiken, gelben und himmelblauen Bodenfliesen und einem schwindelerregend sich abwärts ziehenden Park bis zum Fels überm Meer. 

Auf der römischen Villa turnen Ziegen herum

Durch viel Gestrüpp und mit ein wenig Kletterei führt von dort ein von winzigen Alpenveilchen gesäumter Weg zur Villa Jovis, eine von zwölf Villen, die Kaiser Tiberius während des Römischen Reiches auf Capri erbaut haben soll. Auf den steinernen Überresten turnen Ziegen herum. Capri kommt von Capra: die Ziege. Vielleicht blüht im Frühling ja der blaue Rosmarin, so eine Art Inselsymbol. „Blu di Capri“, sagen die Capresi. Im Herbst ist alles nur staubig. Nur das Thyrrhenische Meer ist blau. 

Capri zehrt von den schönen Aussichten, den alten Geschichten und den herrlichen Villen inmitten von Gärten, die als Kulturgüter die Insel für immer bereichern und für Besucher zugänglich sind. Von den großen Namen aber, die die Insel in den 50er- und 60er-Jahren berühmt machten und das immer noch kräftig nachwirkende Jetset-Flair verliehen, sind nur Messingtäfelchen und bemalte Kacheln geblieben.

Die Energie jener Nachkriegsjahre ist wie ein Magnet, und die Tagesgäste, von Neapel, Sorrent und der Amalfiküste herkommend, verwandeln die Piazza Umberto I und die Nebenstraßen in ein Wimmelbild. Zwischen 10 und 16 Uhr ächzt der kleine Ort, und die Capresi ziehen leidgeprüft den Kopf zwischen die Schultern, bahnen sich den Weg durch ihre eigene Stadt. Längst haben sich Interessengruppen gebildet, die Ideen entwickeln wollen, um die vielen Boote von überall her einzuschränken. 

Festes Schuhwerk ist auf Capri hilfreich

Wir spazieren gegen den Strom und genießen den Ortskern, wenn die Tagesbesucher fort sind. Es ist, als würde die Insel dann ausatmen. Tagsüber sind wir unterwegs zu den Belvedere. Davon gibt es genug. Zwischen weißen Mäuerchen, hinter denen prächtige Gemüse- und Kakteengärten wachsen und die eine oder andere Herberge versteckt ist, schlängeln sich kleine Wege auf und ab. Kaum jemand begegnet uns im Dörflichen.

Ab und zu ein Treppchen, und an jeder Kehre eine in Stein gehauene Bank zum Verschnaufen. Irgendwann endet auch der schönste Weg. Man ist allein und schaut hangabwärts durch einen 18 Meter hohen Bogen aus Kalkstein wie durch einen Bilderrahmen aufs Meer. Hin und wieder fährt ein Boot hindurch. Der Arco Naturale stammt schon aus der Altsteinzeit. 

Gute Aussichten: Wo ist denn nun Neapel?

Alle Wege auf Capri sind ausgeschildert. Festes Schuhwerk kann nicht schaden. Die glitzernden Capri-Schläppchen bleiben besser im Hotel. Capri ist was für Flaneure. Wem das nicht reicht, der findet auch einzelne exklusive Strandbäder und noch weniger winzige pikende Kieselstrände, unzählige Grotten, einen Fremdenfriedhof voller Inselliebhaber aus allen Nationen mit einer blauen Aussicht für die Ewigkeit und eine Standseilbahn runter zum Hafen und rauf auf den Monte Solaro.

Nach dort oben zwischen Krokussen und wilden Orchideen hindurch führt auch ein leichter Fußweg von Anacapri aus. Wo ist denn nun Neapel, Sorrent wenigstens? Alles ist irgendwie verschleiert, und das Panorama gleicht einem Aquarell. Zum Tagesausklang hat jemand den Himmel gepudert. Rosig ruht er über dem Meer. Ischia ist nur mehr ein grauer Elefant im Dunst. Procida versteckt sich in einer Wolke. Darüber eine Sonne in Turner-Gold.

Die Autorin recherchierte auf Einladung vom Hotel Capri Tiberio Palace.

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