Mit der Regenbogen-Absage hat die Uefa erneut eine Chance vertan
Die Münchner Fußball-Arena wird gegen Ungarn nicht, wie von der Stadt München beantragt, in Regenbogenfarben leuchten. Das ist ein Fehler der Uefa - aber nicht der erste.
Nun steht fest: Der Regenbogen wird gegen Ungarn nicht leuchten. Die Uefa mit ihrem Präsidenten Aleksander Ceferin lehnte den Antrag der Stadt München ab, die Fröttmaninger Arena zum letzten Gruppenspiel der DFB-Elf in den Regenogenfarben erstrahlen zu lassen. Es wäre ein Zeichen gewesen gegen die ultrakonservative Politik des ungarischen Staatschefs Viktor Orban, der erst kürzlich wieder Gesetze erlassen hat, mit denen Homosexuelle diskriminiert werden.
Und es wäre ein Zeichen der Uefa gewesen, dass die Kampagne "Equal Game", die sie sich vor der EM gegeben hat, mehr ist als ein schöner Schein. Mit eben jener Kampagne solle Diskriminierung jeder Art bekämpft werden. Denn, so ein Zitat aus dem Kampagnentext des europäischen Dachverbands: "Rassismus, Homophobie, Sexismus und alle Formen von Diskriminierung sind ein Schandfleck für unsere Gesellschaft."
Die Uefa steht nur für Werte ein, solange es nicht kritisch wird
Dass die Uefa für diese Werte einsteht, wenn es auch mal kritisch wird - diesen Beweis hat der Dachverband nicht erbracht. Mal wieder. Wie so oft in der Vergangenheit galt stattdessen die Devise: Solange es niemanden weh tut, tritt die Uefa für Respekt, Gleichbehandlung und Inklusion ein - aber sobald davon die Geschäftsbeziehungen dieses Verbandes tangiert werden, gibt es umgehend einen Rückzieher.
Viktor Orban ist ein wichtiger Verbündeter der Uefa in den Zeiten der Corona-Pandemie. Der ungarische Staatschef kommt den Forderungen des Verbandes auf nahezu uneingeschränkten Zuschauereinlass nach, in der Budapester Arena waren bei den bisherigen Gruppenspielen jeweils knapp 60.000 Menschen. Sogar das Finale der EM könnte aus London nach Budapest wandern, weil in der britischen Hauptstadt die Delta-Variante des Coronavirus wütet und die dortige Regierung den dreisten Forderungen der Uefa auf Spezialbehandlungen einer VIPs nicht nachkommt.
Die Uefa will ihren Verbündeten Viktor Orban nicht verärgern
Da wäre es natürlich taktisch dumm, einen so praktischen besten Freund wie Viktor Orban zu verärgern. Deswegen beruft sich die Uefa darauf, dass sie eine "politisch und religiös neutrale Organisation" sei und sich deswegen nicht zu politischen Statements hinreißen wolle. Ja, wir reden von derselben Uefa, die - wenn es ihr gerade passt - zum Kampf gegen alle Formen von Diskriminierung aufruft. Und der klar sein müsste, dass eben jene Diskriminierung oft von autoritären Staatsregierungen wie der in Ungarn ausgeht.
Letztlich ist das Kneifen der Uefa aber nur folgerichtig. Denn schon in der Vergangenheit hat sie bewiesen, dass die Gier nach Geld immer den Kampf gegen Diskriminierung schlägt. Alleine die Ermittlungen gegen Manuel Neuer wegen dessen Kapitänsbinde in Regenbogen-Optik waren vielsagend.
Endspiele von internationalen Wettbewerben werden in Staaten wie Aserbaidschan und Ungarn verhandelt, die sich nachweislich nicht um die Rechte von Homosexuellen scheren. Ein echtes Zeichen wäre es gewesen, wenn die Uefa Ungarn bei der Vergabe der EM-Spiele nicht berücksichtigt hätte. Aber dazu hätte es jenen Mut gebraucht, den man bei diesem Verband nur in den leeren Worthülsen einer Kampagne findet, die offensichtlich auch bei der Uefa niemand ernst nimmt.
Die Diskussion ist geschlossen.
Harald V.
Sie haben recht, zum Teil jedenfalls: Wenn einer statt Argumente auf Rechtschreib-, Grammatik-, Tipp- oder dergleichen Fehler hinweist und dann auch noch mit der Psychoanalyse von Sigmund Freud kommt und mit der sogenannten Freudschen "Fehlleistung", dann gehen ihm die Argumente aus. Scheinen jedenfalls auszugehen, so füge ich hinzu.
Ich hoffe, Sie haben gemerkt, daß ich mir die Mühe gemacht habe, Sie mit meinen eigenen Worten wiederzugeben. Und das war auch nötig: Den Dr. Freud habe ich weder "rausgeholt" noch habe ich mit ihm "ausgeholt. Und Ich habe weder auf Rechtschreib- und Grammatikfehler noch auf Freud hingewiesen, um Ihnen zu unterstellen, daß Sie gerne ein "Transgender" wären. Die betreffenden Sätze lauten dagegen:
"Ich gehe davon aus, Herr V., daß Ihnen im Eifer des Gefechts ein Rechtschreibfehler - wie auch mir immer wieder - unterlaufen ist. Wer sich allerdings mit mit der Psychoanalyse beschäftigt hat, könnte auf den Gedanken kommen, daß hier eine typische "Fehlleistung" vorliegt: Wie "gern" (!) wäre ich doch ...
Er "könnte" (!) auf den Gedanken kommen, heißt es. Ich nicht. Und das liegt daran, daß ich Ihre wie auch meine Kommentare lese. Was aber die Untestellungen und leeren Behauptungen betrifft, sind Sie - und Ihre Gesinnungsgenossen - kaum zu übertreffen. So schreiben Sie etwa wiederholt, meine Geschichten von kleinen Kindern mit bösen Märchenfiguren lasse sehr weit in mein Weltbild blicken. Warum sagen Sie nicht, was Sie da sehen? Von kleinen Kindern und deren Reaktion auf gewisse Märchen habe Ich gesprochen im Zusammenhang eines Unterrichts, der sich unter dem schönklingenden Wort "Aufklärung" rücksichtslos über die jeweiligen Befindlichkeiten von Kindern hinwegsetzt.
Wer bei diesem Thema wo es um Aufklärung bzw. Eigentlich nur um info für Kinder geht, dass es auch männergibt, die Männer lieben, dass es Frauen gibt, die Frauen lieben, hier geht es nicht um irgendwelche Beschreibungen von sexualpraktiken oder erklären sie ihren Kindern ( wo sie klein waren) bzw. Enkel heterosexuelle Praktiken? - erwähnt, dass Kinder vor "negativ behafteten" märchenfiguren Angst haben, dann zeigt es eindeutig, dass so getan wird, wie wenn kinder vor homosexuellen Angst haben. Für mich zeigt es nur, dass wenn dann die Angst von den Eltern auf diekinder übertragen wird bzw die eigene Angst auf Kinder projektiert wird. Wieso man vor homosexuellen Angst haben muss?
Keine Ahnung. Bin noch nie von einem angegriffen, bedroht oder angepöpelt worden. Zumindest war er nicht als homosexueller erkennbar. Eher sind doch ihre zarten Befindlichkeiten berührt, aber da schiebt man lieber mutig die Kinder vor. Kinder haben von Haus aus keine bzw. Weniger vorurteile. Die bekommen sie von den Eltern eingetrichtert. Kinder spielen mit Kindern anderer Religionen, Nationalitäten, ....
Ohne die Aufklärung würden wir noch im Mittelalter sein. Die Aufklärung hat die Menschenrechte, gleiche Rechte für alle hervorgebracht. Ohne Aufklärung gebe es keine Demokratie. Aufklärung bedeutet eigenständiges Denken, Eigenverantwortung, Mitgefühl, ....
Zu Harald V. vom 24.06.
Wie man sich doch irren kann! Es geht, dachte ich, um den Kommentar von Florian Eisele mit der dicken Überschrift: "Mit der Regenbogen-Absage hat die Uefa erneut eine Chance vertan". Um die "Regenbogen-Absage" und nicht nur um das, was der Verfasser "Chance vertan" nennt.
Doch ich verstehe: "Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über." Dennoch sollten Sie ruhig bleiben, Herr V. Was mich betrifft, so liegt es mir gänzlich fern, bei anderen Schreibfehler zu beanstanden, seien es nun Rechtschreib- oder Grammatikfehler. Die unterlaufen mir selbst. Bei dem jedoch, was mir in Ihrem Kommentar aufgefallen ist, weiß ich nicht so recht, welchem Bereich ich es zuordnen soll. Sie schreiben:
"Wenn man in dieser Diskussion (zum Thema Homosexualität, Transgernder, ...) die Angst von Märchenfiguren, die negativ behaftet sind, dann weiß an welches Weltbild dahinter steckt."
Muß es nicht heißen "Transgender" statt Transgernder? Ich gehe davon aus, Herr V., daß Ihnem im Eifer des Gefechts ein Rechtschreibfehler - wie auch mir immer wieder -unterlaufen ist. Wer sich sich allerdings mit der Psychoanalyse Sigmund Freuds beschäftigt hat, könnte auf den Gedanken kommen, daß hier eine typische "Fehlleistung" vorliegt: Wie "gern" (!) wäre ich doch ...)
Doch es geht weiter in dem zitierten Satz: "Wenn man in dieser Diskussion (...) die Angst von Märchenfiguren, dann weiß an welches Weltbild dahinter steckt. Sie wollten sicherlich schreiben: "... dann weiß man", anstatt "weiß an". Oder?
Wüßten Sie und Ihre Gesinnungsgenossen, welches Weltbild dahinter steckt, könnten Sie es sachlich beschreiben. Doch Sie bringen lediglich zum Ausdruck, daß Sie es verachten. Schon eher dürften zu Ihrem Weltbild die Ausgaben von Märchen gehören wie sie zuweilen in Supermärkten ausliegen: Der Wolf, eigentlich ein Wölflein, in niedlichen Spielhöschen. Sogar die Forschung nimmt sich dieses zeitgeistigen Zuges an: "Wer hat Angst vor der bösen Geiß?" Im Hintergrund ein Auszug aus dem noch unverfälschten Märchen, aber in einer Schrift, der man es anzieht, daß sie "von gestern" ist.
"Es war einmal eine Geis, die hatte sieben junge Geißerchen, und als sie ausgehen mußte, befahl sie denselben, sich ja vor dem bösen Wolf in acht zu nehmen und ihn nicht ins Haus zu lassen ..."
Wenn man statt Argumente auf Rechtsschreib-, Grammatik- Tipp- bzw. Wörterbuchfehler hinweisen muss und dann mit Dr. Freund noch rausholt, um seinem Gegenüber etwas zu unterstellen, dann weiß man, dass die Argumente ausgehen.
Zu Ihrer Freundschen Fehlleistung, die nicht unumstritten ist, hat Freund da nur Sprachfehler oder auch Schreib- und Tippfehler gemeint?
https://de.wikipedia.org/wiki/Freudscher_Versprecher
Was wäre eigentlich gewesen, wenn ich Transgelder getippt hätte? Ein Schwarzgeldschmuggler? ;-)
Wenn Sie meinen, dass ich gerne Transgender wäre, dann meinen Sie es halt. Ihre Argumente werden dadurch nicht besser.
Sie können mir ja mal nen Exorziten für alle Fälle vorbei schicken. Bezweifle aber, dass er mir die Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit austreiben kann. ;-)
Hier noch eine Definition von Transgender.
https://de.wikipedia.org/wiki/Transgender
Übrigens Homosexuelle mit negativen Märchenfiguren zu vergleichen, erinnert stark an den Vergleich Juden und Ratten. Menschen zu entmenschlichen. Als Bösen hinzustellen.
Sie haben dahin gehend Recht, dass ich nichts von Menschen halte, die andere Menschen aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Religion, sexuelle Orientierung verurteilen. Ohne nicht mal ansatzweise den Menschen zu kennen. Aber ich spreche deswegen diesen Menschen, die ich ihren Ansicht "verachte", nicht die Menschenrechte ab. Was nicht heißt, das ich diesen nicht widerspreche oder auch entgegen trete, wenn sie versuchen andere zu entmenschlichen oder ihre Menschenrechte zu nehmen oder einzuschränken.
Und jetzt können Sie Hobbypsychologe ja weiter Psychoanalyse und Märchenstunde betreiben. ;-)
Zu Harald V.
Ja, § 1626 Elterliche Sorge, Grundsätze BGB. Justament das ist es, was mit "Erziehungshoheit der Eltern" gemeint ist. Und was Orbán in Schutz nimmt. Eine "Erziehungshoheit", von der Sie in Ihrem vorhergehenden Kommentar geschrieben haben, daß es diese "Hoheit" nicht gibt.
Lieber Herr V.! Da Sie in Ihrem jetzigen Kommentar schreiben, meine Geschichten von kleinen Kindern mit "Bösen" (!) Märchenfiguren lasse sehr weit in mein Weltbild blicken, so kann auch ich sagen: Die Art und Weise, wie Sie und Ihre Gesinnungsgenossen Texte wiedergeben, dazu gehören nicht nur meine Geschichten, sondern auch das, was Sie aus dem BGB zitieren, läßt vor allem sehr weit in Ihr Weltbild und das Ihrer Gesinnungsgenossen blicken. Ja, vom "bösen Fuchs" war die Rede, aber im Singular. Und was die Fee Kräuterweiß betrifft, so habe ich kein einziges Attribut angegeben. Mein Sohn dürfte zwar die unverschämte Art, wie diese Fee die Waren der Gemüsehändlerin Hanne befingerte, wahrgenommen haben, doch versteckt hat er sich, als er Gesicht sah, ihr fremdes, furchterregendes Gesicht.
Wie mit derartigem umgegangen wird, mag in der einen Familie anders aussehen als in der anderen. Sie, Herr V. mögen das tun, was Sie für richtig halten. Ich tue das, was ich für richtig halte. Und das ist das, was ich an einem Ort am Südhang des Thüringer Waldes, an dem Ich meine Kindheit verbrachte, gelernt habe: den "aufrechten Gang". Einen Gang, wie ihn mein damaliger Pfarrer, ein katholischer Geistlicher, demonstrierte: Nie vor denen in die Knie gehen, die sich aufspielen, als wären sie die neuen Heilsbringer. Stattdessen:
"Seid nüchtern und wachet ..." (1 Petr 5, 8)
Und das auch im Hinblick auf diesen Zeitungsartikel, der vor lauter Regenbogenbegeisterung aus dem Blickfeld gerät: Die Uefa habe erneut "eine Chance vertan"? Ihre Chancen mögen die Fußballer ergreifen. Die Uefa hat dagegen dafür zu sorgen, daß die Wettkämpfe nicht für politische Zwecke mißbraucht werden.
Wenn man in dieser Diskussion (zum Theme Homosexualität, Transgernder, ...) die Angst von Kindern vor Märchenfiguren, die negativ behaftet sind, dann weiß an welches Weltbild dahinter steckt. Oder wie kommt man ansonsten auf den Bezug zu Märchenfiguren, vor denen Kindern Angst haben? Oder jetzt wieder "Befingern". Bei Ihnen schient das gleiche Weltbild wie beim ungarischen Außenminister zu herrschen. homosexuell = pädophil
Was Ihnen der katholische Priester demonstrierte. Die Katholische Kirche noch in Spiel zu bringen halte ich für gewagt. Ich möchte das auch nicht weiter ausführen, weil es müssen schon genug anständige katholische Priester einen pauschalen Verdacht aushalten. Ich finde es aber erschreckend, dass ausgerechnet die katholische Kirche in Polen und woanders die Hetze gegen Homosexuelle betreibt und gleichzeitig Pädophile jahrzehntelang gedeckt hat und höchstens noch mit "Frischfleisch" versorgt hat. Wo war da "Seid nüchtern und wachet ..."?
Orban will nichts vor jemanden schützen. Im Gegenteil. Er will Minderheiten den Schutz nehmen. Die Erfahrungen mit dem russischen Gesetz zum gleichen Thema sind eindeutig. Homosexuelle gibt es nach wie vor, nur dass diese nun fast schutzlos ihren Peinigern ausgeliefert sind. Im Gegenteil, wer sich wert wird höchstens noch wegen "Werbung" von Homosexualität bestraft.
P.S: Sie werden sehr wahrscheinlich auch Homosexuelle kennen. Es laufen nicht alle bzw. nur sehr wenige als "Tunten" herum. Und einige verberges es ganz bewußt.Gerade bei Personen wie Ihnen. Führen teiwleise sogar eine heterosexuelle Ehe. Aus Angst, Furcht und Scham. Das hat nichts mit Freiheit zu tun. Oder würde es ihnen gefallen, eine Ehe mit einem Mann zu führen? Aus Angst sonst von vielen ausgegrenzt, ausgestossen, ja gepeinigt zu werden?
Leider kann man Mitgefühl erfahrungsgemäß nicht von Menschen erwarten, die mit Bibelzitaten um sich werfen. Deshalb sehe ich die Aufklärung auch als christlicheres Lebensmodell (Nächstenlieben, Achtung der Mitmenschen) an wie die katholische Kirche.
Ein AufRECHTER... Na, dann. Ihre Kinder tun mir leid.
Übrigens, wo schützt Organ diese "Erziehungshoheit"?
Wenn in Ungarn Eltern ihren Nachwuchs auch vermitteln wollen, dass es Homosexuelle gibt und eventuell Infomaterial dazu nehmen, machen sie u.U. was illegales bzw. Machen sich strafbar. Wo haben dann die Eltern die "Hoheit"?
Zunächst zu dem, was Sie am Schluß Ihrer Antwort schreiben: Eine Erziehungshoheit gibt es nicht. Nur einen Erziehungsauftrag. Und dazu gehöre, die Kinder auf die Welt vorzubereiten und nicht Teile auszublenden. Nicht auszublenden? So mag das aus Ihrer Sicht sein. Doch eine "Erziehungshoheit" gibt es sehr wohl. Gemeint ist die "Erziehungshoheit der Eltern". Diese "Hohheit" hat es immerhin dahin gebracht, in der Verfassung ausführlich zur Sprache zu kommen (siehe etwa BGB § 1626!).
Und damit zu Ihrer Frage am Anfang, was daran falsch sei, daß Kinder wissen, es gibt Männer, die Männer lieben und Frauen, die Frauen lieben. Grundsätzlich und unabhängig von diesem Fall kann ich dazu ert einmal sagen: Das Wissen darum, daß es dieses und jenes gibt, heißt noch lange nicht, daß damit alles klar Ist.
Ich erinnere mich an die Zeit, als mein etwa vierjähriger Sohn sich stets hinter mir versteckte, als die Fee Kräuterweiß aus dem Märchenfilm "Der Zweg Nase" erschien. Später wurde ich dann - von einem meiner Enkel - entschieden gebremst, als die Geschichte von dem "alten Fuchs, dem bösen" an der Reihe war: "Das nein, Opa Peter!"
Kinder wissen zuweilen selbst, was für sie erträglich ist und was nicht.
Und was den Vorwurf im Hinblick auf Victor Orbán und dessen "ultrakonservative Politik" betrifft, so habe ich eher den Eindruck, daß dessen Gegner nicht einfach nur ein Zeichen gegen diese Politik fordern, sondern deren Vernichtung. Welch ein Unterschied zwischen dem, was hierzulande im Zeichen des Regenbogens veranstaltet wird und dem, was Jahwe Gott laut dem biblischen Buch Genesis verheißt:
"Meinen Bogen setze ich in die Wolken. Er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde" (Gn 9, 13).
Oh, jetzt versteckt er seine Homophobie hinter Bibelsprüchen...
§ 1626 Elterliche Sorge, Grundsätze BGB
(1) Die Eltern haben die PFLICHT und das Recht, für das minderjährige Kind zu sorgen (elterliche Sorge). Die elterliche Sorge umfasst die Sorge für die Person des Kindes (Personensorge) und das Vermögen des Kindes (Vermögenssorge).
(2) Bei der Pflege und Erziehung berücksichtigen die Eltern die wachsende Fähigkeit und das wachsende Bedürfnis des Kindes zu selbständigem verantwortungsbewusstem Handeln. Sie besprechen mit dem Kind, soweit es nach dessen Entwicklungsstand angezeigt ist, Fragen der elterlichen Sorge und streben Einvernehmen an.
(3) Zum Wohl des Kindes gehört in der Regel der Umgang mit beiden Elternteilen. Gleiches gilt für den Umgang mit anderen Personen, zu denen das Kind Bindungen besitzt, wenn ihre Aufrechterhaltung für seine Entwicklung förderlich ist.
Hier ein Auszug zu einem Kommentar zu § 1626 GBG
"Die elterliche Sorge ist somit ein Fürsorge- und Schutzverhältnis für minderjährige Kinder, das verfassungsrechtlich geschützt ist (Art. 6 Abs.2 GG), und grundlegend am Wohl des Kindes zu orientieren ist (§ 1627 BGB), das heißt zum Nutzen SEINER Entwicklung zu einer selbständigen, eigenverantwortlichen und GEMEINSCHAFTSFÄHIGEN Persönlichkeit (vgl. § 1 Abs.1 SGB VIII).
Übrigens hieß es früher "Elterliche Gewalt". Dies wurde geändert. Und die Pflicht mehr in den Vordergrund gestellt. Und nicht mehr die Gewalt / Hoheit der Eltern über das Kind. Nicht umsonst hat der Gesetzgeber Pflicht als erstes genannt.
Und dann noch die Geschichte von kleinen Kindern mit BÖSEN Märchenfiguren.
Das läßt sehr weit in ihr Weltbild blicken.
1. Sind Homosexuelle böse?
2. Kinder haben keine Angst vor jemanden den sie kennen? Oder vor jemanden den sie nicht kennen oder nicht einordnen können? Über den die Eltern schlecht reden? Ode rnur heimlcih tuscheln?
3. Meine Kinder kennen Homosexuelle. Und sie haben mit denen gar kein Problem. Die kennen die von klein an. Wieso sollten Sie auch Angst vor denen haben? Oder vertreten Sie die Anischt des ungarischen Außenministers, dass dieses Gesetz Kinder vor Pädophilen schützen soll? Von wem werden Mädchen mißbraucht? Vom schwulen "Onkel"?
4. Tragen Kinder Schäden davon, wenn sie wissen, dass es auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften gibt? Bei meinen ist mir noch gar nichts aufgefallen. Wichtig ist doch der respektvollen Umgang. Oder ist eine heterosexuelle Partnerschaft, die von Gewalt geprägt wird besser?
5. Was machen Sie, wenn ein Kind oder Enkel von Ihnen merkt, dass es homosexuelle Neigungen verspürt? Oder sich im falschen Körper fühlt? Den Exorzisten holen?
6. Kinder werden nicht homosexuelle, nur weil sie welche können. Gibt genügend homosexuelle Paare, wo die Kinder heterosexuell sind. Und natürlich umgekehrt?
7. Wie sollen Kinder mal mit Homosexuellen umgehen (gesellschaftlich), wenn sie diesen Teil der Gesellschaft nicht kennen? Oder nur irgendwelche Klisches? Maximal als böse Märchenfigur?
Zu Orban. Er entfernt sich immer mehr von den Wertsvorstellungen von Rechtsstaatlichkeit, Schutz von Minderheiten, Gewaltenteilung, Pressefreiheit usw. Im Gegenteil. Er nutzt und betreibt bewußt Hetze um Stimmen zu fangen und gegen politische Gegner zu hetzen..
Was wohl im Kopf des Herrn Eisele vorgegangen sein mag, daß er auf den Gedanken kommt, die Uefa - Union of European Football Associations - habe mit seiner Absage "erneut eine Chance vertan"? Seit wann hat ein Fußballverband dafür zu sorgen, daß eine Stadt wie München ihre Wünsche erfüllt bekommt und ein Zeichen setzen darf gegen die "ultrakonservative Politik des ungarischen Staatschefs Viktor Orban"? Eines Staatschefs, der erst kürzlich wieder Gesetze erlassen habe, mit denen "Homosexuelle diskriminiert" werden?
Diskriminiert? Es wäre angebracht, wenn Herr Eisele diesen Vorwurf belegen würde. Ungarns Botschafter jedenfalls, so lese ich, weist den Vorwurf zurück: Um Minderjährige gehe es, um Kinder. Und in diesem Zusammenhang kommen "Kinderrechte" zur Sprache und die "Erziehungshoheit der Eltern". Und diesbezüglich dürfte es erhebliche Unterschiede geben. Als ob jene, die in einem bestimmten Alter nicht mehr nackt herumhüpfen wollen und ein natürliches Schamgefühl an den Tag legen, nicht diskriminiert würden, wenn sie den 68-ern oder deren Nachfahren in die Hände fallen.
Die Frottmaninger Arena in den Regenbogenfarben erstrahlen lassen? Mein Gott! Waren das noch Zeiten, als ich mit meinem kleinen Sohn bange vor dem Fernseher saß und Deutschland bei einer WM gegen Mexico hinten lang. Doch dann hat Gerd Müller die fehlenden Tore doch noch gemüllert. Ganz ohne Regenbogenfarben, Vielfalt und rot-grüne Propaganda. Anders 2006. Meine jüngere Tochter im Aufzug der deutschen Mannschaft, meine Frau betend. Ich dagegen konnte es nicht lassen zu bemerken: Mein Stündlein kommt noch. Und es kam: Mit "Pirlo, Pirlo ... Grosso!!! Und schließlich Del Piero.
Was bitte ist falsch daran, dass kinder wissen, dass es Männer gibt, die Männer lieben. Frauen, die Frauen lieben. Man muss und sollte jakeine Praktiken erklären. Das hat auch keiner vor. Dann wissen die wenigstens, dass wenn sie selber oder ein Freund von ihnen in der Pubertät entdecken, dass sie zum selben Geschlecht angezogen werden, nicht pervers sind. Oder passiert das nicht, wenn man es ausblenden? Pervers ist nur wer seine Befriedigung über das Wohlergehen anderer stellt.
Das ganze in Ungarn erinnert an die afd vor ein paar Jahren, wo behauptet wurde, dass wenn man Kinder, erklärt, dass es auch Männer gibt, die Männer lieben, Kindern im Kindergarten das mastubieren beigebracht wird - thema Frühsexualisuerung. Bisher wurde noch keinem meiner Kinder das beigebracht. Das habe ich auch nie befürchtet, weil das thema bzw die auslegung einfach nur fake war.
Es gibt keine erziehungshoheit. Es gibt einen Erziehungsauftrag. Dazu gehört, die Kinder auf die Welt vorzubereiten und nicht Teile auszublenden.