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FC Augsburg: Ein bisschen DFB-Pokal-Geschichte mit dem FCA

FC Augsburg

Ein bisschen DFB-Pokal-Geschichte mit dem FCA

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    Choreografie der FCA-Fans vor dem Pokal-Spiel gegen den FC Schalke 04.
    Choreografie der FCA-Fans vor dem Pokal-Spiel gegen den FC Schalke 04. Foto: Ulrich Wagner

    Der FC Augsburg muss im DFB-Pokal zu RB Leipzig. Da ist für die Augsburger die Gefahr groß, den Gegner zu unterschätzen. Denn trotz der Millionen aus dem Deal mit dem österreichischen Brausehersteller dümpelt der Klub noch in der Regionalliga Nord vor sich hin.

    Doch die Augsburger sollten aufpassen, denn nicht immer wurden sie im DFB-Pokal ihrer Favoritenrolle gerecht in den letzten Jahren. Auch in der ersten Runde in dieser Spielzeit mussten die FCA-Anhänger lange zittern, ehe sie den 2:1-Sieg über Rot-Weiß Oberhausen perfekt machten. Erst in der 120. Minute gelang Jonas de Roeck der Siegtreffer, um überhaupt in die zweite Runde einzuziehen.

    In der Saison 2010/11 war die erste Runde ebenso ein Gewaltakt. 4:4 stand es nach 120 Minuten. 3:1 lag der FCA gegen den SV Sandhausen bereits zurück, obwohl Torsten Oehrl schon in der 14. Minute das 1:0 erzielte. Erst Edmond Kapllani und ein Tor durch Nando Rafael in der Nachspielzeit retteten den Favoriten in die Verlängerung. Dort sah alles danach aus, dass der FCA mit dem zweiten Tor von Rafael den Hals aus der Schlinge zieht. Doch kurz vor Schluss mussten die Augsburger den Ausgleich verkraften. Erst im Elfmterschießen entschieden sie die Partie für sich und durften in die zweite Runde einziehen.

    Doch dort war es kaum weniger aufregend. Gegen Greuther Fürth lagen die Augsburger lange zurück, ehe Michael Thurk den 1:1-Ausgleich schoss. Mit dem ging es dann in die Verlängerung. Dort traf Nando Rafael zweimal und Thurk in der 120. Sercan Sararer glich zwischenzeitlich noch zum 2:2 aus. Am Ende stand es jedoch 4:2 für den FCA.

    Schalke war mit Farfan eine Nummer zu groß für den FCA

    Im Achtelfinale kämpften die Augsburger dann gegen die Übermacht von Schalke 04. Bis zur 84. Minute kämpften die FCA-Spieler vor heimischer Kulisse aufopferungsvoll. Dann waren sie unaufmerksam, Farfan nutzte es und schob überlegt zum 1:0 für die Knappen ein. Aus der Traum vom DFB-Pokal-Sieg.

    Denn ein Jahr zuvor war der FCA noch näher dran an der großen Sensation. Gleich in der ersten Runde schalteten die Jungs von Jos Luhukay relativ souverän die bayerischen Nachbarn vom FC Ingolstadt aus. Marcel Ndjeng und Michael Thurk netzten für den FCA, Robert Braber für die Schanzer. 2:1. Willkommen in der zweiten Runde.

    Das ist der FC Augsburg

    Gründungsjahr: 8. August 1907. Vollständiger Name: Fußball-Club Augsburg 1907 e.V.. Rufname: FCA

    Ursprung: Der FCA ist ein Zusammenschluss des BC Augsburg und der Vertragsspielerabteilung des TSV Schwaben Augsburg.

    Vereinsfarben: Rot-Grün-Weiß

    Stadion: SGL-Arena. Fassungsvermögen: 30.660 Plätze. Architekt: Bernhard & Kögl. Spielfläche: 105 x 68 Meter auf Naturrasen. Eröffnung: 26. Juli 2009.

    Vorheriger Spielort: Rosenaustadion. Kapazität: 28.000. Eröffnung: 16. September 1951.

    Präsident: Walther Seinsch

    Trainer: Markus Weinzierl

    Ewiger Zuschauerrekord am 15. August 1973 im Münchner Olympiastadion beim Spiel gegen die Löwen: Rund 90.000 Menschen sahen die Partie.

    Bekannteste Spieler: Ulrich Biesinger: Fußball-Weltmeister 1954 in der Schweiz, A-Nationalspieler

    Helmut Haller: Vizeweltmeister 1966 in England, Teilnahme an der WM 1962 in Chile, Teilnahme an der WM 1970 in Mexiko.

    Bernd Schuster: Europameister 1980 in Italien, Spanischer Meister mit dem FC Barcelona und Real Madrid.

    Armin Veh: Deutscher Meister als Trainer mit dem VfB Stuttgart im Jahr 2007.

    Karlheinz Riedle: Weltmeister 1990 in Italien. Deutscher Meister, Champions-League-Sieger, Weltpokal-Sieger mit Borussia Dortmund.

    Dort war es für den FCA schon etwas schwieriger. Mit dem SC Freiburg kam eine spielstarke Mannschaft in die SGL arena. Das goldene Tor an diesem Abend im September 2009 schoss Daniel Brinkmann auf Vorarbeit des so schmerzlich vermissten Ibrahima Traoré. Die Freiburger fuhren heim, der FCA in die dritte Runde.

    Dort schienen die Jungs von Trainer Luhukay langsam gefallen am DFB-Pokal gefunden zu haben. Denn satte fünf Buden schenkte der FCA dem MSV Duisburg ein. Mit Sören Larsen machte zwar ein Zebra den Anfang, doch Sandor Torghelle zwang den Stürmer zum Eigentor. Das zweite Tor besorgte Michael Thurk; den Rest schossen Uwe Möhrle, Sandor Torghelle und Marcel Ndjeng. 'Wir fahren nach Berlin', sagen zumindest die Fans der Augsburger.

    Das Skandalspiel gegen den 1. FC Köln

    Im Viertelfinale erwarteten die Augsburger dann in ihrem Fußballtempel den 1. FC Köln. Die Partie blieb in Erinnerung, bei den Kölnern auch tagelang Gesprächsthema. Denn drückend überlegen auf den Ausgleich drängend verloren die Geißböcke höchst umstritten ihren bis dahin besten Mann Adil Chihi. In der 69. Minute musste dann auch noch Lukas Podolski wegen zweier Unsportlichkeiten vom Platz. Referee Thorsten Kinhöfer stand in der Kritik, dem FCA war's egal. Nando Rafael machte in der 87. Minute den ersten Einzug des FC Augsburg in ein DFB-Pokal-Halbfinale perfekt.

    Die Gewinner des DFB-Pokals seit 1999

    1999 Werder Bremen

    2000 Bayern München

    2001 FC Schalke 04

    2002 FC Schalke 04

    2003 Bayern München

    2004 Werder Bremen

    2005 Bayern München

    2006 Bayern München

    2007 1. FC Nürnberg

    2008 Bayern München

    2009 Werder Bremen

    2010 Bayern München

    2011 FC Schalke 04

    2012 Borussia Dortmund

    2013 Bayern München

    Doch dort ging die Reise des Lummerlandexpresses zu Ende. Mit 0:2 verloren die FCA-Spieler die Partie gegen Werder Bremen durch Tore von Marko Marin und Claudio Pizarro. Die Party war im Weser-Stadion zu Ende, der große Traum vom Weg nach Berlin kurz vor dem Ziel begraben. Dass die Augsburger auch zusätzlich noch in der Relegation um den Aufstieg in die Bundesliga am 1. FC Nürnberg scheiterten, war zwar unglücklich. Stolz waren die Fans aber trotzdem auf ihre Pokalhelden.

    Denn in der Saison 2008/09 war unter Trainer Holger Fach an solche Erfolge des FC Augsburgs noch gar nicht zu denken. In der ersten Runde kämpfte die Mannschaft wild entschlossen gegen den SC Paderborn. 0:0 nach 90 Minuten und dann legt ihnen auch noch Sercan Güvenisik im Trikot des SC Paderborn in der 106. Minute das 1:0 ins Tor. Güvenisik kam aus der Jugend des FCA und spielte bereits in der Regionalliga-Mannschaft der Saison 1998/99. Doch Imre Szabics glich zehn Minuten später aus und im Elfmeterschießen behielt der FCA die Oberhand.

    Holger Fach und die Entscheidung gegen den DFB-Pokal

    Die zweite Runde zuhause in der Rosenau begann mit einem Knaller. Holger Fach entschied sich, die Partie gegen Bayer Leverkusen nicht ernst zu nehmen. Er ließ Ersatzspieler wie Dino Toppmöller, Francis Kioyo oder Vasili Khomutovski ran. Dafür bedankte sich die Werkself mit einem ungefährdeten 2:0-Sieg durch Tore von Stefan Kießling und Arturo Vidal.

    Noch grausamer waren die beiden Jahre zuvor. Dort scheiterte der FCA bereits in der ersten Runde. Nach Verlängerung gegen die TSG Hoffenheim, die sich gerade auf den Weg in die Bundesliga machte, saßen wegen einer 4:2-Niederlage bedröppelte Augsburger auf dem Rasen im Kraichgau. In der Saison 2006/07 trauerte die Mannschaft von Rainer Hörgl einem Sieg in der Rosenau gegen Wacker Burghausen nach. 3:3 stand es durch Tore von Momo Diabang, Lars Müller und Elton da Costa bis kurz vor Ende der Verlängerung. Doch Maximilian Nicu - heute SC Freiburg - setzte mit seinem 4:3 in der 119. Minute den Dolch in die Brust der Augsburger Fans.  AZ

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