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FCA: Pierre-Emile Höjbjerg: "Talent allein reicht nicht"

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Pierre-Emile Höjbjerg: "Talent allein reicht nicht"

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    Pierre-Emile Höjbjerg möchte in Augsburg Erfahrung sammeln und sich stetig verbessern.
    Pierre-Emile Höjbjerg möchte in Augsburg Erfahrung sammeln und sich stetig verbessern. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Pierre-Emile Höjbjerg ist ein interessanter Typ. Wer ihm gegenübersitzt, spürt sofort, da steckt mehr dahinter. Da ist einer, der absolut weiß, was er will, der auch etwas im Kopf hat. Auf den Mund gefallen ist der 19-jährige Däne sowieso nicht. Als er von einem Kameramann, der gerade seine Geräte einstellt, gefragt wird, ob er eher ruhig dasitzt, oder eher beim Gespräch mit den Händen rudert, grinst er und sagt: „Eigentlich bin ich ruhig, außer es regt mich von euch jemand auf.“

    Höjbjerg ist der Königstransfer des FC Augsburg in der Winterpause. Auch wenn er, zumindest vorerst, nur ein halbes Jahr vom FC Bayern ausgeliehen wurde. In Dänemark ist der Mittelfeldspieler schon lange eine große Nummer.

    Mit 15 Jahren wurde er dort als „Spieler des Jahres“ in seiner Altersklasse“ ausgezeichnet. Als 16-jähriger kam er zum FC Bayern und gab dort, als er genau 17 Jahre und 256 Tage alt war, sein Profidebüt. So früh hat es zuvor bei den Bayern noch keiner geschafft. Schon als kleiner Junge war der Profifußball sein Ziel: „Mein Bruder Lucas sagt, dass ich sehr früh darauf fokussiert war, aber ich war sehr zurückhaltend. In der Schule hatte ich immer Angst davor, ausgelacht zu werden, wenn ich gesagt hätte, ich will mal Profi werden. Das schafft doch höchstens einer von 1000.“

    Welches Verhältnis hat er zu Pep Guardiola?

    Zuletzt hatte man dann allerdings den Eindruck, dass er es mit der Zurückhaltung nicht mehr ganz so genau nimmt. Laut einer dänischen Zeitung soll er Bayern-Trainer Pep Guardiola kritisiert haben, weil er dort zu wenig Einsatzzeiten bekommen habe. Für Höjbjerg völliger Unsinn: „Pep hat mir viel beigebracht, warum soll ich da mit Erde schmeißen. Ich will schließlich im Sommer zurück. Da würde Guardiola sagen: Leck mich doch am Arsch. Das Ganze wurde zu groß und zu schnell aufgepumpt.“

    Folgenden Wortlaut will er dem dänischen Journalisten gesagt haben: „Ich bin 19 Jahre, vielleicht noch naiv und dumm. Meine Erwartungen und Ambitionen waren für den Moment für den Trainer und den FC Bayern zu groß. Das war mein Fehler. Um diese Ambitionen für mich zu erfüllen, habe ich den Schritt nach Augsburg gemacht.“ Als er von Bröndby IF nach München wechselte, war der Respekt enorm groß: „Wenn man neu hier reinkommt, muss man seinen Platz finden. Wenn ich mich mit Ribery oder Schweinsteiger verglichen hätte, dann hätte ich ein Eigentor geschossen.“

    Höjbjerg möchte in Augsburg viel lernen

    Höjbjerg ist sich sicher, dass Talent allein nicht ausreicht. Er spricht von Mentalität und Zielstrebigkeit: „Ich stehe jeden Tag auf und sage mir, dass ich besser werden will. Ich will auch der Beste der Welt sein, obwohl es dafür keine große Chance gibt. Es ist kaum möglich, auf einem Niveau wie Messi oder Ronaldo zu spielen.“

    Dass er sich nun mit dem FC Augsburg verschlechtert hat, glaubt er nicht: „Wie sagt man bei euch – ein Schritt zurück ist manchmal zwei Schritte nach vorne. Ich komme hierher mit großer Überzeugung und ich möchte viel lernen.“

    Bei seinem ersten Testspiel mit dem FCA in Belek beim 1:0-Sieg über den türkischen Erstligisten Gaziantepspor lieferte Höjbjerg ein starkes Debüt. Dennoch sieht Höjbjerg noch viel Luft nach oben: „Ich bin sicher noch nicht ganz fit. Wie auch? Wir hatten zuletzt drei Wochen Urlaub und trainieren erst seit sieben Tagen. Wenn ich nicht noch fitter werde, habe ich ein Problem.“ Die Ziele, die er sich beim FCA setzt, sind einfach: „Meine Ziele sind erfüllt, wenn die Mannschaft Erfolge hat.“

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