
Mehrheit unterstützt Söders Bereitschaft zur Kandidatur


Exklusiv Markus Söder und Armin Laschet liefern sich einen Machtkampf um die Kanzlerkandidatur. Knapp sechs von zehn Deutschen finden es richtig, dass Söder kandidieren will.
Rückhalt aus der Bevölkerung für Markus Söder: Knapp sechs von zehn Deutschen (58 Prozent) finden es richtig, dass sich Bayerns Ministerpräsident bereit erklärt hat, Kanzlerkandidat der Union werden zu wollen. Knapp jeder zweite Befragte (46,4 Prozent) bewertet Söders Entschluss sogar als "eindeutig richtig". Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für unsere Redaktion. Lediglich 30 Prozent der Deutschen halten Söders mögliche Kandidatur für falsch, etwa jeder Achte ist unentschieden (12 Prozent).
Am vergangenen Sonntag hat Söder erklärt, dass er als möglicher Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl am 26. September zur Verfügung stehe. Seitdem tobt in der CDU/CSU ein Machtkampf zwischen dem bayerischen Ministerpräsidenten und dem CDU-Vorsitzenden Armin Laschet. Obwohl sich das CDU-Präsidium am Montag für eine Kandidatur Laschets ausgesprochen hatte, machte Söder bei einer Pressekonferenz am Nachmittag den Weg für seinen Ministerpräsidentenkollegen nicht frei. Die Entscheidung in der K-Frage: vertagt.
Rückhalt für Markus Söder unter den Union-Wählern besonders groß
Während an der Parteispitze also der Kampf um die Kanzlerkandidatur weitergeht, ist an der Basis der Rückhalt für Söder besonders groß: Fast neun von zehn CDU/CSU-Anhängern (86,2 Prozent) erachten Söders Bereitschaft, für die Union zu kandidieren, als richtig. Unter Wählern der AfD sehen das gerade einmal 28,5 Prozent so. Die Zustimmungswerte für die Entscheidung des bayerischen Ministerpräsidenten in den politischen Lagern der SPD, der Grünen und der FDP unterscheiden sich kaum: Jeweils rund die Hälfte der Befragten bewertet eine Söders Schritt als positiv.
Auch die Menschen in Bayern befürworten mehrheitlich Söders Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur. 58,5 Prozent finden die Entscheidung ihres Ministerpräsidenten richtig, jeder Dritte (33,8 Prozent) empfindet den Entschluss als falsch. 7,7 Prozent der befragten Bayern sind unentschieden.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung der deutschen Bevölkerung gewichtet. Für die Frage "Wie bewerten Sie, dass sich der bayerische Ministerpräsident Markus Söder bereit erklärt hat, bei der Bundestagswahl als Kanzlerkandidat für die Union anzutreten?" wurden im Zeitraum vom 12.4. bis 13.4.2021 die Antworten von 5020 Teilnehmern aus Deutschland berücksichtigt. Der statistische Fehler liegt bei 2,5 Prozent.
Über alle Entwicklungen rund um die K-Frage der Union informieren wir Sie in unserem News-Blog.
Lesen Sie dazu auch:
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Die Diskussion ist geschlossen.
Es ist doch inmteressant zu sehen / zu lesen, wie viele monatelange Lügen des bayerischen Ministerpräsidenten unterstützern. Hat er nicht immer gesagt: mein Platz ist in Bayern? Vielleicht ist auch Goethe sein Vorbild, der im Faust sagte: "Im Deutschen lügt man, wenn man höflich ist".
Söder kann auch unhöflich lügen. Insofern sind Zweifel an seiner Nähe zu Goethe angebracht. Er ist wohl näher bei Adenauer und seinem „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern . . ."
Von einem sehr geschätzten Kommentator las ich gerade tief bewegt folgende triefend-bombastische Söder-Huldigung:
"Ein Macher mit Kraft, Kompetenz und Charisma - mit dem Charme eines jungen John F. Kennedy."
Vom "Mein Platz ist in Bayern" bis zum "Ick bin ein Balina" mit leicht fränkischem Akzent kann es nicht mehr lange dauern . . .
Markus Söder geht es nur darum, sein machtgieriges Ego zu befriedigen und um nichts anderes. Ein fränkisches Abziehbild von Trump, das trifft es, meiner Meinung nach, ganz gut.
Das ist eher eine Beleidigung für Trump. Bei Trump wußte man woran man war. Er besaß/besitzt kein Chamäleon-Gen.
Wenn CDU/CSU die Bundestagswahl verlieren, gibt es mehrere Gründe :
1. Eine Mehrheit der Bürger lehnt Laschet als Kanzlerkandidat ab.
2. Die "Schmiergeld-Affairen" haben CDU/CSU sehr geschadet.
3. Merkel kann in der Corona-Pandemie nicht überzeugen und verliert deshalb an Zustimmung.
3. Die Grünen, bislang kleinste Partei im Bundestag, scheinen ihr Ergebnis mehr als zu verdoppeln und sind in der Führungsfrage
nicht zerstritten wie CDU/CSU.
4. Lindner und die FDP wollen mitregieren und dies geht rechnerisch eher mit den Grünen und der SPD als mit CDU/CSU,
so dass man mit einer Regierung aus Grünen, SPD und FDP rechnen kann mit Annalena Baerbock als Kanzlerin.
Willi Dietrich
Knapp 6 von 10 Deutschen. Bekäme dann die CDU/CSU bei der nächsten Bundestagswahl mit Söder als Kandidat 58%? Sicherlich nicht. Es ist schon jetzt absehbar, daß die CDU/CSU ihr schlechtestes Bundestagswahlergebnis einfahren wird. Und das liegt nicht an Laschet und Söder.
Söders Schachzug, die Bundestagsfraktionen von CDU/CSU in die Entscheidung einzubinden war so clever wie durchschaubar. In diesen Gremien steht die umfragengestützte Beurteilung der persönlichen Wiederwahlchancen und damit der Erhalt der eigenen Pfründe an erster Stelle.
Seine Fehleinschätzung könnte darin liegen, dass eine CDU, die ihre Unfähigkeit in der Pandemie so eindrucksvoll unter Beweis stellte und ihre eigenen Parteichefs bzw. -innen in Serie demontiert von den Wählern dermaßen abgestraft wird, dass Söders Taktiererei und Rabaukentum eine kräftige Watsch'n nicht verhindert.
Söders eigene 6%-Partei wird nicht ausreichen, ihn ins Kanzleramt zu tragen. Auch die CSU hat sich in der Pandemie-Bekämpfung nicht mit Ruhm bekleckert, wichtige "christlich-soziale" Mandatsträger legten in der Corona-Krise eine bemerkenswerte Charakterlosigkeit und Schäbigkeit an den Tag, die größten Nieten in der Berliner Minister-Riege haben ein CSU-Parteibuch.
Nach 16 Jahren Merkel will der Bürger etwas neues sehen und nicht eine Merkel 2.0 Genau diesen Eindruck vermittelt Herr Laschet, der die Merkel Raute ebenso gut vor sich hertragen könnte. Nein die demokratie lebt vom Wechsel. Das CDU Präsidium musste sich ja hinter ihren Vorsitzenden stellen, wenn sie ihren Vorsitzenden nicht gänzloch zerlegen wollte. Die Fraktion im Bundestag aber nicht. Dort war das Votum eindeutig pro Söder. Wenn das Ganze nur noch halbwegs geräuschlos entschieden werden soll, ist es jetzt Zeit für Herrn Laschet Herrn Söder die Kanzlerkandidatur anzubieten.
"Die Fraktion im Bundestag aber nicht. Dort war das Votum eindeutig pro Söder."
Davon würde ich nichts halten, ganz im Gegenteil. Mit Stimmen, die nicht aus Überzeugung, sondern aus Angst dass eigene Pfründe verloren gehen sind logischerweise nicht das Gelbe vom Ei.
Eine gewisse Ähnlichkeit mit der Vorgehensweise von Trump lässt sich bei Söder schließlich nicht ganz von der Hand weisen.
@ RICHARD M.
"Eine gewisse Ähnlichkeit mit der Vorgehensweise von Trump lässt sich bei Söder schließlich nicht ganz von der Hand weisen."
Richtig gefährlich wird's spätestens, wenn er die Bayerischen Gebirgsschützen Richtung Reichstag in Marsch setzt . . .
https://www.facebook.com/bayern/videos/verleihung-der-ehrenmitgliedschaft-bei-den-bayerischen-gebirgsschützen/656302541868270/