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Kanuslalom: Augsburger paddeln auf dem Eiskanal um WM-Tickets

Kanuslalom

Augsburger paddeln auf dem Eiskanal um WM-Tickets

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    An Sideris Tasiadis führt im Canadier Einer kein Weg vorbei: Der Gesamtweltcup-Sieger von 2017 bestreitet wie viele andere Augsburger Slalomkanuten am Wochenende die ersten Rennen.
    An Sideris Tasiadis führt im Canadier Einer kein Weg vorbei: Der Gesamtweltcup-Sieger von 2017 bestreitet wie viele andere Augsburger Slalomkanuten am Wochenende die ersten Rennen. Foto: Fred Schöllhorn

    Besser hätten es die Augsburger Slalomkanuten nicht erwischen können: Auf ihrer Heimstrecke am Eiskanal in Hochzoll findet am Samstag, 28., und Sonntag, 29. April der erste sportliche Höhepunkt der Saison statt, der die Weichen für die nächsten Monate stellt. Denn die Kanuten kämpfen um die Plätze in der A-Nationalmannschaft des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV).

    Kanu-Nachwuchstalente kämpfen um die begehrten Startplätze

    In insgesamt vier Rennen – den zwei Rennen am Samstag und Sonntag in Augsburg und zwei weiteren eine Woche später in Markkleeberg – entscheidet sich, welche drei Boote aus jeder Klasse bei den großen internationalen Wettkämpfen des Jahres an den Start gehen dürfen. Dazu zählen die Europameisterschaft in Prag, die Weltcup-Serie und die Weltmeisterschaft im September in Rio de Janeiro. Doch nicht nur in der Leistungsklasse, sondern auch in der U23 und bei den Junioren paddeln die Nachwuchsfahrer um die Startberechtigungen bei der WM in Ivrea (Italien) und der EM in Bratislava (Slowakei).

    Seit Jahren gehört die nationale Qualifikation zum Pflichtprogramm von Sideris Tasiadis. "Ich setze mich nicht ganz so unter Druck wie manch anderer, denn ich habe das schon einige Male hinter mir. Ich konzentriere mich nur auf mich selbst und fahre mit einem gewissen Selbstbewusstsein und meiner Erfahrung runter", blickt der Gesamt-Weltcup-Sieger des Jahres 2017 im Canadier Einer dem ersten Wettkampfwochenende mit professioneller Gelassenheit entgegen. Er nutzte den vergangenen Sonntag wie viele andere Kanuten, die für den Zuschlag der Kanuslalom-WM 2022 vom FC Augsburg eingeladen waren, für einen Besuch im Stadion. "Natürlich möchte ich an meine Erfolge aus dem vergangenen Jahr anknüpfen und gerne auch meinen Weltcup-Titel verteidigen. Für einen Platz unter den ersten drei Booten in der nationalen Qualifikation sollte es schon reichen", sagt Tasiadis. Bisher hat der Polizeimeister, der für Kanu Schwaben Augsburg startet, kein Vorbereitungsrennen bestritten, sondern sich ganz auf seine Trainingseinheiten konzentriert.

    Fast 40 Paddler aus Augsburg gehen an den Start

    Einen Platz in der Leistungsklasse peilt auch Nachwuchstalent Florian Breuer vom AKV an. "Es besteht die Chance", sagt der 21-Jährige, der zuletzt im deutschen U23-Team fuhr. "Es geht am ersten Wochenende vor allem darum, mit konstanten und ordentlichen Rennen gut in den Wettkampf zu kommen und einen Fehltritt nach Möglichkeit zu vermeide"“, schildert Breuer sein Vorhaben. Er hat mit ein paar Trainingskollegen die vergangene Woche bewusst an der zweiten Wettkampfstation, in Markkleeberg, verbracht. "In Augsburg war so viel los, da haben alle anderen trainiert. Außerdem kennen wir den Eiskanal ja ziemlich gut". Und sollte es in der Leistungsklasse noch nicht klappen, rechnet sich Breuer zumindest wieder gute Chancen für die U23 aus.

    Der 21-jährige Florian Breuer ging zuletzt im deutschen U23-Team an den Start.
    Der 21-jährige Florian Breuer ging zuletzt im deutschen U23-Team an den Start. Foto: Fred Schöllhorn

    24 Starter hat Kanu Schwaben Augsburg für die Qualifikation gemeldet, 14 gehen für den Augsburger Kajak Verein AKV an den Start. Insgesamt treten fast 200 Paddler aus 29 deutschen Vereinen an. Darunter auch Hannes Aigner vom AKV, olympischer Bronzemedaillengewinner von London 2012 und Vierter 2016 bei den Spielen in Rio. Vergangenes Jahr hatte Aigner die DKV-Qualifikation im Kajak Einer knapp verpasst und musste somit auf die internationalen Einsätze wie Weltcup-Rennen und WM verzichten. "Es war halb so wild, gewissermaßen eine Zwangspause, die mir im Jahr nach Olympia eigentlich ganz gutgetan hat", sagt Aigner im Rückblick auf die vielen Reisen und Trainingslager, die für die Nationalmannschaft Pflicht sind.

    Auch Hannes Aigner ist wieder mit dabei.
    Auch Hannes Aigner ist wieder mit dabei. Foto: Ulrich Wagner

    Doch dieses Jahr möchte er den Sprung ins DKV-Team unbedingt wieder schaffen. Mit der Vorbereitung über die Wintermonate ist er zufrieden, beim ersten Weltranglistenrennen in Australien im Februar verpasste er die Bronzemedaille nur knapp mit 0,19 Sekunden. Entsprechend klar hat er seine Ziele für die Qualifikationsrennen gesteckt: Möglichst in jedem der vier Rennen unter die Top Drei zu fahren: "Das wäre in Ordnung." Mit Sebastian Schubert (KR Hamm) und Fabian Schweikert (KCE Waldkirch) trifft er in seiner Bootsklasse hier allerdings auf namhafte Konkurrenz. Zudem sind acht weitere Augsburger Paddler unter den 22 Startern.

    Bei den Frauen dominiert Ricarda Funk

    Bei den Frauen dürfte die Qualifikation eine klare Angelegenheit sein, wenn sich Seriensiegerin und Favoritin Ricarda Funk im Kajak Einer ihre Form aus dem vergangenen Jahr bewahrt hat. Die in Augsburg lebende Kanutin dominierte in der vergangenen Saison die Frauenrennen im Kajak Einer, gewann souverän den Gesamt-Weltcup und Bronze mit dem Team bei der WM in Pau. Auch in dieser Bootsklasse greift der Augsburger Nachwuchs verstärkt an. Im Teilnehmerfeld der Frauen sind in diesem Jahr unter anderem Anne Bernert, Eva Pohlen, Elena Apel und Selina Jones von Kanu Schwaben Augsburg sowie Lena Holl vom AKV.

    Der Zeitplan: Samstag, 28. April, 9 Uhr Halbfinal-Läufe (K1-Juniorinnen, K1-Damen, K1-Junioren, K1-Herren, C1-Junioren, C1-Damen, C1-Junioren, C1-Herren) , 14 Uhr Final-Läufe (gleiche Reihenfolge wie vormittags); Sonntag, 29. April 9 Uhr Halbfinal-Läufe, 14 Uhr Final-Läufe (gleiche Reihenfolge wie am Samstag)

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