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Foto: Sven Hoppe, dpa
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DFB-Teammanager Oliver Bierhoff will weiter den Kontakt zu Mesut Özil suchen.

Fußball
03.09.2018

Bierhoff will Kontakt zu Özil suchen

DFB-Teammanager Oliver Bierhoff beschäftigt sich weiter mit der Personalie Mesut Özil. Vor dem Neustart nach der WM verteidigt er die Pläne von Joachim Löw.

Oliver Bierhoff bedauert weiterhin die Umstände des Rücktritts von Mesut Özil aus der Fußball-Nationalmannschaft und hofft auf eine Aussprache mit dem Arsenal-Star. "Ich hoffe, dass wir den Weg zum Gespräch finden. Denn ich will die Dinge verstehen, die passiert sind. Ich versuche weiterhin, mit ihm in Kontakt zu kommen und mit ihm zu sprechen", sagte der DFB-Teammanager in einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Özil hatte nach dem wochenlangen Wirbel um seine Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan schwere DFB-Präsident Grindel weist die Kritik zurück und will bleiben und so auch seinen Rückzug aus der Nationalmannschaft nach dem WM-Aus begründet. Bundestrainer Joachim Löw hatte in der Vorwoche bekundet, bislang vergeblich versucht zu haben, Özil zu erreichen. "Das Verhältnis war immer gut. Er ist aber eher jemand, der solche Gespräche scheut", sagte Bierhoff über Özil.

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Nach dem Rücktritt: Mesut Özils Karriere in Bildern
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Dieses Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Erdogan löste eine gesellschaftliche Debatte um Mesut Özil aus.

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Im Trikot des FC Schalke, hier 2006, machte Mesut Özil auf sich aufmerksam. 1988 wurde der Fußballer auch in Gelsenkirchen geboren.

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Drei Jahre später gab er sein Debüt für die A-Nationalmannschaft gegen Norwegen.

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Mesut Özil wechselte zu Werder Bremen und feierte mit den Norddeutschen 2009 den DFB-Pokalsieg.

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Umjubelter Held: Im dritten Vorrundenspiel der WM 2010 schoss Özil mit seinem Siegtreffer gegen Ghana Deutschland ins Achtelfinale.

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Auch neben dem Platz lief es 2010 gut für Özil. Er erhielt unter anderem das Silberne Lorbeerblatt.

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Weniger Schlagzeilen machte dieses Foto: Mesut Özil und Angela Merkel nach dem EM-Quali-Spiel gegen die Türkei.

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Ebenfalls 2010 bekam Mesut Özil den Bambi für Integration.

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Mesut Özil wechselte ins Ausland und spielte bei Real Madrid Seite an Seite mit Cristiano Ronaldo.

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2013 schloss er sich dem englischen Klub Arsenal London an, für den er bis heute spielt.

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Den größten Erfolg mit der Nationalmannschaft feierte er 2014 mit dem WM-Triumph.

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Vier Jahre später dann die großen Diskussionen. Selbst ein Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier konnte die Wogen nur schwer glätten.

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Mesut Özil im Spiel gegen Südkorea bei der WM 2018. Sein letztes Spiel im Trikot der Nationalmannschaft.

Das Ziel ist eine gute Mannschaft für die EM 2020

 Vor den Länderspielen gegen Frankreich und Peru verteidigte Bierhoff den sachten personellen Erneuerungskurs von Löw, der in Kai Havertz, Nico Schulz und Thilo Kehrer nur drei Neulinge berief, dafür aber 16 WM-Fahrer in seinem Aufgebot hat. "Wir denken sehr wohl an die Entwicklung von Spielern. Das haben wir immer wieder gezeigt. Umso wichtiger ist, dass die Spieler in ein gutes Korsett eingebaut werden. Wir sind nicht an einem Punkt wie 2004, als wir den großen Umbruch einleiten mussten. Die Notwendigkeit, den ganz großen Schritt mit jungen und unerfahrenen Spielern zu tun, ist 2018 nicht angebracht. Wir müssen jetzt sehen, dass wir eine gute Mannschaft für die EM 2020 hinbekommen", sagte Bierhoff. 

Spieler wie Julian Brandt, Julian Draxler oder Leroy Sané dürfe man heute noch nicht mit einer Führungsrolle überfordern, sagte Bierhoff. Bastian Schweinsteiger oder Lukas Podolski seien beim damaligen Umbruch unter Jürgen Klinsmann in ihrer Entwicklung weiter gewesen. 

Der Kreis potenzieller Nationalspieler soll erweitert werden

Bierhoff, der in einen zehnköpfigen sogenannten Beirat Experten wie Berti Vogts oder den ehemaligen Adidas-Chef Herbert Hainer einbinden möchte, forderte die Bundesliga-Clubs zu gemeinsamen Bemühungen auf, mehr Talente für das Nationalteam hervorzubringen. 

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"Unser Misserfolg in Russland hat nichts damit zu tun, ob unsere Nachwuchsarbeit besser oder schlechter ist. Aber wir sehen in naher Zukunft Probleme auf uns zukommen. Wenn wir früher in den Auswahlmannschaften vier, fünf Ausnahmespieler hatten, sind es heute ein oder zwei. Da müssen wir gemeinsam mit der Liga und den Clubs, die das gleiche Interesse haben, größere Anstrengungen unternehmen, um den Kreis von potenziellen Nationalspielern zu erweitern", sagte der DFB-Direktor. (dpa)

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