Zwei von drei Deutschen bilanzieren: Söder stand nicht hinter Laschet
Exklusiv Markus Söder hatte versprochen, Armin Laschet mit voller Kraft zu unterstützen. Nach Debatten um einen "Schlafwagenwahlkampf" sagt eine Mehrheit: Er hat sein Wort nicht gehalten.
Markus Söder versprach, Armin Laschet zu unterstützen – doch die Rolle als guter Verlierer nahmen ihm am Ende nur wenige ab. Rund fünf Monate nachdem Söder Laschet im Streit um die K-Frage unterlegen war, stellt eine Mehrheit dem CSU-Chef ein schlechtes Zeugnis aus. So sind zwei von drei Deutschen der Ansicht, dass sich Söder im nun endenden Wahlkampf nicht ausreichend hinter den gemeinsamen Kanzlerkandidaten von CDU und CSU, Armin Laschet, gestellt habe. Mehr als jeder dritte Befragte sagt sogar, der CSU-Chef sei "auf keinen Fall" ein guter Unterstützer des CDU-Vorsitzenden gewesen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag unserer Redaktion.
Damit ist die Skepsis gegenüber Markus Söder, der sich in den vergangenen Monaten oft wenig Mühe gab, zu verbergen, wer aus seiner Sicht der bessere Kanzlerkandidat gewesen wäre, sogar noch gewachsen. In einer gleichlautenden Umfrage für unsere Redaktion im Juli hatte jeder zweite Befragte erklärt, Söder stehe nicht hinter Laschet. 30 Prozent hielten den bayerischen Ministerpräsidenten damals dagegen für einen guten Unterstützer seines Kollegen aus Nordrhein-Westfalen.
Der Wert derer, die glauben, Söder habe sein Bestes getan, ist nun nochmals gesunken: Kurz vor der Bundestagswahl sagen nur noch 21 Prozent der Deutschen, der CSU-Chef habe Laschet ausreichend unterstützt. 13 Prozent der Befragten sind in der Frage unentschieden.
Zu offensichtlich waren die anhaltenden Sticheleien aus München offenbar auch für viele Wählerinnen und Wähler der Union. Zwar hält unter diesen laut Umfrage eine Mehrheit von 51 Prozent Söder für einen guten Unterstützer von Laschet. Doch auch im eigenen Lager von CDU und CSU macht jede und jeder Dritte dem bayerischen Ministerpräsidenten den Vorwurf, nicht Wort gehalten, also Laschet nicht "ohne Groll" unterstützt zu haben.
Die Anhängerinnen und Anhänger der weiteren im Bundestag vertretenen Parteien gehen mehrheitlich hart mit Söder ins Gericht. Bei SPD und Grünen glaubt nicht einmal jede und jeder Zehnte an einen Teamplayer Markus Söder.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzerinnen und -nutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung von Deutschlands Bevölkerung gewichtet. Für die Frage "Ist der CSU-Parteivorsitzende Markus Söder Ihrer Einschätzung nach ein guter Unterstützer von Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet?" wurden im Zeitraum vom 17.09.2021 bis 19.09.2021 die Antworten von 5007 Teilnehmenden aus Deutschland berücksichtigt. Der statistische Fehler liegt bei 2,5 Prozent. Civey stellt ab sofort seine Umfragen für Medienkunden im Standard als gerundete Ergebnisse bereit. Dies hat das Unternehmen aufgrund von Rückmeldungen seiner Partner entschieden. Civey setzt beim Runden nach eigenen Angaben auf das Hare-Niemeyer-Verfahren, das Ergebnisse auf 100 Prozent ermöglicht.
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@MARIANNE B.: "ich bewundere Laschet"
Da haben Sie aber wirklich ein Alleinstellungsmerkmal.
Laschet, die rheinische Frohnatur, manche nennen ihn "Bruder Leichtfuß" oder auch "Luftikus", der bei jedem Anlass lachen kann, zu bewundern, ja das hat was ...
Es war von Anfang an, weder Söder noch Kanzlerin Merkel hinter Laschet gestanden... ich bewundere Laschet dass er sich so durchgeboxt hat und damit allen gezeigt hat, dass er zwar alleine ist, aber kämpfen kann.. Und die Medien haben alles getan um ihn zum Verlierer zu machen.
Es war von Anfang an, weder Söder noch Kanzlerin Merkel hinter Laschet gestanden... ich bewundere Laschet dass er sich so durchgeboxt hat und damit allen gezeigt hat, dass er zwar alleine ist, aber kämpfen kann.. Und die Medien haben alles getan um ihn zum Verlierer zu machen.
Söder stand schon immer hinter Laschet, wie Brutus hinter Cäsar.
Um jemanden zu 100% zu unterstützen muss man von diesem überzeugt sein. Söder ist es nicht, wie auch viele aus der CSU und CDU. Schäuble setzte gegen die Basis in der CDU Laschet durch, er ist ja der Meinung die größere Partei hat einfach auch den Anspruch auf die Kanzlerkandidatur. Ob er dabei den richtigen auswählte wird sich zeigen. Vermutlich werden viele eben doch CSU/CDU wählen, so nach dem Motto besser das kleinere Übel. Ob es am Ende reicht wird sich zeigen.
Die CSU tritt nicht deutschlandweit auf, in der Angst dass sie Stimmen in Bayern an die CDU verlieren würde, da diese dann eben auch in Bayern antreten würde. Ob dem so ist, vermag ich nicht zu beurteilen, im Hinblick auf die tatsächliche Auswertung. Eine Mehrheit wird es auch in Zukunft nicht geben, dazu ist in Deutschland die Parteienlandschaft zu groß.
Man sieht es ja Jahr für Jahr an den Stimmzetteln, die werden immer länger und unübersichtlicher.
Ich bin wahrlich kein Söder-Fan, aber in diesem Fall kann ich ihn verstehen, warum er nicht zu 100 Prozent engagiert war.
Er wurde von Armin Laschet bei der K-Frage öffentlich düpiert und dann leistet sich dieser auch noch ein Fettnäpfchen nach dem anderen.
Das gleiche Schauspiel erlebten wir bei Habeck/Baerbock.
Bei den Grünen und der Union wäre der Andere der bessere Kandidat gewesen.
Mich freuen diese Fehlentscheidungen, da der Wahlkampf sonst nie so spannend geworden wäre. :-)
In diesem Sinne